Ich hab wieder Internet!
Nachdem die letzte Woche unser WLAN im Vana Maja leider aufgebraucht war, hab ich mir jetzt für billige 12,50 € einen Surfstick zugelegt und kann endlich wieder bloggen :) kleines Update folgt jetzt
Letzte Woche war ich im Pohjala Maja, dem skandinavischen Haus. Beim Reinkommen fällt einem erst einmal der durch die zwei Haushunde produzierte Gestank auf, aber daran hat man sich doch schnell gewöhnt. Die Atmosphäre ist nett, alle sind lieb zueinander und sehr hilfsbereit.
Am Montag war ich in Polva, der nächsten Stadt, und hab dort mit drei Inhabitants den Web workshop besucht. Während sie Teppiche gewebt haben, durfte ich alte Kleidung in Streifen schneiden, sodass daraus die Teppiche gewebt werden können. Eine doch anstrengende Aufgabe, meine Hand hat mir nach der Arbeit doch weh getan. Und auch sehr eintönig, leider. Zum Abendessen sind wir dann wieder in Maarja Küla angekommen und danach hab ich den freien Abend genossen.
Der Dienstag war schon sehr viel schöner, ich bin mit einer der Inhabitants in den Ton Workshop gegangen, das hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Ich fand es schade, dass ich nach dem Mittagessen nicht wieder zurück in den Workshop gehen konnte, weil ich nach Tartu zum Sprachkurs musste. Nach dem Sprachkurs hab ich noch etwas gegessen und war schwimmen und danach noch für den nächsten Tag einkaufen. Denn man kann doch viel machen, wenn man nach dem Sprachkurs 3 Stunden Zeit hat, bis der Bus kommt.
Am Mittwoch konnte ich nicht wie sonst immer um 7 Uhr in den Wald und dort laufen gehen, bis die Sonne aufgeht, weil ich um 7 Uhr leider meine eine Mitfreiwillige nach Riga zum Flughafen bringen musste, da sie aus persönlichen Gründen abgebrochen hat und sich kein anderer Fahrer gefunden hat. Die Fahrt war doch sehr entspannt dafür, dass sie insgesamt fast 9 Stunden gedauert hat, plus Pausen und Essen in Riga mit meiner Begleitung. Der Abschied fiel uns allen doch schwer, vor allem weil es ihr sehr gefallen hat im Maarja Küla. Auf dem Rückweg haben wir laut Musik gehört und nett gequatscht. Damit sind wir bis Polva gekommen, da hatte ich meine erste Begegnung als Autofahrer mit der Polizei. Plötzlich geht hinter mir eine Sirene an und ich seh Blaulicht. Im Glauben, dass die zu einem Einsatz wollen, fahr ich langsamer und rechts ran, um Platz machen. Aber als die das auch gemacht haben, wurde mir dann klar, dass sie mich kontrollieren wollen und da ist mein Puls bis ins Unermessliche gestiegen. Ich war mir einfach nicht sicher, ob ich vielleicht zu schnell gefahren war, bin 80 km/h gefahren, weil ich nicht wusste, ob ich 70 oder 90 km/h fahren durfte. Aber ich seh wahrscheinlich einfach nur zu jung aus. Nachdem Führerschein und Fahrzeugpapiere gecheckt waren, durfte ich noch einmal psusten und dann war es auch wieder vorbei. Und ich musste kurz einmal Pause machen, bevor wir die letzten Kilometer angehen konnten. Aber dann hatte ich beim Abendessen, zu dem wir pünktlich gekommen sind, doch was zu erzählen. Am Mittwochabend war dann auch noch Bilder von den Special Olympics gucken, wo einige der Inhabitans Eesti vertreten haben. Das sah sehr schön und spannend aus, danach war erst gemeinsames Lachen und dann Tanzen. Das war unglaublich schön und ich glaube, mir hat tanzen noch nie zuvor so viel Spaß gemacht. Es war lustig und schön und unglaublich gleichzeitig. Danach konnte ich auch nicht sofort ins Bett, dafür war vielleicht das viele Koffein zuständig, das ich am Morgen zum Wach halten zu mir genommen habe.
Am Donnerstag hab ich das schon wieder bereut, aber Laufen war ich trotzdem. Wieder war ich im Tonworkshop. Und es hat wieder viel Spaß gemacht, aber auch Donnerstag war wieder Sprachkurs. Danach war noch Kennenlernen einer neuen Ansprechperson für uns Freiwillige, falls wir mal niemanden aus Maarja Küla fragen wollten. Das war nett und danach war ich noch mit einem meiner Mitfreiwilligen Pizza essen und hab bei dem netten Gespräch fast den Bus verpasst. Aber ein längerer Sprint hat mir da geholfen. Im Bus hab ich dann zufällig die französische Praktikantin aus Maarja Küla getroffen und auch mit ihr wieder gequatscht. Aber es war auch wieder nicht mehr Donnerstag als ich ins Bett gekommen bin.
Am Freitag war ich im Toimkond, ich musste also alle Mahlzeiten zubereiten. Am Morgen gab es ganz estnisch Frühstücksbrei und, wie zu jeder Mahlzeit, Brot, in weiß und schwarz und immer mit viel Butter. Gekocht hab ich ein Kartoffelgratin, sogar soviel, dass es für Mittag- und Abendessen gereicht hat. Und nach dem Abendessen haben wir noch zwei Stunden lang Ligretto gespielt, auf einem sehr hohen Level sogar. Ich bin knapp noch Zweiter geworden. Aber um 21:30 Uhr bin ich dann in mein Zimmer und hab mich schonmal bettfertig gemacht, aber irgendwie ist es wieder sehr spät geworden, bis ich wieder geschlafen hab. Aber dafür konnte ich am Sonntag umso länger ausschlafen. Von 15 Uhr bis 18 Uhr hab ich in einem Supermarkt Flyer zum National Food Day verteilt, bei dem man im Supermarkt bestimmte Dinge kauft und dann spendet, sodass diese Dinge dann an bedürftige Familien gehen. Das war doch ganz nett und ich hab mich mit der französischen Praktikantin, die auch dabei war, nett unterhalten. Nur das Stehen die ganze Zeit war schwer, weil ich am Morgen schon laufen war und mich diesmal einer der Hunde begleitet hat, der aber ein ordentliches Tempo vorgegeben hat und so schlecht erzogen ist, dass ich Angst hatte, ihn zu verlieren und deshalb auch so schnell laufen musste.
Den Sonntag hab ich einfach ein wenig entspannt und Fotos vom Nebel gemacht, der morgens im Maarja Küla hing.
Diese Woche bin ich im Saksa Maja, dem deutschen Haus. Bis jetzt ist nicht so viel passiert. Gestern war ich nach dem Sprachkurs wieder Schwimmen, heute hab ich ein wenig Gebärdensprache gelernt. Und wieder gekocht, diesmal Kartoffel-Möhren-Suppe. Ging erstaunlich gut, aber das mit den Mengen muss ich noch lernen. Heute wird noch mit dem gestern erwobenen Surfstick geskypet.
Gute Nacht und guten Tag euch morgen!