I don't like Mondays
Wenn die Woche schon damit beginnt, dass die für einen zuständige Toilette überläuft, ist das nicht gerade ein freudiger Start. Das einzig Gute war, dass sich Becci wegen anderer auf sie wartenden Aufgaben nicht um das Saubermachen kümmern musste. Doch zum Glück ging der Tag nicht so weiter, wie er begonnen hatte.
Mal wieder ist es recht spät, und eigentlich sollte ich wohl lieber schlafen gehen, denn schließlich muss ich diese Woche Frühstück machen und deswegen um halb sieben aufstehen. Aber für ein paar kurze Worte reicht die Energie doch noch:
Die vierte Woche begann mit einem Montagmorgen, der einem wirklich nur die Laune verderben konnte. Ich bin sowieso nicht die fröhlichste Person morgens, hatte aber das Frühstück ohne Zwischenfälle hinter mich gebracht und war schon fast auf dem Weg zur Arbeit als ich feststellen musste, dass sich Iselin in der Toilette verbarrikadiert hatte. Nach einiger Zeit stellte sich heraus, dass das Klo verstopft war. Und noch etwas später stand ich an diesem Montagmorgen in einem mit Toiletteninhalt überfluteten, nicht grade wohlriechenden Badezimmer.
Wie sich im Nachhinein herausstellte hatte ein anderer Dörfler (einer der Behinderten) zuviel Klopapier benutzt und das Klo verstopft. Iselin hat eigentlich nur versucht, diesen Schaden zu beheben, was dann nicht so ganz funktioniert hat. Um das Erlebnis perfekt zu gestalten, wollte Iselin das Bad nicht verlassen und hat sich am Waschbecken festgekrallt – Ihr glaubt gar nicht, wie störrisch sie sein kann! – weil sie ja noch Zähne putzen musste. Mit Hilfe eines anderen Co-Workers und viel Überredungskunst hat sie dann aber das Bad verlassen. Da ich los musste, um zu Kochen, blieb mir das Säubern des Badezimmers erspart. Trotzdem gibt es wohl kaum einen unangenehmeren Wochenbeginn. Aber: es kann ja nur noch besser werden!
Ansonsten war der Montag auch wunderbar. Abends war ich saumüde, hatte jedoch noch Nosk kurs pår nybeginenr. Irgendwie kann ich nicht wirkliche viele norwegische Wörter, bin ja auch noch keine vier Wochen hier. Hier reden aber auch immer alle Englisch oder Deutsch mit einem. Trotzdem werde ich es wohl leichter haben, Norwegisch zu lernen, als zum Beispiel die Italienerinnen, die mit mir zusammen angekommen sind. Denn viele Wörter im Norwegischen ähneln dem Deutschen. Trotzdem gilt weiterhin: „Jeg kann ikke snakke nosk!“
Heute war eigentlich ein recht schöner Tag. War zwar mal wieder müde, als ich aufstehen musste, aber das Kochen ging heute sehr leicht von der Hand. Und das, obwohl ich als Vegetarierin Fleisch gekocht habe – und es demnach noch nicht einmal probiert habe! Da ich mir jedoch langsam Sorgen um die Gestalt meines Körpers mache, und ja eh Fleisch im Essen war, hab ich das Mittagessen mal ausfallen lassen und stattdessen etwas gelesen und geschlafen.
Nachmittags im Garten haben wir der Sylte-Gruppe (Marmeladengruppe) geholfen, Beeren zu pflücken. Das war recht angenehm. Es ist eine weitere Deutsche angekommen, die ebenfalls ein Jahr bleiben wird. Eine Behinderte hat sich den Fuß gebrochen, was ein wenig Chaos verursacht hat.
Gerade haben wir den Tag nett ausklingen lassen und noch einen Film ("Chocolat") geschaut. Nun ist es dunkel – ja, es wird seit ein paar tagen wieder richtig dunkel hier, nicht nur dämmrig! – und ich sollte schlafen!
Bin gespannt, welche überraschenden Ereignisse diese Woche noch auf mich zukommen…