¡Hola!
Meine ersten drei Wochen in Alcobendas, Madrid
Hallöchen!
Heute ist Sonntag, der 21.11.21. Vor ziemlich genau 3 Wochen (am 31.10.) bin ich hier in Alcobendas abends mit einem Koffer und einer Gitarre in der Hand angekommen und wurde von meiner Host-Familie (Inés und Chus) direkt mit leckeren Tortillas de Patatas und Churros begrüßt. Seitdem ist recht viel passiert und die Zeit verging wie im Flug.
Nachdem uns erstmal ein Tag zum Einleben und Ausruhen nach der recht langen (aber angenehmen) Zugreise gegeben wurde, ging es am Dienstag, den 02.12. los im Jugendzentrum, bei dem ich hier angestellt bin: "Imagina - Casa de la Juventud".
Dort durfte ich die anderen drei Freiwilligen kennenlernen, die zum Teil mit mir arbeiten werden: Aleksandra aus Montenegro, Nicole aus Italien und Yuna aus Frankreich. Das war sehr aufregend! Wir haben unsere Stundenpläne erhalten und damit erfahren, wie genau unsere Arbeit hier aussieht. In den ersten zwei Wochen galt dieser Stundenplan jedoch noch nicht - denn erstmal mussten wir uns um einige organisatorische Dinge kümmern - Termine beim Rathaus und bei der Polizei, Besuche in den verschiedenen Arbeitsstellen und Organisationen etc.
Auch wurden die ersten zwei Wochen durch unsere erste eigenständige Aufgabe gefüllt: Eine Ausstellung zum Thema Kinderrechte, passend zum Weltkindertag diesen Samstag (20.11.). Auf eigene Faust durften wir unserer Kreativität freien Lauf lassen und kombinierten Kritik an einigen Missständen bzgl Kinderrechten mit Symboliken und Farben, die die Aufmerksamkeit vorbeilaufender Kinder auf sich lenken.
Auch wenn wir in den ersten beiden Wochen einige neue nette Menschen kennenlernen durften - so zum Beispiel unsere Mentoren bei Kennenlernspielen - und generell sehr viel erlebt haben - in Bars bei Tapas und Tinto de Verano, umrundet von verschiedensten Sehenswürdigkeiten im schönen Madrid (25 Minuten per Zug von Alcobendas) oder einfach beim gemütlichen Zusammensitzen in der Wohung der Freiwilligen Nicole und ihrem überaus sympathischen Mitbewohner Alvaro, war die dritte Woche die Erlebnisreichste:
Am Montag durfte ich zum ersten Mal an der "Universidad Popular Miguel Delibes" (ähnlich einer Volkshochschule) im Englisch-Unterricht unterstützen. Daraufhin planten Nicole und ich zusammen unsere zukünftige gemeinsame Aktivität im Jugendzentrum namens "CornerCafé" - informelle Treffen mit Spiel und Spaß, bei denen wir junge Erwachsene zusammenbringen um uns auf Englisch zu unterhalten.
Dienstags (&Donnerstags) besuche ich zusammen mit Yuna vormittags einen Spanischunterricht für Menschen aus dem Ausland. Hier tauschen sich verschiedene Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen auf Spanisch aus und lernen nebenbei ein wenig Grammatik sowie Vokabeln und Regeln der spanischen Sprache.
Danach geht es Dienstags, Mittwochs und Donnerstags jeweils Abends von 16:00 bis 19:00 Uhr für mich ins ehemalige Rathaus von Alcobendas zum "curso psicopedagogico". Zusammen mit drei weiteren Tutoren unterstütze ich dort Schulkinder aus schwierigeren Verhältnissen bei ihren Hausaufgaben und der Klausurvorbereitung. Vor allem helfe ich in Mathe, Englisch und Deutsch, aber ab und zu auch mal bei Hausaufgaben in Französisch oder Spanisch. Das alles macht mir sehr viel Spaß und ich glaube, hier werde ich eine Menge schöne, aber natürlich auch fordernde Erfahrungen machen.
Freitags habe ich Vormittags Zeit um mit Yuna eigenständige Projekte o.Ä. zu planen bevor es dann Nachmittags ins "Centro de Acogido de Refugiados" geht - ein Aufnahmezentrum für Geflüchtete in Alcobendas. Darauf habe ich mich besonders gefreut - und es hat sehr viel Spaß gemacht, bei Freizeitaktivitäten dabei zu sein und eine Menge interessanter Persönlichkeiten kennenzulernen.
Ich genieße es hier sehr, jeden Tag habe ich neue Eindrücke und ich habe das Gefühl, in diesen 3 Wochen habe ich schon eine Menge dazugelernt. Mit großem Vergnügen bin ich zum Beispiel schon einigen spanischen Gepflogenheiten begegnet: Abendessen im Durchschnitt um 10 Uhr Abends, die Offenheit der meisten Menschen, Besonderheiten in (Jugend-)Sprache... Ich glaube, ich habe mich schon ziemlich gut einleben können.
Ein Aspekt, der mir an dem gesamten Aufenthalt besonders gefällt, ist, dass man so viele Menschen aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt kennenlernt und irgendwie immer etwas zu reden hat. Sei es der Programmierer aus Palästina oder der Chemiker aus Peru, die ich beide in einer madrilenischen Bar kennengelernt habe, der Weltbürger/Italiener Sillian, mit dem ich mich auf badisch unterhalten kann oder der spanische Sprayer, der wohl schon bald jegliche Ubahn in ganz Europa mit Grafitti verziert haben wird.
Ich bin sehr gespannt, was ich die nächsten Wochen und Monate noch so alles erleben werde, mit welchen Notizen ich meine Notizblöcke fülle und was meine kleine Digitalkamera noch so alles in ihren Speicher aufnehmen wird...
Wir sehen uns! Vielen Dank fürs Lesen
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