Heute hier, morgen dort
Viel Action, wenig Ruhe: In Marias Leben ist gerade richtig viel los. Erst Ferienlager in Frankreich, dann Tausend Termine in Deutschland und in zwei Wochen geht’s los nach Finnland.
Kaum da, muss ich wieder fort – so lässt sich mein derzeitiges Leben wohl am besten beschreiben. Ständig auf Achse, vom Ferienlager nach Frankreich zum Optiker, zur Sparkasse, zum Zahnarzt, ständig irgendwelche Termine abklappern.
Aber mal langsam, mein letzter Eintrag ist ja schon etwas her. Seitdem bin ich ständig unterwegs gewesen.
In der Woche nach meiner Entscheidung, vom 23. bis 29.07. war ich als Betreuerin im Ferienlager. Es war Klasse. Meine Kids (alle acht bis zehn bzw. elf Jahr alt) waren sooo toll. Es gab keinen Stress und die Wirbelwinde haben mich so sehr gemocht, wie ich sie. Am Ende der Woche, als es hieß Abschied nehmen, kam sogar ein Junge und seine Eltern mit einem Blumenstrauß :-)
Einen Tag später ging es auf nach Frankreich. Vom 30.07. bis 10.08. verbrachte ich atemberaubende Tage in einem trinationalen Workcamp in der Bretagne. Dafür, dass ich nicht wusste, was mich dort erwarten wird, war es einfach unbeschreiblich toll.
Nach über 15 Stunden Fahrt im Westen Frankreichs angekommen, noch genug Zeit für Abstecher im Gepäck, ging es zunächst nach St. Malo, eine Touri-Hochburg am Atlantik. Und so sah die kleine Maria am Montag, dem 31. Juli, ihrem 19. Geburtstag zum ersten Mal den großen Teich. Absolut genial! Diesen Tag versüßte ich mir aber selber nochmals: Nachdem ich am 21. Juli die Zusage für meinen EFD erhalten habe, flatterte einen Tag später ein Brief von der Uni ein: Ich habe den Eignungstest in Medienmanagement bestanden und hab einen Studienplatz für mein absolutes Traumstudium! So schnell kann’s gehen, dass man sechs Jahre seines Lebens mal wieder verplant hat. :-)
In Trémauoézan (dem Nest in der Pampa, wo wir zelteten) war es super. Wenn man das Wetter weglässt... Leute toll, Arbeit im Naturschutzgebiet hat Spaß gemacht, Essen auch okay und der Rest einfach toll. Hab für die paar Tage einiges an Französisch gelernt, Italienisch auch. Wieder ein paar Freunde aus der halben Welt mehr :-) Hab außerdem beschlossen, während meines Studiums evtl. für ein Semester nach Italien zu gehen. Mal schauen.
Jetzt kommt erst mal mein EFD in Kokkola. In Frankreich saß ich oft völlig geistesabwesend da und hab nur in die Luft gestarrt, weil mir bewusst war, dass ich in wenigen Wochen schon für neun Monate in Finnland sein werde.
Zur Vorfreude gesellen sich nun langsam Ungewissheit, Aufregung, die abendliche Lektüre meines Sprachführers „Finnisch Wort für Wort“, eine laaange Liste mit Dingen, die ich noch erledigen muss und ein Chaos in meinem Zimmer, weil überall Kisten, große Beutel und eine Reisetasche stehen.
Die Reisetasche werde ich ab dem 20. für eine Woche benötigen, da ich noch mal Kinder im Ferienlager betreue. Tja, dann ist es nicht mehr lange, zwei Wochen höchstens, bis ich mich endgültig verabschiede.
Morgen rufe ich im Jugendzentrum an, um alle offenen Fragen zu klären. Das Wichtigste aber, um abzusprechen, wann mein D-Day gekommen ist. Wann für mich ein komplett neues Leben anfangen wird. Allein in Finnland, weg von zu Hause, meiner Family, all meinen Freunden, allem, was ich hier in meinem kleinen Nest lieb gewonnen habe...
Bis dahin wird erst mal geschlafen. Wird wohl wieder eine Nacht werden, in der ich ewig nicht einschlafen kann, weil ich nur nachdenke.