Heimfahrt
Die letzten zwei Wochen von meinem EVS gingen super schnell vorbei. Dabei hatten wir noch viel zu tun. Unser Projekt die „Spotterreunion“ stand noch an und das gesamte Haus zu entrümpeln stand auch noch auf dem Plan.
Ein Bestandteil meines EVS war es als Gruppe ein Projekt zu organisieren. Als wir hörten, dass das Projekt nach diesem Jahr stoppt, haben wir uns dafür entschieden ein Treffen zu organisieren. Ein Treffen für alle ehemaligen Freiwilligen vom Kloster und auch für die Menschen die dabei halfen. Ich habe dieses Projekt schon ein oder zwei Mal in meinem Blog am Rande erwähnt.
Die ganzen letzten Monate wirkte das Projekt nicht echt. Nun hieß es aber das Wasdom sauber machen und Matratzen von überall aus dem Kloster und unserem Haus dorthin bringen.
Und dann kamen auch schon die ersten Spotter an. Es kamen Freiwillige aus den Jahren 2004, 2008, 2013 und so weiter und so fort. Einige kamen mit ihren Kindern und/oder Ehemännern.
Obwohl wir alle so verschiedene Alter hatten, kamen wir doch super miteinander aus. Man merkte auch das wir alle etwas gemeinsam hatten. Nicht nur das wir alle ein Jahr für das Kloster gearbeitet haben. Es gab noch was anderes. Was es war kann ich nicht sagen.
Wir haben für die alten Spotters ein Programm vorbereitet. Dies Beinhaltete Diskussionsrunden, Yoga, eine Schnitzeljagd durch die Stadt, gemeinsam Kochen und ein Abschluss-Abendprogramm.
Bei der Schnitzeljagd durch die Stadt, haben wir Fotos gemacht womit sich die Jäger durch das Zentrum von Zwolle suchen mussten. Für die Spotter von 2008 war es super schwer. Vor acht Jahren bestand anscheinend nichts in Zwolle. Beim ausdenken der Schnitzeljagd, haben wir natürlich auch bedacht, dass wir nicht jedes Neubau nehmen können. Aber wie es mir scheint hatte Zwolle vor acht Jahren einen Ansichtswert von Heidelberg. Ein bekanntes Bauwerk (in Zwolle der Peperbus in Heidelberg die Burgruinen) ein bisschen Wasser und ein paar Häuser. Das war es aber schon. Eine Stadt die für nichts wirklich bekannt ist.
Aber ich denke man kann das als gutes Zeichen sehen, das selbst diese vielen Veränderungen nicht auffallen.
Bei dem Abschluss-Abendprogramm ging es darum alte Erinnerungen wach zu rütteln. Reden wurden gehalten und Fotos gezeigt. Es gab auch noch eine Art Wettkampf wodurch der „beste“ Spötter gekürt werden sollte. Jeweils drei Spotter aus dem Publikum kamen nach vorne und traten gegeneinander an. Sie mussten dann zum Beispiel 10 Kaffeebecher abwaschen oder Zeigen wie gut sie noch Niederländisch können. Der Gewinner bekam dann eine Gartenlampe. Die Leuten fühlten sich unterhalten und alles klappte. Ich muss sagen ich war nicht der größte Fan von dem Abendprogramm, aber der Rest fand es gut, so habe ich mich darauf eingelassen.
Die ehemaligen Spotter waren super dankbar, dass wir dieses Treffen veranstaltet haben. Sie fanden es super nach Jahren wieder mal an einen Ort zu kommen, der ihr Leben nachhaltig verändert hat.
Das Spotterprojekt nahm insgesamt beinahe eine Woche in Anspruch. Also blieben von den letzten zwei Wochen nur noch eine übrig.
In dieser Woche habe ich meine Bäcker-Fertigkeiten unter Beweis stellen können. In dieser Woche hatte ich auch meinen letzten Arbeitstag in der Werkstatt vom Kloster und nahm ich natürlich einen Kuchen mit. Also Backte ich einen Marmorkuchen. Dies war der zweite Kuchen den ch komplett alleine gebacken habe. Der erste lag ein Jahr zurück und war ein Jägermeister Kuchen. Ein Freund von mir wurde 18 und da man in der Schule nicht so gut anstoßen kann, habe ich halt einen Kuchen zum Anstoßen gebacken.
Aber im Kloster habe ich ganz normalen Kuchen ohne Alkohol gebacken. Obwohl ich glaube, dass sich die Herren von der Werkstatt daran nicht gestört hätten…
Am Anfang des Jahres mussten wir eine kleine Präsentation halten und uns vorstellen für alle Menschen aus dem Kloster. Nun mussten wir einen Endpräsentation halten. Wir schon bei der ersten Präsentation haben wir das immer vor uns hingeschoben. So haben wir am Abend vor der Präsentation noch schnell alle möglichen Bilder zusammengesucht und daraus einen kleinen Film gemacht. Wir haben unsere kleine Präsentation gehalten und haben uns dann von jedem verabschiedet.
Mara und ich haben schon einmal bei einem Joggingevent teilgenommen. Damals liefen wir von Kloster quer durch die Stadt zur Moschee. Diese Woche gab es wieder ein Event. Wir liefen durch den Landtag von der Provinz Overijssel. Das war cool. Es gab natürlich vorgegebene Routen, aber alle Räume standen offen und man durfte überall kurz reingucken. Insgesamt liefen wir eine Stunde. Am Ende versammelten sich alle vollgeschwitzten Jogger und dem großen Versammlungssaal von Landtag. Wir saßen dort es wurden Fotos gemacht und eine kleine Rede wurde noch gehalten. Ich wette sie haben den Raum die ganze Nacht lang durch lüften lassen und mussten am nächsten Tag von den Stühlen die Salzkrusten wegkratzen.
Am Wochenende waren wir noch einmal unterwegs. Am Samstag hatte Mara einen Ruderwettkampf und am Sonntag wollten wir nach Zeeland. Weil es praktischer und ich interessiert war, bin ich mit Mara mitgekommen zum dem Turnier. Es war anders als ich es mir vorgestellt hatte. Der Fokus lag bei diesem Wettkampf nicht so auf Rudern, sondern mehr auf einander treffen und quatschen. Mara hatte mir gesagt, dass es aber nur bei diesem Wettkampf so war.
Danach liefen wir von der Südlichen Stadtgrenze von Amsterdam zum Hauptbahnhof. Dort trafen wir Timi und liefen zusammen mit ihr zu einer anderen Freiwilligen. Diese Werkte in einer christlichen Gemeinschaft im Rotlichtviertel von Amsterdam. Dort übernachteten wir dann auch. Es war schon ein wenig bizarr zusammen ein Tischgebet zu halten während man direkt vor dem Fenster alle Touristen und das ganze Rotlichtmilieu vorbeilaufen sieht. Wir schliefen dort, weil wir wie bereits gesagt am nächsten Tag nach Zeeland wollten. Das war die einzige Provinz wo wir nicht gewesen sind. Weil die soweit weg lag, übernachteten wir in Amsterdam, welches auf er Hälfte der Strecke liegt.
In Zeeland waren wir dann nur zwei Stunden. Die Zugfahrt hin dauerte schon 2,5 Stunden und zurück dauerte es auch 4 Stunden und wir mussten noch packen. Aber diese zwei Stunden waren auch genug. Zeeland ist nicht so super besonders. Es ist ganz schön mal wieder Nordsee Luft zu riechen und zu fühlen, aber ansonsten gab es nicht viel.
Am Montag, der letzte Tag vor der Abreise, wollten Bastiaan und Nelleke gerne so gut wie alle Möbel aus dem Haus haben. Das Haus war nur gemietet und nun muss es nach 15 Jahren im Besitz von Studenten wieder lebenswert gemacht worden. Wir hatten sehr große und Stabile Möbelstücke im Haus und es ist eigentlich eine sehr gute Frage wie das alles da reinkam. Wir haben, mit großer Unterstützung von den Männern von der Werkstatt des Klosters, alle Möbelstücke über den Balkon mit einem Seil nach unten gelassen. Nun ist die Wohnung beinahe komplett leer. Nur noch einige Kisten und Matratzen stehen/liegen in der Wohnung.
Und dann habe ich heute (Dienstag, 5.Juli) Morgen zusammen mit Mara und Timi das Haus verlassen. Timi bleibt noch zwei Tage länger in Zwolle und fliegt dann zurück und Mara nahm einen Zug einen halbe Stunde nach meinem Zug.
Was die letzten zehn Monate mir gebracht haben, werde ich noch herausfinden. Ich habe auf alle Fälle viel gelernt und erlebt. Darum lade ich euch auch ein Teile meiner Erlebnisse hier in diesem Flickr Album zu bewundern :
Ich bedanke mich bei euch für das Lesen meines Blogs über meinen Auslandaufenthalt im Rahmen des EVS Programmes. Dafür das ihr jeden Unsinn und alle Möchtegern-Philosophie gelesen, ertragen, bewundert (?) und vielleicht auch teilweise miterlebt habt.
Dank Jullie wel!
Doie!