Geschichte der Irischen Stadt Cork
Cork City im Wandel der Zeit.
Die Stadt Cork City befindet sich im County Cork im Süd-Osten Irlands.
Anfang des 7. Jahrhunderts begründete der Bau eines Klosters durch den heiligen Finbarr die Entstehung Corks. Einer Sage nach, sei am Ort der Klostergründung der letzte irische Drache getötet worden.
Der Bau des Klosters fand im Mündungsbereich des River Lee in die irische See statt. Das Gebäude, welches ursprünglich in einem Sumpfgebiet einer Insel erbaut wurde, bildet noch heute den alten Kernbereich der Stadt.
Das Kloster wurde in den folgenden Jahrhunderten mehrmals zerstört. Trotzdem entstand eine kleine Siedlung auf der Insel. Die Insel wurde Ende des 1. Jahrtausends von den Wikingern entdeckt, ausgeplündert und niedergebrannt. Der letzte Angriff der Wikinger erfolgte im Jahr 1089, bei welchem sowohl die Siedlung, als auch das Kloster komplett zerstört und alle Äbte getötet wurden.
Heute steht am Ort des ehemaligen Klosters die „St. Finn Barre’s Cathedral“.
Einige Jahrhunderte später, im 12. Jahrhundert, erhielt Cork erstmals Stadtrechte durch den König von England. Die starke Bindung zu England war bedingt durch englische Herrschaft und damit verbunden Repression und Ausbeutung.
Im 12. Und 13. Jahrhundert blühte Cork durch Schiffsverkehr und Handel auf. Handwerks- und Handelsbetriebe siedelten sich in der Stadt an. Allerdings konnte die Bevölkerung, auf Grund genannter Repression und Ausbeutung durch das englische Königshaus nur wenig davon profitieren, weshalb es zu Armut und Hungersnöten in der Stadt kam. Diese Faktoren trugen dazu bei, dass viele Iren aus Cork nach Amerika auswanderten, meistens über die nahegelegene Hafenstadt Cobh.
Cork war außerdem immer wieder in die Kriege der Engländer verwickelt. So ging beispielsweise der Rosenkrieg im 15. Jahrhundert nicht spurlos an der Stadt vorbei. Der Gegner des englischen Königs fand Verbündete in Cork, was der Stadt später den Namen „Rebel City“ gab. Auch im 16. Jahrhundert während der Kriege des englischen Königshauses Tudor, spielte Cork eine Rolle. Dem Königshaus gelang es in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts die Insel komplett einzunehmen. Cork litt insbesondere während der zweiten „Desmond-Rebellion“ zwischen 1579 und 1583. Die Landbevölkerung floh zu Tausenden vor den Kämpfen in die Stadt, in der es zudem noch zum Ausbruch von Seuchen kam.
1641 wurde Irland von einem katholischen Aufstand erschüttert, bei welchem tausende protestantische englische Siedler von den Aufständischen getötet wurden. Cork stellte zu dieser Zeit eine Hochburg der Protestaten und somit eine Zufluchtsort für die Siedler dar. Die Stadt blieb während des gesamten Krieges gegen die katholische Konföderation in englischer Hand. 1644 wurden alle katholischen Bewohner aus der Stadt vertrieben und Cork verblieb für die nächsten zwei Jahrhunderte protestantisch dominiert.
Mit dem 18. Jahrhundert kamen französische Hugenotten auf der Flucht vor religiöser Verfolgung nach Cork. Der französische Einfluss zeigt sich heute noch in Straßennamen, wie der French Church Street.
Die mittelalterliche Bausubstanz der Stadt wurde im Laufe des Jahrhunderts fast vollständig durch Gebäude in neoklassischer, georganischer Architektur ersetzt (z.B.: Christ Church, St. Anne Church, Custom House). Ende des 18. Jahrhunderts erlebte Cork eine erneute wirtschaftliche Blütezeit. Auf Grund des expandierenden Hafens und des Butterexportes nach Europa und Nordamerika, verschaffte sich Cork einen, im Vergleich zu anderen irischen Städten, beachtlichen Wohlstand.
Ein schneller Anstieg der Bevölkerungszahlen ist Anfang des 19. Jahrhunderts zu verzeichnen.
Um 1850 lebten bereits ca. 80.000 Menschen in Cork. Der starke Anstieg der Bevölkerung, hauptsächlich bedingt durch Landflucht, löste periodisch auftretende Hungersnöte aus, da die Stadt den starken Zustrom kaum bewältigen konnte. Viele der Zuwanderer waren katholisch eingestellt, was den protestantischen Einfluss der Stadt stark reduzierte. Durch die steigende Armut, wuchsen Cork und Cobh schnell zu den wichtigsten Auswanderungshäfen heran. Nach der Hungersnot in den 1840er Jahren hatten etwa 3 Millionen Menschen die Stadt über den Hafen verlassen.
Die Industrie erlebte während des 19. Jahrhunderts einen raschen Aufschwung. Brauereien und Schiffsbaubetriebe wurden gegründet und die Stadt wurde im Jahr 1849 an das Eisenbahnnetz angebunden. Auch die Universität eröffnete in diesem Jahr, was besonders junge Leute in die Stadt führte.
Seit dem 19. Jahrhundert war Cork eine Hochburg des irischen Nationalismus. Während des frühen 20. Jahrhunderts stellte die Stadt häufig den Schauplatz von Konflikten zwischen den irischen Nationalisten und dem britischen Staat dar.
Im Jahr 1920 wurde der Oberbürgermeister Corks, Thomas MacCurtain, bekannter Nationalist, von der königlichen, irischen Schutzpolizei erschossen. Aus den Folgen dieses Ereignisses wurde im Jahr 1920 Corks Innenstadt von den „Black and Tans“ (eigenständige und paramilitärische Gruppe von Veteranen des 1. Weltkrieges, im Dienst der englischen Besatzungsarmee) niedergebrannt. Diese großflächige Zerstörung der Stadt wurde als Vergeltungsschlag gegen die irischen Rebellen gerechtfertigt. Zwei Jahre später kam es dann, nach einigen kriegsähnlichen Situationen, zum Waffenstillstand.
Cork war im Jahr 2005 Europäische Kulturhauptstadt. Seit über 50 Jahren finden regelmäßige Kulturveranstaltungen in der Stadt statt, so das alljährliche Jazz Festival oder das Cork Film Festival.
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