Gentechnisch veränderte Lebensmittel
Monsanto soll Nobelpreis für Agrikultur 2013 erhalten.
Ich habe bereits vor einigen Monaten, im Artikel Saatgut-Sorten sollen reguliert werden, von Monsanto erzählt. Es handelt sich um einen Biotechkonzern, welcher seit den 1990er Jahren gentechnisch veränderte Pflanzen herstellt. Bekannt sind unter anderem gentechnisch manipulierte Maissorten, Raps, Soja und auch Baumwolle. Außerdem versucht Monsanto Patente auf Saatgut und Tierrassen zu erhalten, um sich ein Lebensmittelmonopol zu sichern. Bereits jetzt hat er die Rechte an 36 % aller in der EU eingetragenen Tomatensorten.
Auf den Feldern soll sich möglichst wenig Unkraut befinden, Monsanto handelt mit Pestiziden, die Unkraut fernhalten sollen. Passenderweise bietet der Konzern dazu direkt die Pflanzen an, die gentechnisch so verändert wurden, dass ihnen diese Pestizide nichts mehr anhaben können. Manche mögen sagen „Ist doch eine gute Sache, klingt logisch“, aber ist das wirklich so gut? Man kann die Vorteile sofort ausfindig machen, aber was ist mit den Nachteilen? Gibt es welche? Ich meine ja.
Zum einen entwickelt sich aus diesem Zusammenspiel eine Abhängigkeit. Will ich den Unkrautwuchs verhindern und trotzdem diese bestimmte Pflanze anbauen, dann muss ich wohl die manipulierte Pflanze wählen, damit sie von dem Mittel nicht geschädigt wird. Dies stärkt die Macht Monsantos.
Des Weiteren besteht noch immer die Gefahr, dass die gentechnisch veränderten Sorten gesundheitlich nicht unbedenklich sind. Und das Problem ist, dass wir Menschen als Käufer, als Kunden eigentlich die größte Macht haben sollten. Frei nach dem Motto: der Kunde ist König, die Nachfrage reguliert Preis und Angebot. So sollten wir auch eine echte Wahl bei unseren Lebensmitteln haben. Aber die haben wir nicht, denn es werden zwar Lebensmittel, die aus gentechnisch veränderten Organismen (z.B. Öl aus gentechnisch veränderten Sojabohnen) und Lebensmittel die selbst gentechnisch verändert sind (z.B. Tomate) gekennzeichnet, aber nicht kennzeichnungspflichtig sind unter anderem Lebensmittel, die mit Hilfe von gentechnisch veränderten Organismen erzeugt wurden (z.B. Milch von Kühen, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert wurden) oder Zusatzstoffe, die mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt wurden (z.B. der Geschmacksverstärker Glutamat). Das sollte uns als Käufer zu denken geben.
Nun soll Monsanto den Nobelpreis für Agrikultur 2013 erhalten. Dies würde den Verkauf von gentechnisch veränderten Organismen fördern und die Macht des Konzerns vergrößern. Ich finde, gentechnisch veränderte Pflanzen und erst recht gentechnisch veränderte Tiere sind ein unglaublich großer Eingriff in die Natur und wird auf lange Sicht das natürliche Gleichgewicht zerstören. Ein Grund für diese drastischen Eingriff wäre, dass es zu wenig Nahrung für zu viele Menschen gibt. Aber ich glaube das ist Unsinn. Wie ich ebenfalls bereits in einem früheren Artikel erläuterte, werden alleine in Deutschland jährlich 20 Millionen Tonnen Nahrungsmittel weggeworfen. Theoretisch gibt es genügend Lebensmittel, um alle zu versorgen, sie sind nur ungleichmäßig verteilt. Darüber müsste man nachdenken und sich um Änderungen bemühen und nicht immer noch mehr in die Natur eingreifen. Wir Menschen sind schon viel zu mächtig und verhalten uns in vielerlei Hinsicht absolut rücksichtlos gegenüber unserer Umwelt, Pflanzen und Tieren.
http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Landwirtschaft/Pflanze/GrueneGentechnik/EuropaeischeRegelungen.html
Protestaktion gegen die Nobel-Preisverleihung an Monsanto
http://action.sumofus.org/a/world-food-prize-monsanto-syngenta/5/4/?sub=fb
http://www.ardmediathek.de/ndr-fernsehen/45-min/45-min-risiko-gen-nahrung?documentId=12772540
http://www.globalresearch.ca/nobel-of-agriculture-world-food-prize-an-the-winner-is-monsanto/5340208