Genau 1 Monat...
Die Zeit vergeht so rasend und es ist kaum zu glauben, aber ein Sechstel meines Europäischen Freiwilligendienstes in der Türkei ist tatsächlich schon um.
Und es tut sich einiges hier:
Nach relativ langer Einarbeitungsphase, Vorbereitung, Ferien,...hat unsere Arbeit hier endlich begonnen. Unsere Einrichtung engagiert sich für arme Flüchtlingskinder, die vor allem hier im Viertel leben. Neben Schulstipendien, Fächerunterricht, Lese- und Schreibunterricht für Frauen oder Ausbildungsangeboten ist die Hauptarbeit hier mit Tanz-, Theater-, Musik-, Kunst- und vielen weiteren Kunstprojekten den Kindern zu helfen und sie ein bisschen aus ihrem schwierigen Alltag herauszuholen.
Die letzten Sommerprojekte wurden jetzt mit den alten Freiwilligen abgeschlossen und Sara und ich dürfen nun, total selbständig, neue Projekte starten. So geben wir jetzt an den Wochenenden Musik- und Theaterworkshops und unter der Woche Englischunterricht für Kinder und Jugendliche.
Die ersten paar Male verliefen sehr erfolgreich, es macht total Spaß mit den Kindern zu arbeiten und diese wiederum kommen sehr gerne um mit uns "Yabancis" in Kontakt zu treten, uns mit Türkisch weiterzuhelfen, von ihrem Alltag zu erzählen,...
Seit 2 Wochen haben wir jetzt auch wöchentlich Türkisch Unterricht bei einer Frau, die als Übersetzerin arbeitet und die wir Donnerstagsnachmittags immer besuchen. Für mich, die ich noch nie Türkisch mit einem Buch gelernt habe, ist es total interessant, von einer Lehrerin die Grammatik erklärt zu bekommen und alle 5 Minuten geht mir ein Licht auf, woher dieses oder jenes Wort kommt =D!! Es macht total viel Spaß!
Sowohl durch die Einrichtung als auch durch Sara treffe ich hier jeden Tag sehr interessante Menschen und erlebe viele Sachen: neulich waren wir bei einem kleinen, aber sehr feinen Privat-Konzert eines sehr guten Ney-Spielers, auf dem Weg zu einer Veranstaltung fand ich mich plötzlich in einer Seilbahn wieder, mitten in Istanbul (hier gibt es wirklich ALLES!!), unsere "Chefin" unserer Organisation hat uns mal zum Abendessen eingeladen, mit einer Freundin kam ich in den Genuss des besten Schokoladenfondues in Istanbul und mit Sara habe ich herausgefunden, wie man die Erlaubnis bekommt, die sonst abgesperrten, wundervollen Universitätsgelände zu betreten: Nämlich als Touristen...also auf keinen Fall Türkisch sprechen und ganz nett auf Englisch fragen und schon fanden wir uns direkt am Meer auf dem schönsten Uni-Campus wieder =D!
Das Wetter ist nach wie vor "harikaaaaaa"....minimum 20 Grad, so dass wir wohl auch die nächsten Tage noch für den ein oder anderen Ausflug nutzen werden!
Sehr witzig ist es mitzuerleben, wie die Menschen hier auf uns "Fremde" reagiert: Ob im Bus, im Supermarkt, im Restaurant, beim Friseur oder oder im Cay Bahcesi...überall werden wir angesprochen, freundlich ausgefragt und eingeladen oder uns werden nützliche Ratschläge gegeben...Sara mit ihrem wundervollen Anfänger-Türkisch und ich mit meiner Deutsch-Türkischen Nationalität sorgen irgendwie überall für freudige Gesichter ;)!