Geburtstagsfeier, Journee regionale, Sockenpuppen, leckere Tomaten usw.
Kimba ist ganz schön beschäftigt mit einer Geburtstagsfeier, dem Journee regionale, Kasperletheater, Sockenpuppen basteln und leckeren Tomaten.
Wieder sind 10 Tage um und ich bin schon seit beinahe 6 Wochen in Aywaille.
Wie schon erwähnt fand am 01. Oktober die Geburtstagsfeier von Nicole statt. Sie ist 50 geworden und es gab eine Überraschungsfeier im Seneve (das ist die Werkstatt in der die Behinderten tagsüber arbeiten), weil dort mehr Platz für alle Gäste war. Ich habe nachmittags noch ihre Geschenke eingepackt und Mi. beruhigt, der die ganze Zeit Angst hatte zu spät zu kommen. Dann bin ich Li. und Fr. abholen und wir sind zum Seneve gefahren, wir wollten nämlich von dort nach Liege fahren und ein bisschen feiern gehen. Wir haben uns ein bisschen unterhalten, es gab ein kaltes Buffet mit Käse, Wurst und Brot und danach eine große Torte mit 50 Kerzen darauf die Ni. ausblasen musste. Irgendwie war Ni. ziemlich ruhig, aber das ist sie immer, und ich glaube es hat ihr gefallen, sie hat auch sehr viele Geschenke bekommen, unter anderem einen großen, rosafarbenen Teddybär. Gerade als wir dann gehen wollten kam Ma. an und hat mich gefragt, ob ich bis 22 Uhr arbeiten könnte, da sie noch aufräumen müsste. Natürlich hab ich's dann auch gemacht, aber das hat mich irgendwie mal wieder voll genervt, vor allem da es so kurzfristig kam und damit unsere Pläne durchkreuzt hat. Sie meinte dann noch, wenn Li. und Fr. aufräumen helfen würde es noch schneller gehen. Als dann um 22.30 alles fertig war hatten wir auch keine Lust mehr noch loszufahren, wir sind dann im Murmure geblieben und haben noch einen Tee getrunken, uns unterhalten und Pläne für den nächsten Tag gemacht.
Samstags sind wir (also ich, Li. und Fr.) dann nach Spa in die Therme gefahren und haben uns mal richtig schön entspannt und erholt. Leider ist die Therme ziemlich teuer, 3 Stunden kosten 17 Euro. Vorher sind wir noch ein bisschen in Spa rumgelaufen und waren Crepes essen. Danach hatten wir voll Hunger und haben im Esperance noch was gekocht.
Sonntags sind wir nach Bierges, dort war der "Jour regionale" und alle französischsprachigen Archegemeinschaften aus Belgien haben sich getroffen. Aus meinem Foyer ist nur Sa. mitgekommen, ich war morgens ein bisschen spät aufgestanden und deshalb waren wir ein bisschen im Stress und Sa. hat für alles ewig gebraucht. Auf dem Weg nach Bierges hab ich dann im Auto erst mal ein Schläfchen gehalten. Dort angekommen haben wir erstmal alle ein Namensschild bekommen und haben dann ein Spiel gemacht, man musste draußen mit seiner Gruppe bestimmte Stellen aufsuchen und dort war dann jeweils eine Frage, zum Beispiel: Was ist dein Lieblingsessen? die man beantworten musste.
Danach gabs eine Suppe zum Mittagessen und dann ging's in Gruppen daran ein Puzzle aus einem Bild zusammenzusetzen und zu erraten welches Land und damit welche Archegemeinschaft auf der Welt dort dargestellt war. In meiner Gruppe hatten wir Argentinien und Frankreich. Dann haben wir einen Brief an diese Gemeinschaft geschrieben. Bei der darauf folgenden Messe haben wir uns in die letzte Reihe verdrückt, aber es war sau süß als Re. bei der Danksagungsrunde in der Messe mir, Fr. und ganz besonders Li., in die er verknallt ist, gedankt hat.
Nach dem Gouter haben wir uns ziemlich schnell wieder auf den Heimweg gemacht und ich hab die Fahrt mal wieder verschlafen. Wir haben an dem Tag auch viele andere Freiwillige kennengelernt, die in einer der anderen Archen in Belgien sind, im November gibt es noch mal ein Seminar für alle Freiwilligen, da werden wir sie wieder sehen.
Montags hab ich erst mal ausgeschlafen und bin dann ins Esperance um mit Li. und Fr. unsere Präsentation für das "fete d´accueil" vorzubereiten. Wir werden eine Kasperletheaterstück aufführen um uns vorzustellen, das wir selbst geschrieben haben. Fr. und ich sind dann dafür Socken einkaufen. Erst als wir zu Hause waren ist uns dann aufgefallen, dass wir anstatt der 6 benötigten Socken 12 gekauft haben. Ja, ein Paar Socken besteht aus jeweils 2 Socken, sowas müsste man den Kindern in der Schule beibringen :-)!!! Na ja wenigstens haben wir Tränen gelacht als uns dieses Missgeschick aufgefallen ist, also hatte es auch was Gutes. Abends haben wir dann gleich angefangen, die Augen anzunähen, Haare usw. Danach sind wir noch mit Ja. und Li. was trinken gegangen.
Am Dienstagmorgen haben wir dann wieder weiter gemacht. Vor unserem Französischkurs wollten Fr. und ich eigentlich auch noch Schwimmen gehen, aber als wir am Schwimmbad ankamen, haben wir entdeckt, dass es von 12 bis 14 Uhr geschlossen ist, also haben wir mit meinem Auto eine kleine Tour gemacht und sind ein bisschen durch die Gegend gefahren. Im Französischkurs haben wir dann unser erstes Diktat geschrieben, das Diktat waren nur einzelne Wörter und von daher nicht soo schwer. Danach haben wir noch Montagsmaler gespielt, also einer hat was an die Tafel gemalt und die anderen mussten erraten was es ist. Es wurden 6 Bilder gemalt und davon hab ich 4 erraten! Zurück im Murmure habe ich dann mit Sa. die Einladung für ihren Geburtstag gebastelt, ich konnte sie überreden Pferdebilder aus ihren zahlreichen Zeitschriften auszuschneiden und auf die Einladungen zu kleben, danach hab ich dann die Zeitschrift heimlich weggeschmissen, das ist schon mal eine weniger.
Mittwochs gings wie immer zur Reittherapie. Dort hatten sie im Büro eine kleine Katze, die war sehr süß. Ich hab wieder Sy. auf Flocon geführt. Aber Sy. hat sich die ganze Zeit aufgeregt weil Mi. auf Apache dauernd angehalten hat, Sy. hat dann einfach ihr Pferd weiter angetrieben, obwohl es ja nirgends hinlaufen konnte, aber sie hat natürlich nicht eingesehen, dass das dumm von ihr ist. Beim Essen im Seneve haben F. und ich dann besprochen, dass Sa. und ich mittwochs immer mit dem roten Auto vom Foyer fahren, dann können wir nämlich um 8.30 Uhr fahren und alle anderen wie immer um 9.00. Nach dem Essen bin ich dann wieder ins Esperance und wir haben weitergebastelt. Um 16 Uhr war dann im Murmure eine Messe, die ist immer am ersten Mittwoch des Monats, und wer will kann hingehen. Danach gibt's dann für alle gouter. Ch. hatte an dem Tag Geburtstag und Sy. und Sa. haben ihm Kerzen auf den Kuchen gemacht und wir haben gesungen.
Donnerstags ist wie immer Putz- und Aufräumtag. Nachdem ich fertig war mit helfen, habe ich mal die Dusche geputzt, es ist hier nämlich so, dass die Putzfrau nur das Waschbecken und den Boden in der Dusche putzt, sonst nichts. Außerdem gibt's in der Dusche kein Fenster und wenn dann nicht ordentlich geputzt wird natürlich auch Schimmel an der Wand. Sogar die Tür war dreckig. Ich hab mich dann mal mit Chlorreiniger und den stärksten Putzmitteln, die ich gefunden hab, ans Werk gemacht. Dabei bin ich mehrmals fast erstickt, ich glaube das eine Putzmittel sollte man lieber nicht einatmen, na ja wenigstens ist die Dusche jetzt wesentlich sauberer und der Schimmel an der Wand etwas weniger. Ich hab jetzt auch einen neuen Duschkopf und Schlauch bekommen und sogar Putzmittel gegen Schimmel.
Freitagsmorgens waren wir dann irgendwie 4 Leute nur um auf F. und Mi. aufzupassen. Zum Mittagessen bin ich ins Esperance und danach haben wir angefangen die Hintergründe für unser Theaterstück zu malen. Im Esperance ist das Wochenende Fermeture und Fr. und Li. sind verreist, deshalb hab ich alles mitgenommen um am Wochenende noch weiter zu malen. Das hab ich dann auch Freitagabend noch gemacht.
Samstag und Sonntag ist nicht so viel passiert. Am Samstag ist die neue Bewohnerin im Murmure angekommen. Sie hat Down Syndrom und scheint eine ganz ruhige zu sein, sie schreibt die ganze Zeit in ein Heft, schreibt aber keine Wörter sondern malt nur Schlangenlinien. Ich glaube sie hat noch Angst hier und muss sich noch eingewöhnen, aber sie weiß schon, dass sie Ch. (ein Educateur/Mitarbeiter) heiraten will. Beim Gouter samstags haben sie die ganze Zeit Witze darüber gemacht wer in wen verliebt ist. Ich fand die Vorstellung am lustigsten in G. verliebt zu sein, G. ist fast den kompletten Tag auf der Toilette und singt dort und redet mit sich selbst, reden tut er sowieso die ganze Zeit und ganz schlimm mit den Zähnen knirschen. Da wir noch so viel Apfelmus vom Mittagessen übrig hatten, hab ich dann fürs Gouter einen Apfelmuskuchen gebacken. Zum Abendessen Samstag war ich dann alleine mit 3 Bewohnern, die anderen waren bei irgendeiner Wohltätigkeitsveranstaltung, essen. Ich habe Tomaten mit Salz , Pfeffer, Balsamico und Olivenöl gemacht und anscheinend haben sie F. nicht geschmeckt, aber jedes Mal wenn ich ihr eine hingelegt habe, hat sie sie auch gegessen und dann immer soo ein lustiges Gesicht gemacht, dass ich vor lachen gar nichts mehr essen konnte und Bauchweh bekommen habe.
Sonntag hab ich eigentlich damit zugebracht diesen Eintrag hier zu verfassen :-), den ich jetzt auch endlich beenden werde.
Ich hoffe euch geht's allen gut! Lasst mal von euch hören!
Viele Grüße aus Eyweiler!
Theresa