Freizeitgestaltung in Slowenien
Was habe ich hier in meiner Freizeit und an den Wochenenden eigentlich so gemacht? Kurzfassung: ständig etwas anderes und viel zu viel. Es gab eigentlich kein Wochenende an dem nicht irgendetwas anstand und ich einfach nur zu Hause war.
Aber erst zu unter der Woche: Schon Ende Oktober begann ich hier mit Zumba, da einige Mädels in der Schule mich darauf aufmerksam machten, dass es hier in Trbovlje einen Kurs gibt, zu dem sie gehen und der echt Spaß macht. Nach einigen Malen dort kam ich zum gleichen Entschluss und ging seit dem zwei Mal pro Woche hin, was mich trotzdem nicht davon abhielt, die berühmten Auslands-Pfunde anzusetzen, aber bald geht’s ja heim.
Auch im Jugendzentrum hier und in anderen Zentren in der Gegend wird viel geboten, an Workshops und anderen Aktivitäten. Wann immer mir etwas zusagte und ich Zeit hatte nahm ich teil. Zum Beispiel an den Heimatabenden der anderen Freiwilligen in anderen Zentren und hier. So lernte ich viel über Peru, Bulgarien, die Ukraine, Österreich und Irland. Auch gab es Workshops zu nonverbaler Kommunikation, öffentlichem Reden und Empathie. Auch DIY-Workshops wie ich selbst einen hielt gefielen mir natürlich.
Zudem boten manche Freiwillige kurze Sprachkurse zu ihren Muttersprachen an. So ging ich einige Wochen lang mittwochs zu Spanisch. Allerdings hatten alle anderen im Kurs schon einige Vorkenntnisse und ich war als einzige „blank“. Dies machte es natürlich etwas schwierig am Ball zu bleiben und mitzukommen, vor allem, da die spanische Freiwillige irgendwie versuchte in diesem eigentlichen Basiskurs die komplette spanische Grammatik, die man in der Schule wahrscheinlich in 5 Jahren lernt, unterzubringen. Kurzum kann ich mich jetzt zwar vorstellen und Essen im Restaurant bestellen und das wars, für den Anfang reicht das aber. Hauptsächlich bin ich auch jede Woche hingegangen, um sie zu unterstützen, da sie nicht so viele Teilnehmer hatte. Als meine russische Mitbewohnerin kam, bot sie Russischstunden an und sehr viele Leute zeigten Interesse und kamen zu den ersten Treffen, dann allerdings ebbte der Ansturm schnell ab, sodass schon nach ein paarmal keine Stunden mehr anstanden. Aber zumindest kenne ich jetzt das kyrillische Alphabet und „Hallo“ (Privet).
Nun aber zu den Wochenenden: da in Trbovlje am Wochenende nicht so viel los ist, habe ich dieses meist mit anderen Freiwilligen an anderen Orten verbracht. Zum Beispiel in Ljubljana, weil man dort feiern gehen und shoppen kann, oder in ihren Städten: Zagorje, Velenje, Postojna. Einfach, um gemeinsam etwas zu unternehmen und sich nicht alleine zu langweilen. Auch starteten wir Trips in slowenische Städte wie Maribor, Ptuj, Koper, Portorož, Piran, Bled und Kranj, um das Land besser kennen zu lernen. Oder aber wir gingen ins nahe gelegene Ausland, zum Beispiel nach Graz in Österreich, Budapest in Ungarn oder Venedig in Italien. Da eine ehemalige Klassenkameradin gerade einen Freiwilligendienst in der Nähe von Zagreb in Kroatien macht, habe ich auch einige Wochenenden bei ihr verbracht, oder sie kam umgekehrt nach Slowenien. Auch muss ich sagen, dass ich relativ viel Besuch von Familienmitgliedern und Freunden bekommen habe, sodass ich dann auch damit beschäftigt war ihnen „mein“ Slowenien zu zeigen und Ausflüge mit ihnen zu unternehmen. Falls ich doch mal ein Wochenende in Trbovlje zubrachte ging ich mit meiner Mentorin wandern, ins Kino oder in die „Dorfdisco“ (allerdings zum Glück nur zwei Mal). Natürlich war ich auch nicht immer das komplette Wochenende auswärts, sondern manchmal nur einen Tag. Das Schöne an Slowenien ist nämlich, dass es so klein ist und alles so schnell erreichbar. Man kann wirklich an einem Tag so viel Neues sehen und entdecken. Ich denke, dass ich das viele Reisen, wenn ich wieder zurück in Deutschland bin, vermissen werde. Ich bin es schon gewohnt gegen Mitte der Woche mit den anderen Pläne a la „Und wo gehen wir dieses Wochenende hin?“ zu machen, dass das allerdings nicht Alltag sondern jetzt nur eine Phase ist, ist mir auch klar. Dennoch ist es ein Teil meines Freiwilligendienstes, den ich sehr genossen habe. Auch kann man hier in Slowenien sehr kostengünstig reisen, da der Zug billiger ist als bei uns und es eine slowenische Blablacar-Variante (Prevoz) gibt, mit der man eigentlich überall hinkommt. Übernachtet haben wir dann immer bei anderen Freiwilligen oder in (sehr günstigen) Hostels, was ich nicht unbedingt immer empfehlen würde. Kurzum wurde mir hier in Slowenien nie langweilig, ich hatte immer etwas zu tun und zu erleben und auch immer genug Gesellschaft, sodass keine Langeweile oder Heimweh aufkamen.
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