February Recap
Zusammenfassung der Ereignisse während meines Freiwilligendienstes im Februar
Á dónde voy este mes sin gastar mucho dinero? (Wohin gehe ich diesen Monat ohne viel Geld auszugeben?)
Nachdem ich mir diese Frage gestellt habe, fiel meine Entscheidung auf die wunderschöne Großstadt Zaragoza, von der meine Tante immer wieder schwärmt. Da eine Via-Freiwillige, die ich in Madrid erstmals kennengelernt habe, sich bereit erklärt hat, mich in ihrer Wohnung aufzunehmen, fehlten nur noch die Bustickets zum Buchen.
01 de febrero - Um 10.30 Uhr von dem Barceloner Busbahnhof Estación Nord - wie immer - ging es in einem äußerst gemütlichen Alsabus mit Unterhaltungsbildschirmen Richtung Zaragoza. Da die Stadt ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Madrid war, verging die Fahrzeit von ca. drei Stunden wie im Flug. Nach einem kurzen Ausruhen in der Wohnung, die sehr zentral liegt, begann schon die Stadtrundführung durch Zaragoza mit meiner persönlichen Stadtführerin P.. Bei jeder Gelegenheit erwähnte sie interessante Fakten zu den Sehenswürdigkeiten, sodass ich mich wirklich wie bei einer Stadtführung fühlte. Obwohl ich nur einen kleinen Ausschnitt der Stadt in den paar Stunden gesehen hatte, schloss ich Zaragoza schnell in mein Herz. Es war wie Liebe auf den ersten Blick, da sich die Hauptstadt Aragoniens deutlich von den großen Städten Kataloniens unterscheidet. Von dem Moment an wunderte es mich nicht mehr, wieso meine Tante so sehr von ihrem ehemaligen Wohnort geschwärmt hatte. Bei dem ungewöhnlich warmen Februarwetter mit Sonnenstrahlen durfte natürlich auch keine Pause am Fluss Ebro mit einem guten Ausblick auf die Basilika Nuestra Señora del Pilar, das Wahrzeichen Zaragozas, und der Spaziergang durch das Barviertel, wo die Menschen gelassen das eine oder andere Bierchen tranken, fehlen. Darauf folgend kam nach einer kleinen Essenspause in der Wohnung der Besuch des Parks José Antonio Labordeta an die Reihe. Die Entscheidung nach der Abenddämmerung dorthin zu gehen, war keineswegs die falsche, denn am Abend zeigten sich die zahlreichen Fontänen in verschiedenen Farben wie rot, blau, gelb und viele mehr. Neben einer beeindruckten Touristin wie mir befanden sich auch einige Einheimische, die die Zeit zum Spazieren, Joggen oder zum Treffen von Freunden genutzt hatten. Da in Spanien die Zeit zum Ausgehen im Vergleich zu Deutschland deutlich spät startet, war um 22 Uhr noch genug Zeit in der Wohnung ein sehr schmackhaftes Abendessen mit P. zu zubereiten und über alles Mögliche zu reden. Um kurz vor Mitternacht brachen wir in das beliebte Barviertel auf, das in der Nacht zu dem Hotspot der Stadt wird und Leute gelassen die Zeit vor dem Clubbesuch verbringen. Aufgrund der Tatsache, dass gerade Semesterferien in den Universitäten waren, schien die Anzahl an Besuchern nicht so hoch wie von meiner Freundin erwartet. Nichtsdestotrotz verbrachten wir in kleiner “Diskotheke“ eine schöne Zeit in guter Stimmung und guter Musik, bis es um ca. 03 Uhr in der Nacht soweit war, zurückzukehren.
02 de febrero - Heute begab ich mich alleine auf den Weg ins Palacio de Aljafería, dass sonntags immer gratis ist und von meiner Freundin sehr empfohlen wurde. Mit sonnigem Wetter schon am Vormittag schlenderte ich durch den Palast umgebenden Park, in dem immer wieder welche zu sehen waren, die ein Buch lasen, picknickten oder gemeinsam mit anderen die Sonne genossen. Bei dem Palast handelt es um einen arabischen Burgpalast aus dem 11. Jahrhundert, der als Erholungsort errichtet wurde und auch zur Verteidigung diente. Die Tatsache, dass es sich um ein arabisches Gebäude handelt, war der ausschlagende Punkt, die Sehenswürdigkeit zu besuchen. Doch die arabische Architektur mit den Torbögen, die einer Moschee ähnelten und dem offenen Garten im Innenhof, ließen mich sprachlos werden. So eine schöne Architektur habe ich an keinen Museen oder Gebäuden in Spanien gesehen. Überall auf der Decke und auf den Bögen war arabische Kalligrafie zu sehen und Gegenstände aus der damaligen Herrschaft in den Vitrinen. Heute ist ein Teil des Palastes als Sitz des Regionalparlaments von Aragonien umgewandelt worden, wobei es auch zu der Geschichte Aragoniens eine passende Ausstellung gab. Nach dem sehr lehrreichen und faszinierenden Ausflug schlug meine Freundin am Nachmittag kurz vor meiner Abreise vor, ein Café zu besuchen, um den spanischen 'tomar un café’ umzusetzen und mich von Zaragoza zu verabschieden. Um 17.10 Uhr, sprintend und außer Atem am Busbahnhof ankommend, neigte sich mein Städtetrip mit der Abreise des Buses dem Ende zu. Auf mein Bett in meiner Wohnung konnte ich mich um kurz vor Mitternacht endlich werfen. Nur die Tatsache, dass ich mein Notizbuch im Bus vergessen hatte, hat mir am nächsten Morgen meinen Tag vermiest.
08 de febrero - Nachdem schon seit Anfang Januar überall Reduzierungen und Rabatte in den ganzen Läden der Stadt waren, sahen meine englische Mitbewohnerin und ich uns am Wochenende gezwungen, jetzt noch zuzugreifen, bevor die neuen Kollektionen ankommen. Und einfach um aus unserer Wohnung mal herauszukommen. Am Ende des Tages gelang es mir sehr erfolgreich, zwei neu Paar Jeans aus Bershka und Zara zu angeln, aber auch bei meiner Begleiterin sah es nicht anders aus.
15 de febrero - Nach zahlreichen Sitzungen und monatelangem Plan war es heute soweit mit Joc de Ciutat (dt. Spiel der Stadt), das dieses Jahr einem Cluedo Spiel ähnelt mit einem Mord auf unserem Kreuzfahrtschiff. Als Mitorganisatorin und Ausländerin hatte ich in passender Uniform die Rolle der Hostess inne mit der Aufgabe, des Begrüßen in verschiedenen Sprache und des Einchecken. Meine englische Mitbewohnerin D., die auf Nachfrage meiner Kollegen, als Freiwillige aushalf, stempelte die Tickets auf dem Kreuzfahrtschiff ab. Alle möglichen Berufsgruppen von Kapitän bis zur Reinigungskraft über Bordarzt waren in unserem Cluedo Spiel in ihrer Verkleidung vertreten. Auch wenn die Kapitäne, D. und ich uns während der Spielzeit der Teilnehmer in der Kälte gelangweilt haben, war der Arbeitstag dennoch ein sehr gelungener, der am Ende mit zahlreichen Cocas, Getränken und Schokolade für die Freiwilligen belohnt worden ist.
19 de febrero - Helau und Alaaf! Bei diesen zwei Narrenrufen denkt jeder Deutscher an die Zeit der Verkleidungen, natürlich Fasching. Auch hier in Spanien wird dieser Zeit nicht entgangen, obwohl es nicht so eine große Sache ist, wie in Bayern. Auf dem Weg ins Fitnessstudio war eine große Ansammlung verkleideter Menschen, Musik und Konfettikanonen nicht zu überhören und -sehen, weswegen meine und D.s Neugier uns zu dem Platz führte. Dort sahen wir Eltern mit Gruppen von Kindergartenkindern und Grundschülern mit ihren Erzieher/innen und Lehrer/innen. Am Abend ging es für mich mal wieder zu der monatlichen deutschen Plauderrunde des Sprachschule Manresas, selbst als die Freiwilligen der anderen Wohnung aufgrund der geringen Motivation nicht erschienen sind. Dafür waren die Deutschlehrerinnen umso glücklicher, als ich als einzige Muttersprachlerin anwesend war und mit den Schülern zahlreiche Konversationen führen konnte.
20 de febrero - Im Rahmen der Veranstaltung Cube de la Llum hat mein Jugendzentrum mit meinen Kollegen den ganzen Februar über lang, an einem Würfel gebastelt. Mit halbgefüllten, in verschiedene Blautöne gefärbte Glühbirnen und Wünsche der Kinder und Jugendlichen stellten wir unseren Anteil aus.
21 de febrero - Als ich zu Beginn meines Freiwilligendienstes in einem Reiseführer über Katalonien vom Karneval in Sitges gelesen habe, das eine große Beliebtheit genießt, konnte ich mir dieses Event natürlich nicht entgehen lassen. Regelmäßig über neue Aktualisierungen informierend wartete ich Tag für Tag bis zu dem heutigen Tag. Endlich war es soweit, der größte und beliebteste Karneval des Landes, der Karneval in Sitges. Da ich den anderen Freiwilligen von meinem Vorhaben erzählt hazze, kam es dazu, dass wir uns dann zu fünft im Zug auf dem Weg nach Sitges befanden. Schon beim Ausstieg am Bahnhof war die große Menschenmenge und die verkleideten Gruppen Jugendlicher am Bahnhofsplatz nicht zu übersehen. Als es nach dem Einchecken in unser Apartment und einer kleinen Tour durch die Stadt Zeit für eine Mittagspause war, bat sich ein Picknick mit Lebensmittel aus dem Mercadona am Meer an. Trotz des nicht ignorierbaren Windes lohnte es sich doch definitiv den Meerblick zu genießen. Aufgrund der kleinen Größe der Stadt war schon alles in kurzer Zeit gesehen, jedoch war es sehr auffallend, dass sich hier viele Verkleidete befanden, unter anderem auch Touristen. Erst am Abend in einem Café sitzend bekamen wir quasi neben uns den ersten Faschingsumzug mit tanzenden Dinosauriern, Kostümen, die aus dem brasilianischen Karneval bekannt sind und natürlich wie bei jeder großen Ansammlung das Lied Bella Ciao. Zurück in unserem Apartment aßen wir neben unserem selbstgekochten Abendessen auch noch Kekse und Chips mit Gesprächen bis tief in die Nacht anhaltend.
22 de febrero - Da unser Auschecken um 10 Uhr vor unserer Frühstückszeit stattfand, kehrten wir nach einem kleinen Einkauf im Supermarkt wieder zu unserem gestrigen Platz am Meer zurück, um nochmal den letzten Ausblick ins Meer zu genießen, bevor es wieder ins kalte Manresa ging. Auf der Rückkehr zum Bahnhof blickten wir auf eine große Menschenmenge, die links und rechts neben der Marathonlaufstrecke kurz vor der Ziellinie stand. Natürlich führte uns unsere Neugier dorthin, um zu sehen, dass verkleidete Gruppen oder Einzelpersonen die Läufer darstellten. Nachdem der Besuch einer der Freiwilligen wieder zum Flughafen in Barcelona zurückkehren musste, ging es für den Rest nach Barcelona für den restlichen Tag, bis ich mich am späten Nachmittag auf den Weg nach Manresa begab.
25 de febrero - Damit der Tag auch in Abwesenheit meiner Mutter, die mir am frühen Morgen als erste gratuliert hatte, und mit ihrem Kuchen halbwegs fröhlich wird, beschloss ich Tage zuvor, einen Vanillekuchen für meine Kollegen im Büro und einen Schokokuchen für meine Kollegen und Kinder im Jugendzentrum zu backen. Trotz des misslungenen Vanillekuchens freuten sich meine Kollegen und meine ausgewählten Kinder sehr und überschütteten mich mit Glückwünschen und Komplimenten. In der Mittagspause wurde ich dann von meiner englischen Mitbewohnerin mit leuchtenden Kerzen, farbfrohen Ballons und einer selbstgestalteten Girlande überrascht. Beeindruckt und dankbar für ihre Mühe aßen wir die Torte, die in meinen Augen schrecklich aussah und nicht meinen Gedanken entsprach. Jedoch war meine Mitbewohnerin dermaßen davon begeistert, dass es nicht bei einem Stück blieb. Aber das war noch nicht alles. Denn nach der Arbeit sah ich unerwartet meine Freunde von der anderen Wohnung vor dem Jugendzentrum mit einem selbstgemachten Coca in der einen Hand und ein kleines Geschenk in der anderen haltend. Diesen leckeren Kuchen, der für mich besser als die originalen Cocas war, genoßen wir für ein paar Stündchen auf einer Bank nebenan.
27 de febrero - Da meine Tutorin demnächst nach Australien auswandert und dort studieren wird, fand heute das Verabschiedungsessen meines Arbeitsplatzes in einem Restaurant statt, das uns ein köstliches Mittagsmenü mit drei Gängen anbot. Sich über unser Geschenk, ein Notizbuch mit Texten zahlreicher Kollegen zum Abschied und einem Päckchen, freuend überreichte sie jedem von uns ein kleinen Schlüsselanhänger in Form der Tetrisfriguren. Am Abend, auf dem Weg nach Hause befindend, konnte ich Zeuge eines aktiven Drehs für eine Netflix Serie werden, die schon seit Längerem in Manresa gedreht wird.
29 de febrero - Seit Tagen hingen überall Plakate in der ganzen Stadt. Die Organisatoren waren am Vorbereiten für den heutigen Tag. Die Fira de l’Aixada, eine Veranstaltung, in der Manresa für ein Wochenende wieder in die Zeiten des Mittelalters zurückkehrt. Da besonders meine Mitbewohner jede Möglichkeit anstrebten, aus der Wohnung zu gelangen, war das Event genau passend für sie. Mit Paraden, Tänzen, Essensständen, Ritterumzügen und vielem mehr ist es den Organisatoren wirklich sehr gut gelungen, eine mittelalterliche Atmosphäre zu schaffen.