Es kehrt langsam Normalität ein.../The daily life goes on...
Angekommen in Estland, begann sich alles langsam in einen normalen Tagesrythmus zu verwandeln. Das Leben ging weiter. Ich kannte nun meine Arbeitsplätze, meine Kollegen und fühlte mich schon mehr zu Hause. Nun bekam ich noch einen besseren Einblick in die Vielfältigkeit meiner Arbeit. Vom Backen im Jugendzentrum, über Dekorationbasteln für das Kulturhaus, bis hin zum Kaffeebringen bei Veranstaltungen.
Schon in meiner zweiten Woche konnte ich meine Hobbys in die Arbeit miteinbringen. Am Montag leitete ich zusammen mit meiner Kollegin Kristi einen Backkurs. Obwohl man nicht wirklich von backen sprechen konnte, denn es gab Choco Crossies. Unglaublich einfach selber zu machen und auch unverschämt lecker. Die Kinder schienen Spaß am „Backen“ zu haben und ich war sehr stolz schon etwas beitragen zu können. Damals hatte ich gedacht, dass es doch recht wenig Kinder waren, die teilnahmen, es aber verworfen und mich einfach nur gefreut, dass überhaupt wer kam. Jetzt weiß ich, dass es ziemlich viele Kinder an dem Tag gewesen sind, denn sonst sind es nicht so viele. Was soll ich sagen: Abja ist einfach nicht so groß, daran muss ich mich noch gewöhnen. Somit führte ich, laut Aussage meines Vaters, am 11.09 in Estland ein neues Nationalgericht ein, die Choco Crossies!
Ein Meilenstein in meinem ersten Monat in Estland war der Beitritt in den Frauenchor des Ortes, der sich Õbeäidsme nennt. Da ich so oder so an dem ersten Treffen des Chors teilnahm, weil es auf meiner Arbeit statt fand, überlegte ich schon seit Beginn des Treffens ebenfalls vorzusingen. Nach einem langen hin und her in meinem Kopf entschied ich mich, es wenigstens zu versuchen. Wer sagt, das Duschsänger nicht mehr sein können? Und so wurde ich ein neues Mitglied des Chors und bereue es auch bis heute keine Sekunde lang.
Ein weiteres neues Projekt, dass ich begann, war die Herstellung von Dekorationen für unsere Bühne im Kulturhaus. Und hier konnte man wirklich von Herstellung sprechen, denn das war schon fast Akkordarbeit. Zusammen mit Tiiu schnitt ich Blätter aus Filz aus, klebte sie an ein Stück Draht und versuchte dann, sie kunstvoll um einen schwarz beklebten Hula Hoop Reifen zu drapieren. Der Prozess dauerte mehrere Tage, wobei ich nicht jeden Tag daran arbeitete, doch in meiner dritten Woche beendeten wir unser Kunstwerk und ich war mehr als zufrieden. Das Endexemplar könnt ihr unten bei den Fotos bestaunen. Und für alle die es nachmachen wollen, die Idee kommt natürlich von Pinterest!
Am Donnerstag hatte ich meine aller erste Estnisch Unterrichtsstunde, die jedoch kürzer als gedacht ausfiel, da meine Lehrerin nicht mit meinen Vorkenntnissen gerechnet hatte. Doch eins sei gesagt: Diesen Fehler hat sie nie wieder gemacht! Jede Stunde habe ich mehr als genug zu tun.
Danach war das erste Treffen unseres Möbel Workshops im Jugendzentrum, in dem wir unsere alte Couch wieder aufmöbeln(verzeiht mir das Wortspiel) wollten. Jedoch bestand die erste Stunde nur aus schleifen und noch mal schleifen. Da unser schickes Sofa einen Holzrahmen hat, musste der erst mal poliert werden. Danach konnten wir den Aufbau der Kissenbezüge besprechen und begannen auch mit dem Nähen. Kaum war der Workshop beendet, ging es nach Hause, denn ich musste mich für den Theaterabend im Kulturhaus umziehen. Im Kulturhaus angekommen brachte ich den Gästen Tee und Kaffee und na ja... sah schön aus. (Als nichts mehr zu tun war stand ich beim Eingang, gefühlt als einzige in einem Kleid.) Ich hatte selbst das Vergnügen das Theaterstück anzusehen und mit Hilfe meiner Mentorin Kersti machte alles auch noch mal mehr Sinn. In Estland ist das Hobbytheater sehr weit verbreitet, fast jede Stadt hat mindestens eine Theatergruppe, doch wirkt es nicht wie Hobbytheater. Die Schauspieler haben eine Darbietung abgeliefert die schauspielerisch wirklich großartig war. Das Stück in dem ich saß wurde sogar für dieses Jahr als bestes Hobbytheaterstück ausgezeichnet! Danach hatten die Gäste noch die Möglichkeit bei Kaffee und Kuchen den Schauspielern Fragen zu stellen und sich mit ihnen zu unterhalten. Am Vortag hatte ich den berühmten Eierlikörkuchen meiner Mama gebacken, der so gut ankam, dass er nach kurzer Zeit aufgegessen war.
Am Freitag war alles auf die Vorbereitung für den Wanderausflug am nächsten Tag ausgelegt. Wir kauften die Zutaten für Brötchen und Muffins ein und ich buk mit einer kleinen Gruppe von Mädels die Kokos-Möhren Muffins. Jedoch fiel leider unser Wanderausflug den nächsten Tag buchstäblich ins Wasser, was zwar schade war, doch so hatte ich einen weiteren freien Tag. Das war auch mal nett. Die wunderbaren Muffins vielen dann leider jedoch den Kindern im Jungendzentrum zum Opfer und ich hatte keine Gelegenheit sie selber zu probieren.
Das Wochenende war eher ruhig und so erkundete ich den Ort und genoss die freie Zeit.
Nur noch mal als kleiner Tipp nebenbei: Viele der Aktivitäten im Jugendzentrum werden auf deren Facebook Seite gepostet. Also wenn ihr daran interessiert seid, dann schaut hier nach: https://www.facebook.com/abja.noortekeskus (Wegen Übersetzung einfach googeln oder die Übersetzungsfunktion von Facebook nutzen.)
English:
Already in my second week in Estonia I had the possibility to use my abilities and create something on my own. On Monday I ran a baking course together with my college Kristi. Although it is not really appropriate to say “baking”, since we did Choco Crossies. Incredibly easy to make yourself and unreasonably tasty! The kids seemed to have fun and I was very proud to be able to share some of my skills already. Back then I thought it weren't many children attending the course, but I didn't think about it any further. Now I know that it were quite many kids attending the course, usually there are not that many kids. What shall I say, Abja is just not that big, I still have to accustom to that. Therefore on that day, quoting my father, I introduced a new national dish in Estonia, the Choco Crossies!
An important step in my first month in Estonia was joining the women choir in Abja, that is called Õbeäidsme. Since I attended at their first meeting anyway, because it was at my workplace, I thought about auditioning the whole time. After a lot of thinking I decided that I have to try it at least. Who says that people who sing in the shower can't be good singers? And that's how I became the new member of the choir and I don't regret it at all!
Another project that I began was the production of decoration for our great hall in the culture center. And yes, you really could use the word production! Together with Tiiu, I cut out leaves, glued them to a piece of wire and tried to arrange them beautifully on a hula hoop that was covered in black tape. The process took many days, but it has to be said that I didn't work everyday! So we finished our masterpiece in my third week and I was very satisfied with the result. You can marvel at the result down below. And for everybody that wants to do the same, the idea is, of course, from Pinterest.
On Thursday I had my first Estonian lesson, which was shorter than expected, since my teacher didn't know that I already know some Estonian. But mark this: She never made this mistake again! In every lesson that followed there was enough to do for me.
After the lesson, there was the first meeting of our furniture workshop in the Youth Center, in which we wanted to recondition our old couch. The main thing we did in the first lesson was to polish the frame of the sofa, since it was made of wood. After this we could already start to plan the main structure of the pillowcases we wanted to sew. Lesson finished, a quick stop at home to change and then I was off again to the Culture Center. I served tea and coffee and well... looked good. (I was wearing a dress by the way, and when there was nothing to do I just stood by the entrance.) I myself had the chance to see the theater and with the help of my mentor Kersti everything made even more sense. Hobbytheaters are very common in Estonia, almost every town has its own groups. But even though it's called hobbytheater, it is unbelievably professional. The actors were amazing! The play was even awarded to be the best hobbytheater play this year. After the play the guests had the opportunity to talk to the actors by a piece of cake and some coffee. I baked my mom'S famous egg liqueur cake, which was gone in no time.
Friday was the day when we prepared everything for the hiking trip on Saturday. We bought the ingredients for sandwiches and Muffins and I baked the coconut-carrot Muffins with some girls from the Youth Center. But sadly the hiking trip fell through, because the weather was not good enough. That way I had a free day, that was quite nice as well. The Muffins were feed to the kids in the Youth Center and I had no chance to try them myself.
The weekend was rather quiet, I walked around town and enjoined the free time.
A small hint: Many of the activities in the Youth Center are posted on their Facebook page. So if you are interested, than look at this page: https://www.facebook.com/abja.noortekeskus (To translate you can use Google or Facebook's own feature.)
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