Es ist geschafft
Katy_maty war rund um die Uhr im Einsatz, um ihre Organisation im Zuge einer Veranstaltungsreihe vorzustellen. Doch neben Schlafmangel wurde sie dabei noch vor ganz andere Probleme gestellt.
So, es ist mal wieder an der Zeit einen neuen Artikel zu schreiben. So Vieles ist in der letzten Zeit passiert und nie war dazu Zeit, alles aufzuschreiben. Aber das will ich ja jetzt nachholen. Ich hoffe, dass ich auch nichts vergessen werde. :-)
„Março Jovem“, „Quinzena“ und „Março Partir“- das sind die Namen des Programms, das im März hier in Seixal, Almada und Palmela stattfindet. Der März ist der Monat der Jugendlichen und deswegen finden dort ganz viele Veranstaltungen, seien es Ausstellungen oder Konzerte, sportliche oder kulturelle Ereignisse, statt. Aber davon habe ich ja schon einmal berichtet. Auch Rato ist in allen drei Programmen ziemlich aktiv- im Rahmen von „Março Jovem“ haben wir eine Ausstellung über unsere Organisation, die Präsentation unseres Films „Seixal Jovem“ und einen neuen Trainingskurs „Dez horas a clickar“, im Rahmen der „Quinzena“ finden acht EVS-Workshops an einer Schule statt und während „Março Partir“ haben wir einen Trainingskurs über Webdesign und unsere Lanparty, die jetzt dieses Wochenende stattgefunden hat.
Dafür war dann auch einiges vorzubereiten und wir waren sozusagen rund um die Uhr im Einsatz. Für die Ausstellung durfte ich einige Poster machen und sogar `nen Flyer über Rato entwerfen, da wir in dieser Hinsicht ziemlich schlecht ausgestattet sind. Rato ist halt ne Organisation, die kein Geld hat und sich somit Werbung nicht leisten kann, obwohl das ja eigentlich das Wichtigste ist, vor allem hier in der Gegend. Also Leute, falls Ihr mal was Gutes tun wollt, einfach Bescheid sagen und ich werd ein Spendenkonto anlegen.
Auch für die Lanparty haben wir Flyer und Poster entworfen und danach bei jeder Gelegenheit verteilt. An einem Nachmittag bin ich mit Nuno und Justyna nach Seixal, wo wir dann unseren „Stand“ vorbereitet haben. Der Ort, an dem das stattfindet ist eigentlich voll cool- das ist nämlich eine alte, leer stehende Fabrik, in der Trennwände aufgestellt wurden, sodass die Organisationen Platz für ihre Ausstellungen haben. Außerdem wird jeder Organisation ein Computer zur Verfügung gestellt- dafür haben wir übrigens ne CD-Rom vorbereitet. Der Raum in der Mitte hat eine Bühne und dort finden an allen Wochenenden Konzerte statt. Und zu guter Letzt gib es noch eine kleine Bar, die ist natürlich am Wichtigsten *Spaß* Am 9.3. fand dann die Eröffnung statt, klar dass wir da dabei waren, so was muss man sich ja anschauen. Von Rato ging es erst einmal zu uns nach Hause, da haben wir dann schnell ein Abendessen zusammen geköchelt (Jaja, die portugiesischen Essgewohnheiten, abends ohne warmes Essen gehts halt nicht). Inês war auch mit dabei und so gings dann los. Haben uns zwei Konzerte angeschaut, das erste war mehr so was Ruhigeres, aber voll die schöne Musik und vor allem mal was Anderes (mit Harfe als Begleitung) und danach noch ein Reggae-Konzert, mit ner Band, die glaub ich aus Spanien war.
Danach ging dann eigentlich unsere komplette Arbeitszeit und Freizeit für die Vorbereitung des Films drauf. Damit hatten wir aber immer wieder Probleme, weil vor allem das Programm, das wir zum Schneiden und Bearbeiten des Films benötigen, nicht einwandfrei funktioniert hat und immer wieder abgestürzt ist.
Am Dienstag gingen die Workshops los, die Justyna und ich gemacht haben. Jeweils zwei Stück am Tag, 90 min lang. In dieser Zeit haben wir Rato als unsere Organisation vorgestellt, die Möglichkeit zum Volontariat in Rato und am wichtigsten das EVS im Rahmen des Jugendprogramms. Außerdem haben wir Justyna’s Film, den sie letztes Jahr über EVS in Portugal gedreht hat, gezeigt, damit das Ganze nicht all zu trocken wird. Am Ende haben wir dann immer darüber geredet, wie es für uns so ist in Portugal zu sein und diese Erfahrung zu machen. Wir hatten jedes Mal ein bis drei Klassen und ich muss wirklich sagen, dass ich jetzt echt weiß, warum ich niemals Lehrerin werden will. Das wäre mir auf die Dauer viiiiel zu anstrengend. :-)
Total Spaß hat es trotzdem gemacht, obwohl ich anfangs schon a bissl nervös war. Habe es ja noch nie so wirklich gemocht, Referate oder Vorträge vor anderen Leuten zu halten und dann noch gleich in einer Sprache, die nicht meine Muttersprache ist... najaaa. Aber es war dann nur halb so schlimm und gegen Ende war dann schon Routine dabei und es ist mir ganz leicht gefallen. Nur der zweite Workshop ist etwas schief gelaufen, weil wir den Saal wechseln mussten und danach Probleme mit der Ausrüstung hatten. Zudem war die Gruppe total unruhig und wir mussten dann sozusagen eine Präsentation ohne Präsentation halten.
Danach kamen aber immer wieder ein paar Schüler, die wirklich interessiert waren und noch Fragen gestellt haben. Ein Mädchen kam am nächsten Tag sogar mit ihrer Mutter vorbei. Ich hoffe wirklich, dass das etwas gebracht hat und es wäre wirklich ganz toll für uns, wenn einer der Schüler in Rato vorbeischauen würde. Die Schule will sogar mal `nen kleinen Ausflug vorzubereiten, um Rato zu besichtigen.
Aber wichtig an diesen Workshops war vor allem, dass die Schüler wissen, was EVS ist und dass es so etwas wie Jugendorganisation in ihrer Umgebung gibt. Das Problem, dass wir nämlich in Rato und anderen Jugendorganisationen haben, ist, dass es ihnen an Jugendlichen fehlt, die mit ihnen zusammenarbeiten wollen. Das Problem der Jugendlichen ist, dass sie nicht wissen, dass so etwas überhaupt existiert. Obwohl es wirklich Massen an Informationen gibt. Sie kommen nur nicht bei den Jugendlichen an.
Das ist eigentlich der Sinn und Zweck der Workshops: Die Kids sollen wissen, dass es so etwas gibt und dass wirklich für alle Interessen etwas dabei ist. Sie müssen nur etwas danach suchen!
Was glaube ich auch witzig für die Schüler war, war uns Ausländer Portugiesisch sprechen zu hören. Vor allem, weil sie denken, dass Portugiesisch eine absolut schwere Sprache ist. Anstrengend war es aber trotzdem ganz schön, vor allem, weil wir jedes Mal so lange gebraucht haben, um dort hinzukommen. Jedes Mal mit Bus, Zug und dann wieder Bus. Und dann hat das auch noch so viel Zeit in Anspruch genommen- Zeit die wir eigentlich nicht übrig hatten.
Zeit, in der wir eigentlich am Film arbeiten sollten! Der Film, der dann eine absolute Katastrophe war. Am Mittwoch hatten wir so einigermaßen das ganze Material zusammengesetzt und die Reihenfolge festgelegt, wie alles ablaufen sollte. Natürlich fehlten noch die ganzen Effekte für den Übergang von Szene zu Szene, der Ton war noch nicht bearbeitet und die Bilder mussten bearbeitet werden. Allerdings hat Nuno abends den Film angeschaut und alles umgeschmissen. Es gab ne Diskussion mit Justyna, weil sie halt eine andere Vorstellung über den Film hatte als Nuno und letztendlich hat sie die Hälfte wieder gelöscht. Da war es nur noch ein Tag bis zur Präsentation und der Film hat praktisch immer noch nicht existiert. Donnerstag Nacht war dann absolut verrückt: Um ungefähr 10.00 Uhr abends kam Nuno von der Vorbereitung der Lanparty zurück und die beiden haben das Material ausgesucht und die Reihenfolge festgelegt. Da wir noch was am Abspann ändern mussten, was meine Aufgabe war, musste ich natürlich warten, bis die zwei mit ihrer Arbeit fertig waren. Ich bin dann irgendwann auf dem Sofa eingeschlafen und wurde zwischendrin immer wieder aufgeweckt, um meine Arbeit zu machen. Gegen 4 Uhr konnte ich dann endlich ins Bett, allerdings nur für eine gute Stunde, danach hat mich Justyna wieder aufgeweckt. Um 06.00 Uhr bin ich dann noch mal für zwei Stunden schlafen gegangen und dann war die Nacht auch schon wieder vorbei.
Justyna, die arme, musste die ganze Nacht durchmachen. Nuno ist glaub ich immer wieder auf dem Sofa eingeschlafen. Als ich dann um 8 Uhr in die Küche kam, war der Film so gut wie fertig. Wir mussten nur noch ein paar ganz kleine Details bearbeiten. Zum Glück hatten wir erst später unsere Workshops und deswegen war noch genügend Zeit, um in Ruhe zu duschen und zu frühstücken. Um 11.45 Uhr haben wir uns mit Ana in der Schule getroffen. Sie ist direkt von ihrer ersten Fahrstunde gekommen und wollte uns bei den Workshops helfen. Dieses Mal hatte ich echt das Gefühl, dass die Zeit stehen geblieben ist. Aber war ja auch a bissl übernächtigt, von dem her kein Wunder. :-)
Als wir gegen 03.00 Uhr endlich fertig waren, hatten wir total Hunger und haben erst mal in Almada nen Zwischenstopp eingelegt. Dort sind wir am Praça da Liberdade in ein Cafe/ Bar/ Restaurant und haben ne kleine Pause gemacht, in Ruhe etwas gegessen und das herrliche Wetter (ca. 23º C und strahlendblauer Himmel) genossen.
Anschließend musste ich noch in Rato vorbeischauen und eine Datei vom Server kopieren, die wir für den Film gebraucht haben. Um 18.30 Uhr war ich endlich zu Hause, da war aber auch nicht mehr viel Zeit zum Ausruhen! Eigentlich war es so vorhergesehen, dass wir schon wieder um 19 Uhr in Seixal sein sollten, um zu testen, ob alles funktioniert- damit gab es aber leider auch Probleme, da wir alle aneinander vorbeigeredet haben. Nuno hat nämlich die ganze Zeit angenommen, dass wir da alleine hingehen, weil er zur Eröffnung der Lanparty in Pinhal Novo sein sollte. Wir wiederum haben die ganze Zeit gedacht, dass wir mit ihm nach Seixal gehen. Justyna hat ihn davor auch extra noch einmal angerufen und er meinte noch, dass es ihm nicht reichen wird und sie hat zu ihm gesagt, dass wir einfach später nach Seixal können und danach einfach dableiben können bis zur Eröffnung.
Oh jeee, bis 21.45 Uhr haben wir noch am Film herumgemacht, denn als wir danach alles als eine Datei exportieren wollten, hat sich herausgestellt, dass die ganzen Effekte viel zu schwer für die Bilder waren und deswegen immer alles gestoppt hat und Bild und Ton haben bei manchen Dateien auch nicht übereingestimmt, weil wir mit einem anderen Programm schneiden mussten und das andere Programm damit nicht klar gekommen ist.
Nuno und Justyna hatten deswegen voll Stress, da Nuno gleich von Pinhal Novo nach Seixal ist und wir ja immer noch auf ihn daheim gewartet haben. Er hat uns ja dann abgeholt, war aber so was von geladen, so was hab ich noch nie gesehen. Wie sagen wir so schön im Schwabenländle: Gefahren ist er wie ne gesenkte Sau. Kathrin hatte nicht einmal mehr Zeit, um ins Auto zu steigen! In Seixal angekommen, haben die beiden kaum noch ein Wort miteinander geredet, nur das Nötigste eben.
Und dann die Präsentation: wirklich, wirklich, wirklich, ne einzige Katastrophe. Der Ton war so schlecht, was unter anderem aber auch daran lag, dass das Mikro am Laptop eingeschaltet war und dann schlecht auf die technische Ausrüstung reagiert hat. Hinzu kam, dass Bild und Ton wirklich nicht übereingestimmt haben und naja, war halt einfach scheiße. Wenn all das nicht gewesen wäre, wäre es eigentlich ein ganz lustiger Abend gewesen, da irgendwie alle von Rato da waren (klar, brauchen ja Unterstützung). Anschließend sind wir noch was Trinken gegangen, aber da war die Stimmung schon voll im Keller.
Aber ich muss sagen: Ganz so scheiße war es vielleicht doch nicht, denn ein paar Leute vom „Rede Social“ haben gesagt, dass sie den Film gut fanden und ihn gerne hätten, um ihn bei anderen Gelegenheiten vorzuzeigen. Jetzt sollten wir halt das ganze noch einmal in Ruhe bearbeiten und die Fehler ausbessern. :-)
Gestern war zum Glück mal wieder ein ruhigerer Tag. Eigentlich wollte ich nach Rato, um ein paar Sachen für ne Veranstaltung in Corroios in der Schule vorzubereiten, aber da wir keine Druckerpatrone mehr hatten und ich im Rio Sul keine kaufen konnte, hat es sich für mich nicht gelohnt und ich bin wieder heim. Und heute bin ich zu guter Letzt mit Justyna noch zur Lanparty gefahren, um mir das mal anzuschauen. Viel zu sehen gab es leider nicht mehr, weil es schon ziemlich am Ende war. Wir sind dann erst einmal mit Nuno Pizzaessen gegangen. Der Stress hat sich übrigens wieder gelegt. War halt einfach so, dass er total überarbeitet war, wirklich alles an diesem WE zusammengekommen ist und er sich die ganze Zeit Sorgen gemacht hat, dass die Lanparty gut läuft, da Rato da ziemlich viel Geld rein gesteckt hat.
Zum Schluss haben wir noch beim Abbau und Aufräumen mitgeholfen.
Und nun ist zum Glück alles vorbei. .-)
Kein Stress mehr und endlich Zeit für andere Sachen. Haben schon beschlossen, dass wir in der nächsten Zeit ganz viel machen werden. Müssen uns auf jeden Fall das Programm von der Qinzena, Março Jovem und Março Partir anschauen und jetzt wo das Wetter wieder voll genial ist, gehts auch wieder öfters ans Meer. :-)
Außerdem sind es jetzt ja nur noch vier Wochen bis zu meinem Deutschlandbesuch, auf den ich mich schon riesig freue!
So, jetzt seid Ihr wieder auf dem neusten Stand und wisst, was so in den letzten zwei oder drei Wochen bei mir los war.
Bis zum nächsten Artikel dann mal wieder *g*
Beijinhos, eure Kati