Ersten Wochen in Spanien - Anfang September
Ich weiß ich bin etwas spät dran, genau genommen 1Monat, aber besser spät als nie :P
18. September.12
Hallihallo :)
Mein Anfang (1.September 2012) lief nicht ganz so glatt wie erhofft: mein Flug von Stuttgart nach München hatte eine Stunde Verspätung und ich hatte nur eine Stunde Zeit zum Umsteigen. Wenn ich nicht gerannt wäre hätte ich meinen Anschlussflug nicht mehr rechtzeitig geschafft. Die zweite Überraschung gab es dann in Bilbao am Flughafen: mein Gepäck war nicht da. Irgendwie haben die einen Fehler gemacht und das Gepäck in München liegen lassen. Ich war allerdings nicht die Einzige.
Ja also gings dann ohne Gepäck mit dem Bus Richtung Santander 1h30min. (Glücklicherweise hatte ich dann am Abend des folgenden Tages mein Gepäck :D )
Dort angekommen wurde ich herzlich von meinen zwei Mentorinnen empfangen und wir sind direkt zum Flughafen gefahren, um meinen Mitbewohner(25Jahre aus Frankreich) abzuholen.
In meinem neuen Zuhause angekommen habe ich dann gleich 2 weiter Mitbewohner kennengelernt und 2 Freiwillige, die ihren EFD beendet haben und am nächsten Tag abgereist sind. Alles in allem fühle ich mich hier pudelwohl. Meine Mitbewohner/-innen sind zwar alle älter als ich, aber das ist kein Problem für mich. Ich verstehe mich prächtig mit ihnen und genieße meine Zeit hier.
Ich arbeite hier in einer Organisation (ONCE), die mit/für blinde Menschen arbeitet. Manche Mitarbeiter sind ebenfalls blind, was richtig spannend ist, weil man teilweise nicht auf den ersten Blick erkennt, dass sie ihr Augenlicht verloren haben. Es ist Wahnsinn wie sie ihren Alltag alleine meistern können. Für mich ist es schwer vorstellbar alleine zu kochen ohne etwas sehen zu können, oder einen Computer zu benutzen.
Zwei meiner Mitbewohnerinnen und ich betreuen insgesamt sechs Frauen. Betreuen ist vielleicht das falsche Wort. Wir begleiten sie wohin auch immer sie wollen. Je nachdem was sie zu erledigen haben gehen wir mit ihnen zum Arzt oder Einkaufen oder einfach nur spazieren.
In meiner ersten Woche hatte ich ein Training für einen richtigen Umgang mit blinden Menschen. Es war sehr interessant, weil mir selbst die Augen verbunden wurden und ich mich auf meine Partnerin verlassen musste. Da merkt man erst einmal wie viel Vertrauen man in dieser Situation einer fremden Person schenken muss. Außerdem kommt einem selbst langsames Laufen schnell vor. Danach wurden die Rollen getauscht und sie musste sich auf mich verlassen. War gar nichtmal so einfach!!
An den restlichen Tagen durfte ich meine Mitbewohnerinnen, begleiten um die Menschen, die von uns begleitet werden kennenzulernen und um meine neue Arbeit kennenzulernen.
In der zweiten Woche war ich dann auf mich alleine gestellt. Ehrlich gesagt hatte ich richtig Schiss vor meinem "ersten Mal". Vorallem weil mein Spanisch natürlich nicht ausreichend ist um richtige Gespräche zu führen und gerade für blinde Menschen ist es wichtig, dass sie unterhalten werden.
Naja da stand ich dann und habe erstmal kein Wort verstanden. Das erste was ich gesagt habe war: Perdona no entiendo. Puedes hablar despacio, por favor! (Sorry ich verstehe es nicht. Kannst du bitte langsamer sprechen.) Manche verstehe ich trotzdem nicht, weil sie sehr undeutlich sprechen, aber sie sind sehr bemüht, dass ich alles verstehe und wollen immer alles erklären. Eine sagte zu mir: wenn du etwas nicht verstehst dann frag ruhig. Für ein Wort gibt es mindestens 4 andere Wörte um es zu beschreiben oder erklären. Richtig süß :)
Letzte Woche hat auch unser Spanischkurs angefangen. Ich war kurz überfordert, weil unsere Lehrerin einfach drauf losgeredet hat und ich irgendwie damit gerechnet habe, dass es am Anfang auf Englisch abläuft - warum auch immer, wahrscheinlich weil mein Spanischunterricht in Deutschland ja auch auf deutsch war :P
Auf jeden Fall ist Gema (meine Spanischlehrerin) sehr nett und der Unterricht klappt auch gut.
Das wars erstmal fürs Erste
Viele liebe Grüße aus Spanien
Lari
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