Erasmus+, eine Welt der Möglichkeiten!
Obwohl das Erasmus-Programm schon so lange existiert, sind die wenigsten über die volle Bandbreite der Möglichkeiten und Förderprogramme der Europäischen Union informiert – Hier ein Überblick für junge Menschen :)
Erasmus ist mittlerweile zum Synonym für ein europäisches Auslandssemester geworden – dass sich aber hinter dem ganzen Programm noch viel mehr verbirgt wissen wirklich wenige, und so wird Erasmus noch lange nicht im vollen Umfang genutzt und vor allem nicht von der Zielgruppe: Benachteiligten Jugendlichen. Erasmus soll europäische Bildungsmobilität für alle gewährleisten; und das mit der Absicht, starke, integrierte europäische Gesellschaften zu formen. Die Jugend zu fördern, ihr (Weiter-)Bildungsmöglichkeiten zu bieten und internationalen Austausch zu schaffen soll einen nachhaltigen Frieden in Europa schaffen, soll den europäischen Markt durch Innovation und florierender Wirtschaft stärken und Radikalisierung verhindern. Daher zielt Erasmus auch vor allem darauf ab, Kompetenzen zu stärken, zu motivieren und Eigeninitiative zu wecken sowie europäisch Werte zu leben und zu verbreiten.
Klassisch gibt es natürlich den Erasmus Studienaustausch: Universitäten in der Europäischen Union aber auch in Programmländern wie beispielsweise in der Türkei unterhalten bilaterale Partnerschaften und erleichtern so den bürokratischen Aufwand eines Auslandssemesters, da viele Absprachen und Dokumente bereits vorhanden sind. Die Bewerbung erfolgt immer bei seiner Heimat-Uni, dort kann man sich bei seinem Institut über die verschiedenen Partnerschaften im eigenen Fachbereich erkundigen und sich nominieren lassen. Die Bewerbungsfristen sind in der Regel ein Jahr im Voraus, darauf muss bei der Bewerbung und der Studienplanung unbedingt geachtet werden! Tipp: Man kann sich auch bei anderen Instituten bewerben, wird aber nur genommen, falls es keine institutseigenen Bewerber gibt; außerdem kann man sich natürlich auch so schwerer Kurse anrechnen lassen... Einen Versuch ist es aber wert!
Unterstützend dazu gibt es auch das Erasmus-Praktikum: Über dieses Programm erhält man finanzielle Unterstützung für sein Praktikum im europäischen Ausland. Rahmenbedingen sind eine Dauer von mindestens zwei Monaten und es darf nicht in einer Institution der EU gehalten werden, ansonsten gibt es keine Vorgaben für die Förderung von bis zu 420 Euro im Monat. Allerdings rechnet sich die Förderung auf den Gesamtförderzeitraum von Erasmus an, der pro Studienphase 12 Monate beträgt: So ist neben einem 2-monatigem Erasmuspraktikum noch ein Erasmus-Studienaufenthalt für 10 Monate möglich.
Weit weniger bekannt sind Erasmus Projekte: Erasmus dient auch der Mobilität von Einzelpersonen, insbesondere von Jugendarbeitern und engagierten Jugendlichen. Daher werden NGOs aber auch Schulen oder lokalpolitischen Institutionen die Möglichkeit geboten, Trainingskurse zu veranstalten oder zu besuchen. Diese Trainingskurse dienen dazu, Kompetenzen zu vermitteln (zum Beispiel gewaltfreie Kommunikation, Bewerbungsunterstützung oder Projektmanagement), ein Netzwerk unter europäischen Jugendorganisationen aufzubauen und Lehrmethoden der non-formellen Bildung zu etablieren. Die Idee dahinter ist, einzelne Personen in Organisationen auszubilden, die dann ihr Wissen weitergeben sollen und vor Ort aktiv werden – denn wenn Europa eins ist, dann ein Zusammenschluss vieler kleiner Communities Ein Jugendaustausch ist etwas informeller, er dient dazu, jedem/jeder Jugendlichen/r die Möglichkeit einer interkulturellen Erfahrung zu bieten und kreativ/sportlich an einem der Hauptziele der Europäischen Union zu arbeiten, sei es Anti-Diskriminierung, einem gesunden Lebensziel oder Inklusion.
Dieses Format beinhaltet auch die Möglichkeit, selber aktiv Projekte zu planen und durchzuführen, und somit ist Erasmus auch ideal für junge Menschen, die gerne in sozialen Projekten oder der Jugendarbeit arbeiten würden und so erste Erfahrungen mit Projekt-, Zeit- und Finanzmanagement machen können!
Erasmus for Entrepreneurs ist ebenfalls eine Möglichkeit, seine berufliche Karriere international zu gestalten – mit einer Geschäftsidee oder einem Gründer-Gedanken und einem ausgearbeiteten Businessplan kann man sich auf ein ausführliches Praktikum bewerben, was durch Erasmus finanziell getragen wird und so die nötigen Skills lernen um seine Idee erfolgreich umzusetzen!
Mit dem neuesten Erasmus+ Programm fördert Erasmus auch vermehrt Sportprojekte, sowie internationale Tourniere oder Trainingscamps. Dahinter steht die Idee der Verbreitung eines gesunden, sportlichen Lebensstils und der nachhaltigen Motivation, sich in Gemeinschaften zu engagieren.
Mit all seinen Möglichkeiten bietet Erasmus+ das Potential eine europäische Generation auszubilden, was in der momentanen Situation nötiger denn je ist: Daher, lasst Euch die Chance nicht vergehen und informiert Euch über eure Möglichkeiten
Bewerbungsmöglichkeiten:
Erasmus Uni-Austausch und Praktikum: Über die einige Universität und Fakultät
Erasmus-Projekte: https://www.salto-youth.net
Erasmus für Entrepreneurs: https://www.erasmus-entrepreneurs.eu/index.php?lan=de
Erasmus im Allgemeinen: http://www.erasmusplus.de
Außerdem gibt es viele informelle Facebook-Gruppen, die immer wieder Last-Minute nach Teilnehmenden suchen, z.B https://www.facebook.com/groups/211479949023086/