Entscheidungen
Kurz nach ihrer Bewerbung hatte Edda die Qual der Wahl, sich für eines von zwei recht ähnlichen Projekten entscheiden zu müssen. Gewählt hat sie ein Projekt in der Behindertenarbeit im walisischen Aberystwyth.
Hallo zusammen!
Ich kann es nicht mehr aushalten, ich muss jetzt mit meinem ersten Tagebucheintrag beginnen.
Bei mir wird es leider noch etwas dauern, bis ich endlich in mein Projekt abdampfen kann. Nach der Schule für ein Jahr ins Ausland - wohl ein Traum, den Viele haben. Für mich liegt dieser Traum in England. Ich habe mich vor einigen Monaten schon auf die Suche nach einer Entsendeorganisation gemacht und auch eine gefunden. Erfahrungen, was freiwilliges Arbeiten angeht, habe ich schon in mehreren Workcamps in Deutschland und Belgien gesammelt.
Ich habe mich dann auf die Suche nach Projekten gemacht, auch einige gefunden, die mich interessiert haben. Anfang November habe ich mich beworben, und prompt bekam ich zwei Zusagen! Damit hätte ich nie im Leben gerechnet! Hat mich aber wahnsinnig gefreut.
Der Nachteil bei zwei Zusagen lag allerdings darin, mich entscheiden zu müssen, in welches Projekt ich will. Es stellte sich tatsächlich als Nachteil heraus. Hätte ich nur eine Zusage bekommen, wäre ich unendlich glücklich gewesen damit. Dadurch, dass ich mich entscheiden muss, könnte es sein, dass ich in ein Projekt gehe und es mir dort nicht gefällt, dann würde ich mir große Vorwürfe machen, mich nicht für das andere Projekt entschieden zu haben.
In beiden Projekten geht es um die Arbeit mit geistig behinderten Menschen, genau das, was ich will. Das eine Projekt ist in einem Vorort von Birmingham, das andere in Wales, Aberystwyth. Die Anzahl aller Freiwilligen in den Projekten ist ungefähr gleich. Die Unterkunft auch.
Für mich war dann entscheidend, dass es in dem einen Projekt darum ging, mit etwa 20 Service Users zu arbeiten, in dem anderen um die 100! Außerdem liegt der Ort in Wales direkt am Meer, in einer kleinen Studentenstadt. Das Projekt bei Birmingham liegt in einer eher unattraktiven Gegend. Die Entfernung von Liverpool war nicht ausschlaggebend, da die bei beiden ungefähr gleich ist. Für einen großen Beatles-Fan wie mich könnte dieser Faktor durchaus bedeutend sein.
Letzten Endes hab ich mich für das Projekt in Aberystwyth entschieden. Ich hoffe, ich habe die richtige Entscheidung getroffen.
Außerdem hoffe ich, dass alles gut läuft, die Nationalagenturen den Antrag akzeptieren, ich mein Abi schaffe und danach nach Wales fahren kann. Ich freu’ mich schon darauf. Bis ich mehr erfahre wird es wahrscheinlich noch eine ganze Weile dauern. Ich werd dann auf jeden Fall schreiben.
Bis dann also,
Edda