Endlich auf der grünen Insel angekommen...
Chrissi ist gut in Irland angekommen, hat bereits den Frauenfußball für sich entdeckt und sich in ihre Arbeit im Jugendcenter eingelebt. Und auch die nächsten Wochen werden ereignisreich.
Endlich bin ich auf der grünen Insel angekommen. Nun sind schon zwei Wochen vergangen und ich kann nur sagen, dass ich mich bisher in Waterford sehr wohl fühle.
Am 13. Juli war es soweit: Meine Wenigkeit flog mit Johanna, einer anderen deutschen Freiwilligen (zurzeit in Galway), nach Dublin, wo ich von meiner Betreuerin Pat und ihrem so sehr geliebten Ehemann Shay, netter Kerl, abgeholt und nach Waterford City gebracht wurde.
Nach drei Stunden Fahrt kamen wir letzten Endes dort an. Als ich dann aus dem Auto stieg und mein neues, kleines Häuschen, in dem ich ein Jahr leben werde, sah, war ich richtig froh auf das, was noch kommen mag. Lina Busch, eine deutsche Volontärin, war eine Woche lang meine Mitbewohnerin. Leider reiste sie nach einem erfolgreichen Jahr, so sagt sie, wieder Richtung Old Good Germany. Ja, sie hat mir sehr viel gezeigt. Von der besten Eisdiele in der Stadt bis hin zum besten Joggingweg war alles dabei. Sie war ein echt liebes Mädel. ;-)
Das Haus befindet sich in der Nähe der Stadt. Ballybeg ist ein Bezirk Waterfords, weiter außerhalb, wo ich für das Jahr in einem Jugendcenter arbeite.
In meiner ersten Woche wurde ich ziemlich schnell in die alltäglichen Handlungen miteinbezogen, was ich toll fand. Gleich am Mittwoch fand das wöchentliche Teencafé statt und ich war eine der Leiterinnen. Wir spielten mit den älteren Jugendlichen Pool und Kicker.
Und das erste Wochenende? Ja, am vergangenen Samstag fuhr ich mit ein paar Franzosen, die ich einen Tag vorher auf einem Ausflug nach Clashganna mit den Kids kennen gelernt habe, nach Cork, um dort ein wenig zu shoppen, zu relaxen und einfach die Stadt zu erkunden. Eigentlich war auch ein Pubbesuch eingeplant, nur fuhr der letzte Bus etwa gegen 20 Uhr nach Waterford zurück, so dass wir das verschieben mussten.
Cork ist wirklich eine bezaubernde Stadt. Überall findet man in den Gassen die typisch irischen kleinen Lädchen mit ihren kunterbunten Farben. Und, was ebenfalls anzumerken ist, war das Wetter an dem Tag. In Irland muss man immer vorsichtig mit dem Wetter umgehen. Oder einfach gesagt, gut versorgt sein für den Fall der Fälle. Beim schönsten Sonnenschein kann es Sekunden später regnen und beim heftigsten Regenguss auf einmal enorm warm werden. Schon ein verrücktes Wetter hier.
Nach einer erfolgreichen Shoppingtour, juhu, eine neue Regenjacke, sehr wichtig, und mit vollem Magen (lange Pizzapause) fuhren wir gegen Abend zurück nach Waterford.
Der beste Tag war der Sonntag. Lil, eine der vielen Betreuer vom Center, nahm mich mit zu ihrer Tante nach Wexford. Dort fand ein riesiges Familienfest mit Barbecue-Essen statt. Alle Verwandten waren sehr nett und das Essen bombastisch. Ich übertreibe nicht. Erst die vielen verschiedenen Fleischsorten, danach 10 verschiedene Kuchendesserts und zu aller letzt noch Eis, Tee und Irish Coffee hinter her. Laufen war danach unmöglich. Wie wir es ins Auto geschafft haben, weiß ich schon gar nicht mehr.
Beachtouren nach Tramore, Spielen mit den Kleinen und ein Trip nach Splashworld, ein Erlebnisbad, auch in Tramore, waren in der letzten Woche angesagt. Viele neue Kinder lernte ich kennen. Für mich ist das Jugendcenter mehr Spaß als Arbeit. Rumalbern, Toben, Basteln, Spiele spielen: klingt das etwa nach Arbeit? Mir gefällt es.
Oh, und was noch wichtig ist, seit einer Woche bin ich Mitglied im Ladies Soccer Club in Johnville, gleich um die Ecke. Voll lustiges Erlebnis, als ich am Montag das erste Mal zum Training kam und zwei Frauen beim Spielen zusah, dachte ich nur, scheiße, extrem große „Ladies“, die sehr harten Fußball spielen, aber dann kamen noch ein paar andere Kleinere dazu und nach ein bisschen Gequatsche war alles okay und es konnte losgehen.
Nach dem Spiel wurde ich gleich schon gefragt, ob ich nicht am Freitag mit zum Pub komme und natürlich ließ ich nicht lange warten und sagte ja.
Das war ein Abend. Wir trafen uns in dem Stammlokal vom Soccer Club, alle kannten sich und Lorraine, eine der Spielerinnen, stellte mir alle Leute vor. Als es dann zehn Uhr wurde, ging es los mit einigen witzigen Spielen und zuletzt ein Quiz, wo man etwas gewinnen konnte.
Nebenbei haben wir natürlich alle etwas getrunken und so konnte ich endlich mal die vielen verschiedenen Sorten an Bier probieren und auch was ganz neues entdecken, Cider, so ne Art Fruchtbier, was viele Frauen und auch Männer trinken. Um ein Uhr hieß es dann Gute Nacht und mit der Hälfte der Leute ging es anschießend weiter in die nächste Disco. Dort angekommen, ging es sofort auf die Tanzfläche und zwischendurch immer mal wieder zu irgendwelchen lustigen Iren, denen ich vorgestellt wurde.
Nach drei Uhr war noch lange nicht Schluss und die letzen acht, neun Leute aus der Fußballtruppe zog es in Lorraines Haus, wo die Party noch Stunden weiter ging. Wie und wann ich nach Hause gekommen bin? Gute Frage… ;-)
Das restliche Wochenende verbrachte ich mit Aufräumen, Putzen und zum Strand Radeln und dort einfach nur Entspannen (und Bilder knipsen).
Soviel zu meinen ersten zwei Wochen. Bald gibt es wieder mehr zu berichten, denn kommendes Wochenende steigt das große Spraoi Festival mit Livemusik, Dauer-Party, Parade und großem Feuerwerk in Waterford, welches ich mit einigen Leuten vom Projekt besuchen werde.
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