Eine verrückte Woche
Einige Besucher, sehr gutes Essen und das Krankenhaus!
Die letzte Woche war wirklich etwas verrückt. Am Donnerstag erwarteten wir den Besuch von 3 Franzosen, die sich Timisoara mal etwas genauer anschauen wollten.
Nachdem ich um halb 8 mit der Arbeit fertig war, ging ich also in die Wohnung der Mädels, wo wir zusammen mit den Franzosen zu Abend gegessen haben. Der Abend entwickelte sich wirklich gut und wir hatten sehr interessante Gesprächsthemen. Außerdem konnten mal wieder ein paar französische Wörter aus meinem Langzeitgedächtnis rausgekramt werden. Da die 3 allerdings sehr müde von ihrer Anreise waren, ist es nicht sonderlich spät geworden.
Wir tauschten Nummern aus, da wir am nächsten Tag wieder arbeiten mussten und nicht genau sagen konnte, wann wir fertig sind.
Während wir auf der Arbeit waren, erkundeten sie ein wenig die Stadt auf eigene Faust. Für mich war Freitag nicht so viel zu tun. Ich bereitete meine Deutschstunde für Montag vor und unterhielt mich mit einer Freiwilligen, die gerne einen EFD machen würde. Daher war ich der Erste, der fertig war.
Nachdem ich meine Sachen in die Wohnung gebracht habe, rief ich also unsere Gäste an, um mich mit ihnen zu treffen und noch ein wenig rumzuführen. Allerdings gab es doch Verständigungsprobleme am Telefon. Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber der französische Dialekt im Englischen ist für mich besonders am Telefon absolut nicht leicht zu verstehen.
Durch ein Missverständnis waren wir dann statt uns zu treffen, an 2 verschiedenen Orten. Also entschieden wir uns danach,uns im Zentrum zu treffen, was auch funktionierte.
Nachdem ich ihnen ein wenig gezeigt habe, wollten sie einen Kaffee trinken gehen. Da das Wetter so schön war, schlug ich vor, dass wir am Fluss schauen könnten,ob ein Café offen hat. Also taten wir das und fanden ein Café bei dem wir draußen direkt am Fluss sitzen konnten.
Es war wirklich sehr entspannt dort und wir hatten eine Menge Spaß.
Als wir von dort weggingen, machten wir uns auf den Weg zu einem Supermarkt ,da unsere Gäste uns an dem Abend ein Essen zubereiten wollten.
Nach dem Einkaufen ging es also wieder in die Wohnung der Mädels, wo gleich die Küche in Beschlag genommen wurde. Allerdings klappte nicht alles, wie geplant. Es wurde eine falsche Zutat gekauft und außerdem gab es kein funktionierendes Handrührgerät in der Küche, was unpraktisch ist, wenn die Nachspeise Mousse au Chocolat werden soll.
Es wurde also spontan anders geplant und statt der Mousse au Chocolat gab es dann halt Schokoladenkuchen.
Als Vorspeise wurde ein Knoblauchbaguette gemacht. Ehrlich gesagt habe ich noch nie etwas mit so viel Knoblauch gegessen. Auf 1,5 Baguettes wurden 2 Knoblauchknollen verteilt. Es war einfach lecker.
Als Hauptspeise wurde eine Quiche zubereitet.
Wir konnten es kaum erwarten mit dem Essen zu beginnen und als es dann endlich so weit war, hat sich das Warten einfach gelohnt. Es war großartig. Wir haben ihnen sogar angeboten einzuziehen, damit sie häufiger für uns kochen. Wir planten zwar eigentlich nach dem Essen noch auszugehen ,aber wir aßen so viel, dass niemand mehr in der Lage dazu war. Also verbrachten wir auch den Abend mit etwas Wein, Bier und guter Stimmung in der Wohnung.
Kurz vor Ende dieses Abends bekam eine von uns allerdings plötzlich diese Bauchschmerzen, was wir natürlich auf das üppige Abendessen schoben.
Am nächsten Morgen machten die Franzosen sich auf nach Bukarest und wir trafen uns um 10 auf der Arbeit, da ein Event mit Schülern anstand.L eider waren Beas Bauchschmerzen noch immer nicht weggegangen und sie hat nicht schlafen können,daher entschieden wir uns, dass Beverly und ich das Event zu zweit durchziehen und Bea mit unserer Koordinatorin ins Krankenhaus fährt.
Das Event lief nicht sonderlich gut. Es ging wie beim letzten Mal darum, Schülern, die mit einem Leonardo da Vinci Projekt ins Ausland gehen, Möglichkeiten in der EU nahezubringen. Allerdings schienen sie nicht wirklich interessiert zu sein und waren sehr unruhig.
Als das Event ein Ende gefunden hatte, machte ich mich auf den Weg nach Hause und erwartete eine Nachricht darüber, was mit Bea los ist.
Natürlich haben wir uns nicht wirklich was gedacht. Wir sind davon ausgegangen, dass sie das Essen nicht so gut vertragen hat.
Doch am Nachmittag kam dann die Nachricht,dass ihr Appendix entzündet ist und entfernt werden muss.
Im ersten Moment war ich doch geschockt. Wer rechnet schon mit einer OP in seinem Jahr als Freiwilliger.
Ich wollte eigentlich nur noch ins Krankenhaus, um für sie da zu sein. Dummerweise war das nicht wirklich möglich, da ich auf andere Freiwillige warten musste, die bei mir übernachteten. Sie waren schon auf dem Weg von Cluj nach Timisoara. Also hielt ich über das Handy Kontakt mit Beverly und Bea, um über alles Bescheid zu wissen.
Als der Besuch dann da war, führte ich sie ein wenig rum und wir tranken etwas. Es war auch wirklich nett, aber genießen konnte ich den Abend trotzdem nicht.
Ich machte mit Beverly aus, dass wir am nächsten Tag zusammen ins Krankenhaus gehen würden, um Bea zu besuchen.
Am nächste Morgen zeigte ich meinen Gästen das Zentrum der Stadt bei Tageslicht und wir besuchten das Museum. Danach ließ ich sie die Stadt ein wenig selbst erkunden, da es auf ins Krankenhaus ging.
Es war erleichternd zu sehen, dass Bea die OP gut überstanden hatte und auch gut behandelt wurde.
Toll war übrigens auch, wie sich unsere Koordinatorin und ihr Mann gekümmert hat. Sie sorgten durch Kontakte dafür, dass Bea sehr schnell einen Platz in einem besseren Krankenhaus vor ihrer OP bekommen hat und versorgten sie mit allen Medikamenten, die sie brauchte. Sie kümmerten sich einfach um alles, wozu wir nicht in der Lage gewesen sind.
Der Rest des Tages plätscherte so vor sich hin. Es tat mir etwas Leid für die Besucher aus Cluj, da sie vieles alleine machen mussten, aber es ging nicht anders. Es war auf jeden Fall schön sie hier zu sehen.
Die nächsten Tage wurden dann relativ stressig. Es galt hier zu arbeiten und wenn man Zeit hatte, ging es ab ins Krankenhaus, was zu Fuß etwa 45 Minuten von der Arbeitsstelle entfernt war. Daher fiel ich abends übermüdet ins Bett.
Bea ging es sehr schnell besser, so dass sie schon Mittwoch wieder entlassen werden konnte. Eigentlich planten die Ärzte Donnerstag, aber ihr ging es schon so gut und sie bekam im Zimmer mit 4 anderen Damen keine Ruhe. Also holte unsere Koordinatorin sie gestern Morgen ab und wir hießen sie in der Wohnung bekommen.
Zur Feier des Tages bereitete Beverly dann ein schönes Abendessen vor und danach schauten wir uns gemeinsam Der König der Löwen an.
Nach dieser Woche genau das Richtige zum Entspannen.
Der geplante Trip nach Orsova dieses Wochenende muss natürlich verschoben werden. Hoffentlich klappt es nächste Woche.
Das war meine letzte Woche. Und jetzt muss ich mich mal auf meinen Unterricht vorbereiten, der in einer knappen Stunde beginnt.
Bis denne