Eine Reise in die Hauptstadt
Nach beinahe 8 Monaten in England wurde es dafür ja wohl mehr als Zeit…
…und so machte ich mich Freitagmorgens auf zu einer 6 stündigen Busfahrt nach London, wo ich direkt am Bahnhof von Matthias in Empfang genommen wurde. Er war schon einige Male dort gewesen, was sich für mich als Neuling relativ praktisch herausstellte…ist ja immer gut einen persönlichen Guide dabeizuhaben ;) Und mein Touristenführer schaffte es auch gleich mir einen meiner Lieblingsplätze der Stadt zu zeigen…Camden Town, eine riesige, verwinkelte Ansammlung von Straßenständen, Geschäften, Indoor- und Outdoormärkten voll von origineller Kleidung und Dingen aller Art, die teilweise kein Mensch braucht, die aber trotzdem richtig cool sind :D Ich glaube, man könnte Tage dort verbringen, bevor man alles gesehen hat!! Das Highlight war für mich jedoch der direkt an einem Kanal gelegene Teil, welcher aus einer unglaublichen Anzahl von Ständen mit Streetfood aus der ganzen Welt besteht…natürlich fällt da die Entscheidung, was man essen will, entsprechend schwer! Nachdem wir trotz Qual der Wahl unsere Mägen aufgefüllt hatten, spazierten wir einfach eine Weile durch die ausgedehnten Parks, genossen die Aussicht von Primrose Hill und das warme Wetter (man merkt den Unterschied von Nord- und Südengland schon ganz schön). Auf unserem Weg durch London konnte ich auch ganz stolz meine neuerworbene Oystercard einweihen, eine wirklich praktische Erfindung, die sowohl Geld als auch Zeit spart…dabei handelt es sich um eine elektronische Karte, die man online oder an jeder Underground Station aufladen kann und vor und nach jeder Fahrt einfach über einen Sensor hält, worauf der entsprechende Betrag abgebucht wird. Gegen Abend ging es dann zu Julian, einem kolumbianischen Freund von Matthias, der uns für die Nacht in seinem Haus aufnahm und mit dem wir den Tag mit interessanten Gesprächen und Tanzen in einigen Bars ausklingen ausklingen ließen :)
Am Samstag checkte ich dann zunächst in meinem Hostel am Kingscross ein, bevor ich Jasmin und Jörg traf, die einen Teil ihres Pfingsturlaubes in London verbrachten. Es war superschön die beiden mal wieder nach all der Zeit zu sehen und ich merkte einmal mehr, wie sehr ich sie vermisst hatte und was für ein Glück ich habe, solch tolle Freunde zu haben. Voller Energie machten wir uns sofort auf Entdeckungstour mit dem Ziel, möglichst viele Touristenattraktionen abzuklappern…und wir machten uns ziemlich gut dabei ;) Am Samstag ging es direkt noch zum Big Ben und Westminster Abbey, danach spazierten wir an der Themse entlang bis zur Tower Bridge (naja nicht ganz, muss ich zugeben, eine Station haben wir per Tube abgekürzt :D), wo wir in einem Pub zu Abend aßen. Danach genossen wir noch einen Drink mit spektakulärer Aussicht auf die bei Nacht erleuchtete Tower Bridge.
Der Sonntag ging direkt ereignisreich weiter: nachdem wir auf dem London Eye die Stadt von Vogelperspektive bewundern durften, machten wir, wieder auf dem Boden angekommen, ausgiebig Gebrauch unserer Beine. Durch den James Park bis zum Buckingham Palace, weiter zu Harrod´s, wo einem Aufgrund der gigantischen Vielfalt von Essen in der Feinkostabteilung (und den Preisen!!) schier schwindelig wird, weiter zum National History Museum, in welchem man inmitten einer Menschenmenge an riesigen Dinosaurierskeletten vorbeigeschoben wird…insgesamt sind in London einfach unglaublich viele Menschen, überall und zu jeder Zeit: ein ganz schöner Kontrast zu meinem verschlafenen Marske :D Gegen Abend schmerzten die Füße entsprechend und wir waren ganz schön k.o. und ausgehungert, weshalb es nach dem zu kleinen Essen im zu teuren Restaurant noch dringend eines Burgers bei McDonalds bedurfte :p Mein Versuch, in einem Pub für uns mein in England zur Tradition gewordenes „Diesel“ (Bier+Cider+Cassissirup) zu bestellen, scheiterte übrigens (es ist im Süden von England doch tatsächlich verboten, da sich der Alkohol anscheinend ändert, wenn man die Mischung herstellt)…wir mussten uns also mit einem stinknormalen Fruit Cider zufrieden geben, der den beiden aber trotzdem gut schmeckte.
Ja und dann war es auch schon wieder Montag und ich musste meine Rückfahrt in den Norden antreten. Morgens gingen wir noch den Wachsfiguren bei Madame Tussaud´s Hallo sagen und anschließend etwas auf dem Camden Market essen (diesen Ort musste ich ihnen ja schon auch noch zeigen). Danach hieß es schweren Herzens Abschied nehmen, obwohl Jörg und Jasi auch meinten, ich sollte doch die restliche Zeit ihres Urlaubes noch bleiben, das fehlende Hostelbett sei kein Problem, ich könnte die Nacht bei ihnen im Gräbele verbringen :D