Ein guter Start
Da in Hawick zurzeit kollektiver Winterschlaf herrscht, zieht es fine allwochenendlich nach Edinburgh, wo es an Pubs und netten Menschen, mit denen man schottische Tänze üben kann, wahrlich nicht mangelt.
Hallöchen!
So, hier kommt mein Januar-Bericht aus dem schönen Schottland. Sitze gerade nach humanen sechs Stunden Arbeit in der Hawicker Library und bin heilfroh, dass ich langsam wieder etwas auftaue, denn draußen ist es wirklich bloody cold.... brrrr!
Also los:
Hogmanay in Edinburgh
Der Monat begann super mit Hogmanay feiern in Edinburgh. War echt total lustig und wirklich ein Erlebnis. Aber von vorn: Ich bin am Samstag, den 31.12., nach der Arbeit in den Bus gesprungen und nach Edinburgh gefahren. Dort hab ich mich mit Madlen, Anna und Lixi (einer Freundin von Anna aus Österreich) getroffen und wir sind zu Madlen nach Hause. Dann ging es so um neun los zur Princes Street, die man nur mit einer Eintrittskarte betreten konnte. Die Innenstadt war komplett abgesperrt und um zehn gingen diverse Konzerte los. Wir standen vor der Bühne, wo Rock, Pop und Ska gespielt wurde, war echt cool. Während des Auftritts von Hard Fi hatten uns dann endlich auch die Jungs im Gewühle gefunden (Richard, Dirk, Martin und Mathias) und zusammen mit zwei weiteren Herren, die wir in der Menge getroffen hatten (Marius und Thomas) haben wir dann um Mitternacht schön aufs neue Jahr angestoßen. Mit ziemlich viel, ziemlich grausam schmeckenden Weiß- und Rotwein.
Danach hat noch eine Band ziemlichen guten Ska gespielt und wir konnten schön abtanzen. Kalt war, glaube ich, keinem. Im Anschluss sind wir noch ein bissel durch die Gegend geschlendert und haben uns dann entschieden, nicht mehr in einen überteuerten Club zu gehen, denn es hätte sich wahrscheinlich eh nicht mehr gelohnt. Wir sind also gegen drei (Anna, Lixi, Martin, Richard, Madlen und ich) zu Madlen nach Hause und haben ausgetestet, wie viele Leute in einen kleinen Wohn-Schlafzimmer-Raum passen.... Nun ja, Richard musste auf dem Boden pennen.
Am 1.1. haben wir eigentlich nur rumgehangen und DVDs geguckt. Ich bin am Montagmorgen wieder nach Hause, muss montags ja zum Glück immer erst um 12.00 Uhr mit der Arbeit anfangen. War also ein guter Start ins neue Jahr!
Weitere Wochenenden
Das Wochenende nach Hogmanay waren wir (Madlen und ich), wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, mit den Jungs (Richard, Zach, Dirk und Mathias) im Kino und haben Brokeback Mountain geguckt. Der Film ist echt nicht schlecht. Hiermit geht eine Empfehlung raus. Danach ging es noch in einen Pub, wie man das halt so macht hier auf der Insel. Der Sonntag war dann wie immer verschlafen und zusammen mit Richard und Zach haben wir irgendwelche DVDs geguckt.
Die Woche darauf bin ich am Mittwoch wieder nach Edinburgh (hab mittwochs ja immer off) und bin mit Madlen ein bissel shoppen gegangen. Größtenteils haben wir CDs erstanden. Durch Zufall (Edinburgh ist ja nicht sooo groß) haben wir Marius (den vom Hogmanay) wiedergetroffen und nach ein bisschen Gequatsche haben wir uns mit ihm für Sonntag zum Test Icicles Konzert verabredet. Dort sind wir zusammen mit ihm, Thomas (auch vom Hogmanay) und Anna hin. Zum Glück waren die Karten nicht so teuer, denn das Konzert an sich hat sich echt nicht gelohnt. Danach wurde der Abend aber noch ziemlich witzig, denn irgendwie sind wir bei einigen von Marius Arbeitskollegen in der Wohnung gelandet und von dort aus ging es noch in einen Pub. Wir haben wieder supernette und verrückte Leute kennen gelernt. Diesmal Franzosen, eine Polin, eine Schwedin und einen Australier (hatte ich schon erwähnt, dass es unmöglich ist, in Edinburgh Schotten kennen zu lernen?) War also wieder ein ziemlich schönes Wochenende. Wie immer ging’s Montagmorgen wieder nach Hause.
EVS Midterm-Training
Am Dienstag, den 17.1.06 ging es nach Largs, an die Westküste Schottlands zum EVS-Training. War eine ganz lustige Angelegenheit - wie es halt so ist, wenn über 30 Leute aus zig verschieden Ländern zusammentreffen - wenn auch nicht sehr produktiv. Dafür wurde aber ordentlich gefeiert und neue Bekanntschaften geschlossen. Als es am Donnerstag wieder nach Hause ging, waren alle rechtschaffen müde und erschöpft.
EVS und CSV Zusammenführung
Am Wochenende ging es aber gleich wieder los zum Feiern und zwar mit Polen und Spaniern vom Seminar (Jamie, Manuel, Kasia, Filip, Maciej und anderen) und einigen "CSV Leuten" (Richard, Zach und Dirk). Zusammen besuchten wir den Citrus Club in Edinburgh.
Burns Celebration
Am Donnerstag, den 26.1. fanden wir CSVler uns zur Burns Celebration ein. Eigentlich finden diese Zusammenkünfte, bei denen Haggis, Neeps and Tattis serviert werden, am 25.1. statt. Geehrt wird am diesem Tag der schottische Dichter Burns. Wir durften uns also mit Haggis und diversen anderen schottischen "Köstlichkeiten" den Magen vollschlagen, uns die ganze "Zeremonie" angucken, Dudelsack-Musik anhören und am Ende das Tanzbein schwingen. Der letzte Part war natürlich ziemlich amüsant, wenn man bedenkt, dass da zwanzig Freiwillige mit keiner Ahnung von schottischen Volkstänzen durch die Gegend sprangen… oh Mann, haben wir gelacht!
Abschiedparty von Marius
Letztes Wochenende stand Marius Abschiedsparty auf dem Programm. Er ist jetzt leider wieder zurück in Deutschland, was wirklich schade ist, weil wir alle ziemlich viel Spaß zusammen hatten und er durch seine Arbeit in einem Coffee Shop sozusagen unsere "Hot Chocolate- und Coffee-Quelle" war. Wir Sind Samstagabend zu Marius’ WG aufgebrochen und dort wurden wir alle nach nur einer Stunde wieder rausgeworfen, weil der Landlord der Meinung war "zu laut, zu viele Leute" und sind dann umgezogen in eine WG, wo lauter Spanier hausten ("Öko-Spanier"). Da waren echt schräge Typen mit dabei, der Abend wurde super lustig. Gegen fünf sind wir dann wieder nach Hause getorkelt und Sonntag hingen wir mit einem Hangover in den Seilen.
Zur Arbeit
Wenn ich mir meinen Bericht so durchlese, könnte ja echt die Vorstellung aufkommen, ich würde nur unterwegs und am Feiern sein. Aber nein! Während der Woche bin ich fleißig am Arbeiten! Von Montag- bis Samstagnachmittag bin ich eine tüchtige Freiwillige und verbringe in der Regel 35 Stunden in der Woche bei John. Die Tätigkeiten haben sich nicht verändert und werden es wohl auch nicht. Ich helfe John beim Einkaufen und Zuhause, wir fahren zum Reiten, zum Curling und zur Physiotherapie. Mit Kay und Maria (die aus dem Urlaub zurück ist) machen wir aus allem das Beste und amüsieren uns eigentlich ganz gut.
Ansonsten ist in Hawick nicht allzu viel los. Alles scheint im Winterschlaf zu sein. Deshalb ja meine wochenendliche Flucht in die Hauptstadt.
So, das war’s erstmal von hier...
Cheerio, FINE
Eine Anmerkung: Wenn ich von "uns" rede, meine ich in der Regel Anna, Madlen und mich.