East Cape Tour
Martina und Thomas erleben in Neuseeland Weihnachten ganz anders. Zuerst feiern sie den vierten Advent unter Maori und am 24. machen sie eine Inseltour zum aktivsten Vulkan der Gegend.
Einen weiteren Tag verbrachten wir in Gisborne. Morgens betätigten wir uns sportlich mit einer Runde Tennis am Strand. Für uns, die wir noch nie Tennis gespielt haben, hat es ganz gut geklappt. Später besichtigten wir die Innenstadt und fuhren zum Aussichtspunkt von Gisborne.
Freitagmorgen ging unsere Tour weiter. Unterwegs hielten wir am Wainui Beach, Waihau Beach und Tolaga Bay. Außerdem schauten wir uns die St. Mary’s Anglican Church, das Glanzstückchen des Städtchens, in Tikitiki an. Die Türen waren verriegelt, so dass wir sie nur von außen bestaunen konnten. Mit leerem Magen kamen wir in Te Araoa an, wo wir uns eine Portion Chips am Strand gönnten. Von hier aus war das Ziel nicht mehr fern. 21 km bis zum East Cape Lighthouse, dem östlichsten Punkt der beiden Hauptinseln. Man kann es nur über eine Schotterstraße erreichen. Am Parkplatz angekommen schauten wir, wo der Aufstieg war, um am nächsten Morgen gleich losmarschieren zu können. Obwohl es nicht gestattet war, verbrachten wir die Nacht auf dem Parkplatz. Wir erlebten eine sehr stürmische Nacht.
Um halb fünf in der Frühe machten wir uns auf den Weg zum Lighthouse. Das Wetter war optimal zum Wandern. Der Aufstieg dauert laut Buch ca. 25 Minuten. Es war stockdunkel, so dass wir mit der Taschenlampe durch den Bush wanderten. Oben angekommen warteten wir auf den Sonnenaufgang, der gegen halb sechs eingetroffen ist. Nach diesem gigantischen Erlebnis fuhren wir weiter nach Hicks Bay, wo Martina mit dem Auto auf dem Strand fuhr.
Unsere nächsten Stopps waren an der Waihau Bay und an der Raukokore Anglican Church. Die Kirche ist ein makellos erhaltenes Leuchtfeuer des Glaubens, inmitten des einsamen Kaps. Sonntags finden hier regelmäßige Gottesdienste statt. Nachdem es zeitlich passte, blieben wir gleich hier und erlebten den vierten Advent unter lauter Maori. Es war im Vergleich zu den bisherigen Gottesdiensten anders. Zu Beginn haben wir das Vaterunser auf Maori gesungen.
Nach dem Gottesdienst fuhren wir nach Opotiki und hielten auf der Strecke nur an, um Fotos zu machen. In Opotiki fuhren wir durch die Innenstadt. Es war nichts los, so dass wir zum Urutawa Conservation Area zu unserer nächsten Übernachtungsmöglichkeit fuhren. Die letzten vier km führte ein schmaler Weg entlang durch den Bush, wo einem am besten keiner entgegen kommen sollte. Zudem mussten wir durch einen kleinen Bach fahren. Wir waren die einzigen Camper dort. Den Tag ließen wir mit einem Bad im Fluss ausklingen und genossen die Einsamkeit.
Ausgeschlafen von den Resten vom Vortag, fuhren wir am nächsten Morgen gemütlich weiter. Von Urutawa nach Thornton. Während der Fahrt hielten wir am Ohope Beach und in Whakatane. In Whakatane buchten wir unsere White Island Tour für den nächsten Tag. Danach ging es weiter nach Thornton an den Strand und auf den Holiday Park.
Leider wurde die Tour am Dienstagmorgen abgesagt. Wir buchten sie erneut für den nächsten Tag und fuhren anschließend nach Mount Maunganui, wo wir Weihnachten verbringen möchten. Nachdem wir im Holiday Park eingecheckt hatten, liefen wir am Strand entlang zum Mount Maunganui und bummelten auf dem Rückweg durch die Innenstadt.
Mittwoch morgen, den 24. Dezember, um kurz nach acht erfuhren wir, dass die Tour stattfindet. Daraufhin machten wir uns zügig auf den Weg nach Whakatane, holten unsere Bordkarten und gingen an Bord. Die Tour startete um 10:00 Uhr und gegen 16:00 Uhr kehrten wir zum Hafen zurück. Das Wetter war regnerisch und nebelig, als wir den Hafen verließen. An der Insel angekommen schien die Sonne. Während der Hinfahrt sahen wir öfters Delphine vorbeiziehen, allerdings so kurz, dass wir es nicht festhalten konnten.
Das Schiff ankert immer vor der Insel und man wird mit einem Schlauchboot an den Strand gebracht. Alle trugen während der Tour einen Helm und eine Gasmaske. Die Gasmaske konnte man je nach Belieben tragen, wenn der Gasgeruch zu stark war. Die Hin– und Rückfahrt waren ein Wellenritt.
White Island ist Neuseelands aktivster Vulkan und liegt 50 km vor Whakatane. Die kleine Insel wurde durch drei eigenständige Vulkankegel unterschiedlichen Alters geformt. Man sieht einen aktiven pfeifenden und rauchenden Krater. Erosion hat die beiden älteren Kegel abgetragen, sodass der jüngste Kegel sich zwischen den beiden älteren erheben konnte und nun die Mitte der Insel bedeckt. Aus dem Krater treten Wasser und Dampf aus – bei Temperaturen von 600 bis 800 °C eine ganz schön heiße Sache. Geologisch gesehen hängt White Island mit Whale Island und Mt. Edgecumber zusammen, die alle zu demselben vulkanischen Graben gehören. Die Insel ist in Privatbesitz.
Den Abend ließen wir am Strand mit Fish und Chips ausklingen und gingen um 11:30 Uhr zum Mitternachtsgottesdienst – Weihnachten ganz anders!
WE WISH YOU A MERRY CHRISTMAS!
(19.-24. Dezember 2008)