"Do, Re, Mi, Fa, So, La, Ti, Do"

Seit Januar nehme ich am Jugendchor eines Conservatoriums für Musik in Málaga teil. Einmal in der Woche treffen wir uns und üben und singen Lieder zusammen. Ich hatte es sehr vermisst Musik zu machen, weshalb ich sehr froh bin diesen Chor gefunden zu haben!

Um acht Uhr abends sitze ich bereit auf meinem Stuhl auf der linken Seite des Soprans. Alles fängt gemütlich an und die Unterrichtsstunde beginnt fünfzehn Minuten später. Cristina, eine Freundin von mir, die ich im Chor kennengelernt habe, tapst in den Raum herein und wir unterhalten uns über unsere letzten aufregenden Tage. Unser Chorleiter Manolo, eine sehr nette und witzige Person, macht schnelle Begrüßungswitze und mit Kichern und guter Stimmung beginnen wir die Probe.

Auf "a, e, i, o und u" singen wir uns ein, lockern unseren Körper und rennen die Tonleitern hoch und runter. Das Einsingen ist fertig und los geht es an die Arbeit mit der "Obra Carmina Burana". Das Klavier klimpert, schwere altdeutsche und lateinische Wörter werden versucht richtig auszusprechen und der Raum wird gefüllt mit schönen Tönen. Bevor wir die Lieder mit dem Text singen, gehen wir das ganze mit den Tonnamen "Do, re, mi, fa, so, la, ti, do" durch, was mir schwer fällt. Alle lesen die Töne ab und wissen sofort welche Namen dazugehören, nur eine Feli ist leise herauszuhören, die auf lalala versucht unauffällig mitzusingen.

Letzte Woche hatte ich meine erste Choraufführung mit dem Chor. Zusammen mit dem Orchester präsentierten wir aufgeregt und stolz unsere vorbereiteten Stücke und verzauberten die Eltern und Freunde im Aufführungsraum des Conservatoriums. Auch meine zwei Compis Mayutschkaa (Maya) und Monicita (Monia) waren aus der Ferne mit einem Grinsen im Gesicht zu erkennen! Immer eine Person aus dem Orchester dirigierte ein Stück, was mich sehr beeindruckte! Da sie dazu ausgebildet werden, muss jeder Mal ran! Auf jeden Fall ist es sehr beeindruckend, wenn ein kleiner Schlumpf vor einem steht, der zwei Chöre und ein großes Orchester dirigiert!