Die Zeit vergeht wie im Flug
Hier eine Zusammenfassung der letzten Wochen. Es geht um Langeweile, weitere Touren und einen "Künstler", mit dem wir uns ein wenig in den Haaren hatten...
Mein letzter Bericht endete mit der Hoffnung eines Trips nach Orsova. Die Hoffnung ist nicht in Erfüllung gegangen, aber es ist doch so einiges passiert.
Doch es beginnt mit Langeweile und einer Art Lagerkoller, da wir ganze 4 Wochen nicht aus der Stadt rausgekommen sind. Das bin ich einfach nicht mehr gewohnt und es hat sich tatsächlich so etwas wie öder Alltag ergeben.
Naja, es ging nicht nur mir so, also entschieden wir uns etwas dagegen zu unternehmen. Wir machten uns also auf nach Sighisoara. Allerdings haben wir uns etwas mit der benötigten Zeit verplant. Wir sind von der Arbeit aus losgezogen. Dummerweise haben wir die Zeit, die Autos auf ihrem Weg durch Transsilvanien brauchen, etwas verspekuliert. Obwohl wir sehr schnell Mitfahrgelegenheiten fanden, war es schon dunkel, als wir in Sibiu ankamen. Also entschieden wir uns spontan, dass wir die Nacht dort verbringen werden und am nächsten Morgen noch die letzten zwei Stunden hinter uns bringen werden.
Auch am nächsten Tag haben wir schnell jemanden gefunden, der uns in sein Auto steigen ließ. Es war ein Taxifahrer,der auf seinem Weg durch Sighisoara musste. Hat hier schon mal jemand für eine knapp 2 stündige fahrt in einem Taxi keinen Cent bezahlt? Es hatte was!
Sighisoara ist einfach schön. Es hat sich eindeutig gelohnt dort hin zu fahren. Wenn jemand in der Nähe ist und etwas Zeit hat, sollte man sich diese Stadt unbedingt ansehen.
Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf, da wir noch ein paar Stunden in Alba Iulia verbringen wollten, um auch diese Stadt zu sehen.
Leider haben wir uns wieder verplant. Wir haben niemanden gefunden, der uns aus dem kleinen Sighisoara rausbringen wollte/konnte.
Also wurde der Plan umgeschmissen und wir fuhren mit dem Zug wieder nach Sibiu.
Von da aus wollten wir per Anhalter weiter. Hier hatten wir erst Probleme einen guten Ort zu finden, aber sobald wir die richtige Stelle gefunden hatten, ging es wieder sehr schnell.
Das Wochenende lief nicht wie geplant, aber es war echt nötig aus der Stadt rauszukommen.
Die nächste Woche war anstrengend. Wir hatten noch eine Menge für die darauf folgende Woche zu planen, in der wir zu Schulen gehen sollten, um mit den Schülern über die EU und Möglichkeiten für junge Menschen in der EU zu sprechen. Wir verbrachten nicht nur an einem Tag 10 Stunden im Büro. Aber es hat sich gelohnt ,da wir die Arbeit Freitagmittag früher beenden konnten, da wir eine weitere Tour geplant haben und Freitagabend schon in Budapest sein wollten.
Durch den Ostermontag hatten wir einen extra Tag am Wochenende.
Wir hatten einige Probleme dabei eine Mitfahrgelegenheit zu finden, doch am Ende hatten wir Glück, dass wir es bis Budapest geschafft haben.
Den kompletten Samstag mühten wir uns ab, so viel wie möglich von Budapest zu sehen. Eigentlich ist die Stadt zu schön und es gibt zu viel zu sehen, um nur für einen Tag da zu sein, aber so haben wir es halt geplant, da wir Sonntag nach Bratislava wollten.
Am nächsten Morgen machten wir uns um 20 vor 6 auf den Weg zum Busbahnhof, da wir mit einem Bus nach Bratislava wollten. Wir hatten nur den einen Tag für Bratislava, da wollten wir uns nicht auf das Glück verlassen, eine Mitfahrgelegenheit zu finden.
Bratislava hätte wirklich schön sein können, allerdings hat das Wetter nicht so ganz mitgespielt. Es war unfassbar kalt, es hat stark geschneit und zusätzlich noch gestürmt. Durch die Umstände haben wir nicht so viel gesehen, wie erhofft und wir entschieden uns dazu, am gleichen Abend wieder nach Budapest zu fahren. Die Entscheidung sollte sich auch als gut rausstellen, da es selbst von Budapest aus nicht allzu einfach war, wieder nach Timisoara zu kommen.
Wir machten uns Montagmorgen auf den Weg, doch erst nach über 2 Stunden hielt der erste Wagen. Leider konnte er uns nur ein Stück mitnehmen, aber wir nahmen es an, da wir nicht in Budapest bleiben wollten.
Er ließ uns dann an einer Tankstelle raus, wo auch eine kleine Autobahnauffahrt war, wo leider fast keine Autos kamen und Autos auf der Autobahn stoppen geht natürlich auch nicht.
Also begannen wir Leute an der Tankstelle anzusprechen. Nach einiger Zeit erklärte sich dann ein Deutsch-Rumäne bereit, uns nach Arad mitzunehmen. Damit rettete er uns. Von Arad aus fuhren wir dann mit dem Zug nach Timisoara.
Das war eine komplett chaotische Tour, die anstrengeder als nötig war.
Die nächste Woche an den Schulen verlief wirklich gut. Wir zogen unser Programm durch und hatten Spaß mit den Kids.
Doch es lief nicht alles perfekt. Ich weiß nicht, wieso es immer am letzten Tag und dann auch noch beim letzten Teil eines Events sein muss, aber es ist eindeutig außer Kontrolle geraten.
Es ist so, dass die Events in 2 Abschnitte geteilt sind, wir waren für den ersten "informativen" Teil zuständig. Der zweite Teil war ein kreativer. Die Kids sollten Poster oder Collagen zum Thema "Jung in Europa" erstellen. Durch Kontakte unserer Organisation zur Uni, war immer jemand aus dem Kunst oder Design Department anwesend, um den Schülern zu helfen und Tipps zu geben.
An diesem Tag kam jemand,der von Anfang an klar machte, dass er, obwohl er sich freiwillig dafür meldete, eigentlich nicht wirklich da sein wollte.
Er fing schon vor seinem Teil an zu meckern, dass wir zu jung wären, um das zu organisieren, das Papier ist nicht gut genug und noch ein paar Dinge mehr.
Sobald er übernommen hatte, durften die Kinder keinen Mucks mehr machen.
Wir nutzten die Zeit, in der er das Heft in der Hand hatte, um einen Kaffee trinken zu gehen. Als wir wiederkamen, saß mehr als die Hälfte der Klasse gelangweilt da, weil der sie nichts hatte machen lassen. Also unterhielten sie sich mit uns und es wurde etwas lauter.
Nach kurzer Zeit wollte er anfangen, die Kinder rauszuschmeißen, was wir nicht zuließen, wodurch wir mit ihm aneinander gerieten. Die Diskussionen wurden heftiger und er sagte immer wieder, wie schrecklich unsere Organisation sei, wir nur arrogante Freiwillige seien und all sowas.
Das ganze machte er vor den Kindern, denen er noch Angst machte, dass er sich bei der Schulleitung über sie beschweren würde, weil sie so laut gewesen wären, was sie nicht wirklich waren.
Wir versammelten die Kids um uns und beruhigten sie und sagten, dass sie sich keine Sorgen machen sollten.
Nachdem sich diie Situation nicht entspannen wollte, schafften ein Teil von uns die Kinder in einen anderen Klassenraum, während die anderen in dem Raum mit dem Mann blieben und diesen aufräumten.
Er machte weiter mit seiner herrischen Art und plötzlich, nachdem es auch Kontra von uns gab, holte er ein Aufnahmegerät raus und hatte alles, was wir sagten aufgenommen und meinte, dass er das gegen uns verwenden wolle, wie auch immer er das vor hatte, da wir nicht persönlich oder beleidigend geworden sind. Allerdings sind wir schon sauer geworden.
Nunja, viel mehr gibt es zu der Geschichte nicht zu sagen, da wir ihn dann einfach außen vor gelassen und nicht mehr mit ihm gesprochen haben. Wir sprachen nur noch mit der Schulleitung, ob es ok ist, die Kinder nach Hause zu schicken, was auch in Ordnung war. Für die Kids tat es mir wirklich leid, da das eigentlich für sie ein netter Tag sein sollte und der dann so endet.
Wir waren natürlich nach der Sache total aufgebracht und haben mit unserer Koordinatorin darüber gesprochen. Sie hat uns dann erst mal beruhigt und meinte, dass sie mit ihm spricht. So hat das also alles ein Ende gefunden, was wir nicht so wirklich haben wollten, also entschieden wir, dass wir Freiwilligen zusammen was trinken gehen, um ein versöhnlicheres Ende zu finden, was auch geklappt hat.
Das waren dann meine letzten Wochen.
Morgen machen wir uns auf den Weg nach Novi Sad, wo wir das Wochenende verbringen werden. Das wird die letzte Tour von uns Freiwilligen hier zusammen sein, da nächste Woche andere Freiwillige zu Besuch kommen und die Woche darauf die Goodbye Party für die 2 Mädels geplant ist,die in der ersten Maiwoche abreisen.