Die Zeit rast…
Das Leben hier ist kunterbunt und voller Abwechslung! Ich freue mich so sehr, hier sein zu können:)
Mit diesem Blogeintrag kann ich schon mein einmonatiges Jubiläum hier in Tiflis feiern - die Zeit bis hierher verging wie im Flug! Auch die letzte Woche war wieder voller Abenteuer, Spaß und auch Herausforderungen.
Den letzten Tag des On Arrival Trainings haben wir zurück in unserem Zuhause verbracht. Der Tag war ein richtiger „Meeting-Marathon“ für mich. Nach den vier Stunden des Trainings, die wir in einem total hippen Café (mit veganen Alternativen, juhu!) verbracht haben, ging es für mich weiter mit einer Zoom-Sitzung von SAP. Es ist verrückt, wie das Studium hier auch mit jeder Woche näher rückt - das alles wirkt so weit weg! Wir hatten ein Meeting, in dem wir uns alle besser kennengelernt haben, was echt schön war. Ich hoffe sehr, dass wir dann im Herbst auch die Möglichkeit haben werden, uns live zu sehen.
Die nächsten zwei Tage habe ich komplett mit Arbeit sowie Planung und Vorbereitung von unserem Trip nach Borjomi verbracht. Zusammen mit meiner Mitbewohnerin, einem Georgier aus meiner Organisation und einer Tschechin sind wir am Samstag nämlich zu einem zweitägigen Hike in die Berge aufgebrochen. Dort ist ein riesiger Nationalpark und es liegt noch wahnsinnig viel Schnee.
Die Tour war insgesamt 30 km lang und wir sind am zweiten Tag sogar ganze 12 Stunden gegangen -das Meiste davon mit Schneeschuhen. Wir hatten den ganzen Weg lang Begleitung von einer süßen Hündin, die uns oft den richtigen Weg gezeigt hat. Die Nacht haben wir in einer Hütte ohne Strom, Wasser oder Wärme verbracht, was für mich eine unfassbar krasse Erfahrung war. Eine Nacht bei -7 Grad ist einfach nicht ganz so gemütlich, vor allem mit einem dünnen Schlafsack. Ich war sehr froh, dass mir die anderen ein wenig mit Jacken und verschieden Tricks (z.B. einer Wärmflasche in einer Plastikflasche!) weitergeholfen haben. Am zweiten Tag hatten wir sehr schönes Wetter und waren ganz alleine dort oben in den Bergen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr mich die Stille und Einsamkeit fasziniert hat. Weil wir uns mit der Strecke extrem verkalkuliert haben und erst um 11 Uhr abends am Auto angekommen sind, mussten wir bei der Polizei um Erlaubnis fragen, trotz Sperrstunde heimfahren zu dürfen. Dabei ist aufgefallen, dass die Bürokratie hier noch um einiges schlimmer ist als in Deutschland. Wir hingen teilweise zu viert gleichzeitig in der Warteschleife! Als wir dann um 4 Uhr in der Nacht zu Hause angekommen sind, sind wir erstmal einfach ins Bett gefallen.
Am nächsten Tag hieß es dann aber nicht ausruhen, sondern: Deutsch-Tschechisches Abendessen vorbereiten. Es ist hier Tradition, dass die Freiwilligen einmal typisches Essen für das ganze Büro kochen. Meine tschechische Mitbewohnerin hat Beeren-Knödel, Apfelstrudel und frittierten Blumenkohl gemacht. Ich habe mich in Semmelknödeln versucht… naja zumindest die Fertig-Bratensoße habe ich hinbekommen! Der Kartoffelsalat a la Mama ist da um einiges besser geworden. Es wurde ein schöner Abend, nicht nur deutsch-tschechisch, sondern auch mit georgischem Wein, wie es sich hier gehört.