Die Woche der (toten) Tiere oder der Tag der Ameisen
Mäuse, Ameisen, ein Esel und eine tote Katze – alles Tiere, denen Chaosqueen in dieser Woche begegnet ist. Glück hatte sie im Schwimmbad, denn dort gab’s zumindest keine Fische, aber eng anliegende Badehosen zu bewundern.
Ja, ich weiß, recht untypisch, dass ich sobald wieder schreibe. Aber ich weiß, dass ich in den nächsten Tagen nicht soviel Zeit dafür haben werde, deswegen jetzt schon vorab.
Mäusealarm
Diese Woche hat ich wirklich jede Menge tierische Erlebnisse, mal sehen, ob ich das alles so zusammen kriege. Da wir ja in einem sehr alten Bauernhaus wohnen, haben wir (wie ich schon mal erzählt hatte) leider auch Mäuse im Haus. Eigentlich dachte ich ja, es wäre ein Wiesel, das wir jede Nacht zwischen den Wänden rum laufen hören, aber es sind wohl doch Mäuse... Als ich mir Montag die Zähne putze, saß diese nämlich unter dem Küchenschrank und guckte mir zu. Damit hatten wir allerdings das Dilemma: sie saß unter dem Schrank, an dem ich vorbei musste um aus unserem Küchen-/Badezimmer zu kommen und sie musste auf die andere Seite, um zu ihrem Loch zu kommen und somit an mir vorbei. Erst mal haben wir es mit gegenseitiger Hypnose versucht, was nichts nützte, dann habe ich laut nach Felix gerufen, der natürlich nichts gehört hat. Dann habe ich getrampelt wie blöde und nach Ewigkeiten hat sie sich dann getraut und ist rüber gelaufen. (Ist so eine kleine Maus jetzt mutiger als ich?) Danach mochte ich aber nicht mehr auf Toilette gehe und jetzt führe ich immer beim Zähneputzen einen Stepptanz auf, damit mich alle Mäuse höre und in ihren Verstecken bleiben.
Eine tote Katze
Dann ging es damit weiter, dass bei uns im Garten eine tote Katze lag. Da sie leider da lag, als dort alle Kinder spielten, machte Christine mich mit einem "The cat is dead." darauf aufmerksam. Da sie eigentlich kein Englisch spricht, war ich etwas verwirrt, bis ich sie sah. Danach bestand dann meine weitere Aufgabe darin, mit den Kindern Spiele zu spielen, die sie von dieser Katze weg hielten. Da bin ich dann noch mal gut ins Schwitzen gekommen. Am nächsten Tag sollte sie eigentlich schon weggebracht sein - war sie aber nicht. Also ging das Ganze dann noch mal von vorne los. Inzwischen kann ich wirklich echt viele französische Singkinderspiele. Die Katze tat mir aber auch wirklich Leid, vor allem da Christine vermutet, dass sie verhungert ist. Dabei haben wir doch so viele Mäuse! Hätten wir die einfach eine Woche hier ins Haus gesperrt - sie wäre nicht verhungert und wir wären unsere Mäuse los!
Das Ameisenproblem
Nebenbei haben wir dann noch immer dieses Ameisenproblem: sie sind einfach überall! Wir müssen alle unsere Sachen irgendwie unerreichbar hinstellen und verpacken, was uns echt Schwierigkeiten macht. Heute war es dann besonders schlimm, sie waren in unserem Essen (yammi...) und in der Liege eines der Kinder (in der sie immer Mittagsschlaf machen). Als sich die Kinder wieder beruhigt hatten, meinte eine nur zu mir: „Ich erzähle nachher meiner Mutter, dass heute der Tag der Ameisen war."
Begegnung mit einem Esel
Als ich Mittwoch dann noch zum Sprachkurs ging, traf ich auf einen Esel, der ausgebüxt war. Die stehen sonst neben dem Weg auf einer Koppel, jetzt stand er vor mir und wollte mich nicht durch lassen. Erst hatte ich ja doch ein wenig Angst, doch dann ging mir auf, dass er einzig und alleine an der Tüte interessiert war, in der ich meine Schuhe transportierte. Leider war nun kein Brot drin, wie er feststellte, als er sie mir aus der Hand riss. Ich wollte dann ziemlich schnell weiter und er ist mir einfach hinter her gelaufen! Bis zur Straße, als ich unter dem Zaun durch geklettert bin. Puh! (Im Wald lag dann noch eine tote Maus zu meinen Füßen, argh.)
Was sonst noch war
Nach so vielen Erlebnissen mit lebenden und toten Tieren, hatte ich wirklich Angst, dass mich im Schwimmbad auch noch Fische erwarten. Bei den Franzose weiß man ja nie. Aber zum Glück nicht! Außer sonderbaren Regeln für die Jungs (nur eng anliegende Badehosen), die uns vermuten ließen, dass bald nur noch besonders knappe Bikinis für die Mädels erlaubt sind, war nichts ungewöhnliches fest zu stellen.
Am Montagabend war ich dann nach langer Zeit mal wieder im „Café des languages“. Jeden Montagabend ist in diesem Café in Tours ein internationaler Abend. Das heißt, alle möglichen Austauschstudenten, aber auch Franzosen kommen dorthin, um sich auf allen möglichen Sprachen zu unterhalten. Jeder Tisch kriegt dann ein Schild, auf dem die jeweilige Sprache steht und dann kann man immer von Tisch zu Tisch gehen und sich unterhalten. Das war wieder sehr nett und besonders interessant fand ich ein Gespräch mit drei Franzosen über Politik in Frankreich und Deutschland und Europa im allgemeinen. Das war wirklich total interessant und mir tat es auch mal wieder ganz gut, etwas "anspruchsvollere" Gespräche zu führen.
Dann haben wir diese Woche noch das Frühlingsfest vorbereitet, war wieder ganz schön anstrengend, aber auch dieses Mal waren die Kostüme der Kids super süß. Fotos davon kann ich leider noch nicht rein stellen, da ich ja mein Kamerakabel noch nicht hier habe. Felix ist dann heute nach Paris gefahren, das heißt, morgen sind Christine und ich allein, das wird bestimmt noch anstrengend. Aber morgen Abend bekomme ich dann Besuch von einer Freundin und wir wollen uns einige der Schlösser hier angucken. Hoffentlich wird das Wetter noch besser. Naja, bis dahin aber erst mal fröhliche Ostern Euch allen (Karfreitag gibt es hier nicht, also ist dieser Wunsch jetzt schon legitim)!