Die Heizung geht wieder!
Nach langer Leidenszeit kann Johannson nun wieder die Annehmlichkeiten der Zivilisation genießen: ein warmes Haus, warmes Wasser und eine funktionierende Waschmaschine! Dieser Luxus scheint ihn so aus der Bahn geworfen zu haben, dass er auf seiner letzten Bahnreise ein Gepäckstück nach dem anderen zurückgelassen hat.
Wasser marsch!
Hurra, die Heizung geht wieder! Gerade erst sind das Konfetti zusammen gefegt, die leeren Flaschen von den Bürgersteigen geräumt und die Kater auskuriert, da müssen die Menschen schon wieder raus auf die Strassen und feiern. Arme Schweine. Aber es lohnt sich!
Zwar hatte ich Recht und wir hatten auch einen Tag nach dem letzten Eintrag kein warmes Wasser. Aber nachdem der sichtlich verängstigte Klempner einmal Pauls Abwesenheit ausgenutzt hat um gesund von der Farm zu verschwinden, kam er zwei Tage später, also Donnerstag, mit den ersten Sonnenstrahlen zurück und werkelte weiter am Tank. Später kamen noch drei weitere Kollegen, direkt vom Trust angestellt, dazu und so hatten wir am Ende vier Klempner um einen Tank rum stehen, Tee trinkend und gelegentlich arbeitend.
Und dann, gegen Mittag war es soweit: die Klempner gingen, das Wasser kam! Und die Heizung! Und die Waschmaschine! Und die Duschen! Hurra, die Heizung geht wieder!
Idylle auf dem Land
Was für ein glorreicher Tag. Die Sonne strahlte von einem azurblauen Himmel, der hinter den grünen Klippen mit dem Meer verschmolz. (Inzwischen ist auch der Wohnwagen in seine endgültige Position geschoben worden und steht jetzt nicht mehr vor dem Haus und unserem Ausblick auf die Küste im Weg.) Wir werkelten weiter am Schuppen, der erfreulich bereitwillig auseinander fiel, und konnten danach sogar duschen (was notwendig war)! Außerdem haben wir mit den Trümmern ein nettes kleines Feuer veranstaltet, was mir wieder eine besondere Freude war.
Zwischen den weißen Strahlen, die durch die Baumkronen fallen, tanzen im ehemaligen Ziegengehege drei weiße und ein schwarzes Fellknäuel: die Lämmer wurden aus dem Stall zu uns umquartiert. Ihr habt keine Vorstellung, wie hübsch das aussieht, wenn sie da so zu viert in der Sonne liegen oder sich springend und hüpfend durchs Gehege jagen. Auch wenn ihr Mähen auf die Dauer etwas nerven kann.
Es ist unglaublich, aber ich werde hierfür sogar bezahlt.
Gute Sprachen, schlechte Sprachen
Was gibt es sonst noch Neues von Eurem Lieblingsfreiwilligen? Montag ist er von einem enttäuschenden mündlichen Französischexamen zurückgekommen – und er gehört ja nicht zu der Leuten, die ihre Prüfungen prinzipiell herunterspielen. Aber da muss man durch. Was tut man nicht alles, um später einmal mit Angelique in einer Villa an der Côte d’Azur leben zu können…
Die nachgeholten schriftlichen Sachen hab ich übrigens letzten Donnerstag auf die Reise nach Newcastle geschickt, wo sie dankenswerterweise auch ankamen (hab sie vorher für alle Fälle kopiert). Das sollte also halbwegs glatt laufen. Als netten Zusatz bekam ich Montagabend dann noch die Termine für die restlichen beiden Examen, die zu absolut ungünstigen Zeiten sein werden. Für die Leseprüfung muss ich an einem Wochentag um 9.00 Uhr morgens in Newcastle sein, da werd ich wohl mal einen Vormittag frei nehmen müssen.
Davon abgesehen geht’s jetzt auch in Englisch in die Vollen. Die erste von drei schriftlichen Übungen hab ich schon fertig, mit dreimal mehr Wörtern als gefordert. Mein Thema war übrigens Benedikt XVI. Hab gehört, Ihr Deutschen seid mit dem auch nicht so ganz glücklich? Die Prüfungen sollten mich nicht viel mehr als ein müdes Lächeln kosten. Wobei ich Montag und Mittwochmorgen, wenn überhaupt, dann grundsätzlich nur müde lächle.
Ode an den Freiwilligen
Geradezu begeisternd war nach der enttäuschenden Französischstunde aber ein Blick in meinen Emailaccount. Kurz bevor ich nach Newcastle losfuhr hatte ich noch einen Hilferuf nach Edinburgh geschickt, dort werd ich am Wochenende wieder sein.
Doch ich hatte mir meine Tickets bereits vor der endgültigenr Bestätigung meiner Unterkunft besorgt, um sie noch zu vertretbaren Preisen zu kriegen. Als Claudia sich dann eine Weile nicht gemeldet hatte, schaute ich zur Sicherheit mal bei den Jugendherbergen der Stadt nach und wurde aus der Ruhe gerissen, weil alle vier entweder voll oder geschlossen waren.
Um für den Fall einer Absage vorzusorgen, hab ich denn einen Rundbrief an die anderen Freiwilligen dort oben geschickt. Und was soll ich sagen: keine drei Stunden später waren zwei Mails im Postfach, die mich eher eingeladen als akzeptiert haben. EVS-Freiwillige sind die Besten. Jeder sollte einen haben. Nein, ganz ehrlich, ich war wirklich angetan. Inzwischen hab ich grünes Licht von Claudia bekommen, und mir fiel es fast schwer, den Leuten ab- und natürlich Danke zu sagen.
Where is my mind?
Kommen wir zum wichtigen Part, dem Verreisen. Das war diesmal wieder Teil eines gefühlt langen Wochenendes mit Beginn auf Gibside am Freitag. Was gleich zu Anfang in einer absoluten Katastrophe zu enden drohte, weil mein Kopf wer weiß wo, nur nicht bei mir, war: Erst vergaß ich meine Arbeitsjacke auf der Farm, was nicht so wahnsinnig schlimm ist. Dann, einen Besuch bei den Polinnen vor der Zugfahrt später, ließ ich den Beutel mit den Arbeitsschuhen dort liegen. Zumindest konnte ich bei der Gelegenheit mit Joanna ihr neues Pflegezertifikat der Stufe 2 feiern. Auf Newcastle angekommen spazierte ich gerade frohgemut zum Ausgang, überlegend ob ich noch fix ins Kino gehen sollte oder nicht, als es mich wie ein Blitz traf: meine kleine Reisetasche, mit allen Klamotten für das Wochenende, lag noch immer nichts Böses ahnend in der Bahn nach Carlisle. D’oh! Mein Leben lang war ich paranoid, wenn es um Sachen im Zug ging, und hatte so nie etwas vergessen. Jetzt, beim ersten Mal, hatte es gleich meine halbe Garderobe erwischt.
Odyssee im Zug
Was sollte ich machen – ich bin zur Bahnhofsverwaltung, wo sie mir nicht mehr versprechen konnten, als dem Personal in Carlisle Bescheid zu geben, nach meiner Tasche zu suchen. Also eigentlich Pauls Tasche, um genau zu sein.
Das war noch über zwei Stunden hin, sodass ich etwas gestresst zu Peter fahren wollte, weil ich ja sonst nichts machen konnte. Als ich dann so an der Bushaltestelle stand, fielen mir plötzlich meine Schuhe wieder ein: wo um Gottes Willen, wo lagen die denn nun? Zum Glück erinnerte ich mich, Seaham ohne den weißen Beutel verlassen zu haben, und vermutete sie richtigerweise dort. Dummerweise konnte ich Joanna nicht erreichen. So bin ich, ohne wirklich sicher zu sein, wieder zurück nach Seaham, wo ich zumindest meine Schuhe wieder haben konnte und noch eine amüsante Stunde verbrachte.
Peinlich darauf achtend, diesmal alles mitzunehmen, bin ich wieder zurück nach Newcastle, im Zug dann plötzlich mein Basecap vermissend, was Joanna zu ihrer immensen Belustigung bei sich fand.
Tja, wieder auf Newcastle Station hieß es warten, denn in Carlisle war meine Reisetasche gefunden und in den nächsten Zug zurück gesetzt worden, der aber nicht vor elf eintraf. So musste ich Peter bitten, bis fast halb zwölf auf mich zu warten, was mir sehr unangenehm war. Aber ich hatte kaum eine andere Wahl.
Gegen elf konnte ich dann, auf Vorzeigen eines Zettels vom Stationswärter und einige Angaben zu Farbe und Form hin, meine Tasche wieder in die Arme schließen. Woraufhin eine Wagenladung Steine auf den Boden kullerten. Noch einmal Glück gehabt. Müde und entnervt kam ich bei Peter an und bin sofort in mein Bett gefallen.
Bildungsvorsprung
Freitag war dann Urlaub pur. Auf Gibside wurde ich mit einer, dort seit einer Woche mehr oder weniger tätigen Working-Holiday-Truppe zusammen gesteckt. Mit der ich dann mehr oder weniger viel getan habe. Diesmal standen Bäume auf dem Programm, die wir gepflanzt und danach mit Gittern gegen Wildfraß versehen haben. Das war cool, ich hab’s mir nicht nehmen lassen, mit diesem Riesenhammer alle Pfähle selbst in den Boden zu rammen.
Die Gruppe an sich war nicht sonderlich interessant, aber ich konnte mich wieder gut fühlen als einziger mit etwas Ahnung vom Fach. Der Nachmittag war recht nett, da hab ich mit einer Theologiestudentin aus Cambridge zusammen gearbeitet und hatte wenigstens wen zum Reden, was ich auch rücksichtslos ausnutzte. Die ist erst 21 und schon im letzten Semester. Wieso musste ich nur ausgerechnet zur Bummel-Schule in Deutschland gehen?
Als besonders schön empfand ich die Mittagspause (ja, wirklich). Gibside, als Besucherzentrum, hat ein kleines Restaurant, wo ich als Mitarbeiter Rabatt kriege. Vor allem haben die draußen so nette kleine Holztische stehen, die ich mit der Sonne zum ersten Mal benutzen konnte. Was war das schön, die Sonne im Gesicht und Blick hinunter ins Tal, um mich herum den Wald. Fast so angenehm wie die Mensa in Witzenhausen, wo ich vor meiner Abreise die letzten Sommertage einfing. Nur, dass ich damals die Aussicht auf ein Jahr EVS hatte und enthusiastisch statt melancholisch war.
Steine und Benzin
Abends, nach der Arbeit, bin ich dann noch eine kleine Runde durch Newcastle gelaufen, wo, wie vor einem Monat in London, gutes Wetter eingetroffen war. Und es eine Freude war, durch die staubigen Strassen der Stadt zu spazieren.
Als meine Füße davon etwas müde wurden, stattete ich endlich mal wieder dem Tyneside Cinema einen Besuch ab, wo immer noch das viel gepriesene, spanische Filmfestival läuft. Wofür ich mir auch eine Karte besorgt habe, genauer gesagt, für einen mexikanischen Streifen namens „Temporada de patos“ oder auch „Duck Season“ oder „Jahreszeit der Enten“.
Wie schon Paul vom Eröffnungsfilm „Nicotina“ (den ich mir unbedingt irgendwo holen muss), war ich äußerst angetan, auch wenn der Saal diesmal nicht voll mit Spanierinnen war. Aber man kann ja nicht alles haben. Dafür konnte ich zum ersten Mal den Hauptraum des Kinos begutachten, der ihm seinen Ruf einbringt. Der ist im Stil eines 20er-Jahre-Theaters gehalten, mit einem schweren Samtvorhang, und die Zuschauer sitzen auf der Empore. Wirklich beeindruckend.
Kreislauf in Durham
Samstag hieß es, furchtbar früh aufstehen, was für mich 7.00 Uhr morgens war. Denn ich musste zum Bahnhof, um nach Durham zu kommen. Wo ich mich mit Hanni für den Bus nach Leeds treffen wollte, von wo es dann nach Halifax gehen sollte. Durham war kein Problem.
Was meine Nerven zum Zerreißen spannte war, dass Hanni sich entschied, erst fünfzehn Minuten, bevor der einzige Bus nach Leeds abfuhr, aufzutauchen. Ich ziehe ja wirklich die Bahn vor. Und mit meiner Jugendkarte hätte ich für 15 Pfund hin und wieder zurück gekonnt. Aber für Hanni wäre es zu teuer geworden, also National Express Busses. Zum Glück haben wir noch Tickets bekommen und die fünf Pfund Aufpreis war mir das Verreisen mit Gesellschaft wert.
Nun mussten wir nur noch die richtige Haltestelle finden, was in einen sagenhaft stressigen Sprint mündete. Keiner konnte uns so richtig sagen, wo der Behelfsstopp war, solange der Busbahnhof geschlossen ist. Mit nur noch drei Minuten Restzeit standen wir da und wussten nicht weiter. Bis wir auf einmal den blau-weiß-roten Bus auftauchen sahen und ihm hinterher rannten. Am Ende sind wir einen perfekten Kreis gelaufen und standen fast genau da, wo wir ohnehin schon gewartet hatten.
Busfahrt nach Halifax
Keuchend und schwitzend stiegen wir ein, und tatsächlich hatten wir scheinbar zwei der letzten Fahrkarten erwischt, so voll war es. Ich mag Busreisen im Allgemeinen nicht, aber diesmal war es halbwegs bequem. Die Fahrt selbst war teils schön, teils malerisch. Wir sind durch eine hübsche kleine Stadt gekommen, Harrogate, die insbesondere Hanni faszinierte. Yorkshire ist wirklich eine wunderschöne Ecke, überall sattgrüne Felder mit Schafen und kleinen Hügeln, über sie hinweg weite Blicke ins Land.
Von Leeds selbst haben wir nicht allzu viel gesehen, da wurden wir nur abgeholt und nach Halifax gebracht. Letzteres ist attraktiver als zuerst befürchtet, zum Teil richtig gut aussehend. Nur haben sie den Fehler gemacht, hier und da einen hässlichen Block zwischen die alten Fassaden zu schmeißen. Dort gibt es so eine Art Einkaufszentrum aus dem 18. Jahrhundert, die „Piece Halls“, wo früher Textilien verkauft wurden. Das ist eine Art riesiger Innenhof mit einem dreistöckigen Ring aus Geschäften drum herum. Da sind wir mal durchgeschlendert und haben in einem sehr angenehmen kleinen Café mit sehr unfreundlichen Kellnerinnen Halt gemacht. Die hatten dort auch so einen Gothic-Laden voller Schwerter. Das hat mir sehr gefallen.
Klischees, Enttäuschungen und Hunde
Unser Gastgeber hieß Mustafa, und auch sonst wurde mir ein Klischee nach dem anderen bestätigt. Ich hab die meiste Zeit des Wochenendes damit verbracht, türkische Musikvideos zu gucken. Der Gebrauch des Ü in dieser Sprache ist wirklich inflationär. Und jede Werbeanzeige hat neben der Inlandsrufnummer immer eine extra Nummer für Anrufe aus Deutschland.
Der Grund, weshalb Hanni dort runter gefahren ist, war wohl, dass sie beide aus dem gleichen Dorf stammen. Für mich also nicht sonderlich interessant, aber ich habe so mal wieder eine neue Ecke vom Land gesehen. Hanni war hinterher sehr enttäuscht und etwas wütend, weil dieser Mensch wohl nicht so ganz das war, was sie erwartet hatte. Die haben die meiste Zeit Türkisch geredet, sodass ich nicht besonders viel mitbekommen habe. Aber ich weiß genug über ihn und seinen Umgang mit seiner Familie beziehungsweise Frau, um ihn mir halbwegs unsympathisch zu machen.
Aber über das schweige ich mich lieber aus, persönlich bin ich gut klargekommen. Und alles andere ist nicht mein Problem. Was zählte, war gutes, orientalisches Essen und einige nette Spaziergänge am Stadtrand entlang von kleinen Kanälen.
Zwischenzeitlich war ich schon etwas verstimmt, weil ich mich nach dem Sinn meiner Anwesenheit fragte, wenn ich an keiner Konversation teilnehmen konnte. Allerdings hab ich mich dafür gerächt, indem ich unschuldige Passanten in epische Gespräche verwickelt hab, bis die beiden ziemlich gelangweilt auf mich warteten. Sobald die Leute hier meinen Akzent mitkriegen, hat man lange, wenn auch identische Dialoge sicher. Lustig war der Hund von einem Hausbootbesitzer, auch ein Collie wie Rocky. Als ich mich hinhockte, um ihn zu streicheln, hat der sich so etwas von schnell auf den Rücken gerollt; ich musste einfach lachen, wie verwöhnt diese Hunde sind.
Der Motivator
Sonntag ging es dann schon wieder zurück. Gegen drei mit dem Zug nach Leeds, im Übrigen durch Bradfort, wo ich ja zu gern Halt gemacht hätte, um die Freiwilligen dort zu besuchen. In Leeds selbst hab ich die orientierungslose und ohnehin vor sich hin grummelnde Hanni vom Bahnhof zur Busstation gebracht. Die letzte Stunde dort haben wir uns in einen Park gesetzt. Was ich als äußerst angenehm empfand, die Sonne im Gesicht und das Leben der Stadt um mich herum.
Meine Begleiterin dagegen war wirklich übel gelaunt. Schon komisch, wie zynisch ich inzwischen sein muss. Was eine moralisch gefestigte Person wie Hanni aufregt, fällt mir beim zweiten Blick überhaupt erstmal auf. Was mich viel mehr störte, als Ehemänner mit ambivalenter Einstellung zur Treue, sind die Sitze in diesen National Express Bussen, in denen jemand meiner Größe bei bestem Willen keine vernünftige Position zum Schlafen finden kann. So hab ich mir damit die Zeit vertrieben, Hanni mit ständigen Sticheleien aufzuheitern. Endgültig gelang mir das aber erst, als wir gegen sieben zurück in Durham waren. Wo wir dann – zu einem schon fast schmerzhaften Preis – wieder zu diesem Chinesen gingen. Was ich aber wiederum sehr wirtschaftlich gestaltete.
Gegen halb zehn kamen unsere Busse, und es hieß Abschied nehmen. Meine Linie hat Ewigkeiten nach Peterlee gebraucht, dafür konnte ich dort aber ziemlich schnell in eine direkte nach Easington Colliery umsteigen. So kam ich, mal wieder müde und zufrieden, Sonntagnacht auf die Farm zurück.
Kleine Sentimentalität zum Schluss
Was ich jedes Mal genieße ist, nach einen langen Wochenende den dunklen, stillen Weg über das Feld und den Hügel zurückzulaufen.
Am Tag ist es schon schön. Jetzt, wo die Sonne scheint und das Meer in einen glitzernden Spiegel verwandelt, mit einem Horizont voll weiß glühendem Dampf und Nebel, dass man die Augen schließen muss. Über einem das leise Brummen von Kleinflugzeugen. Um einen herum das laute, nicht endende Gezwitscher von unsichtbaren Vögeln. Und die Wiesen mit ihren weißen und gelben Punkt-Teppichen so schön, dass man den ganzen Müll darin beinahe übersieht.
Nachts aber ist es ein soviel persönlicherer Eindruck. Wenn man allein den Weg zur Farm entlang läuft, der vom immer klaren Himmel von den Sternen allein hell genug erleuchtet wird, und es so still ist, dass man leise rauschend das ewige Brechen der Wellen fern an den Stränden hören kann. Dann muss man sich auf der Spitze des Hügels in den Seewind setzen und einige Minuten lang lauschen und sehen. Dreht man sich um, sieht man die Küste voller orange Lichter flimmern, in einem weiten Bogen nach Westen bis nach Hartlepool. Blickt man nach vorn ist dort die Farm vor den schwarzen Silhouetten der Felder und Beacon Hill in vollkommener Dunkelheit.
Es ist unglaublich, aber ich werde hierfür sogar bezahlt.