Die ersten zwei Wochen
Die ersten zwei Wochen in Griechenland sind um und diese Gelegenheit möchte ich für einen kurzen Rückblick nutzen. Außerdem habe ich ja eigentlich noch gar nichts über mein Projekt erzählt, was ich dringend nachholen muss.
Zwei Wochen bin ich nun schon in Griechenland und in der Estia – so kommt es mir jedoch wirklich nicht vor. Manchmal habe ich das Gefühl, gestern erst aus Deutschland aufgebrochen zu sein, aber andererseits habe ich mich in diesen zwei Wochen auch schon so an den Tagesablauf und die Menschen hier gewöhnt, dass es mir viel länger vorkommt.
Aber vielleicht erzähle ich zuerst mal etwas über mein Projekt:
Mein Projekt, die Estia Agios Nikolaos, ist eine Einrichtung für erwachsene Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen. Sie leben hier in drei Häusern, in jedem der drei Häuser leben zwischen fünf und sieben Dörfler (so werden die behinderten Menschen hier genannt) zusammen mit den Hauseltern (die aus unterschiedlichen Ländern Europas kommen) und ein oder zwei EVS-lern. Ich lebe und arbeite im zweiten Haus zusammen mit den Hauseltern Dayla und Michalis, Szymon aus Polen und sieben Dörflern. Vormittags gibt es verschiedene Workshops, über die ich noch nicht besonders viel schreiben kann, weil sie erst nach unserem On-Arrival-Seminar nächste Woche beginnen, noch sind sozusagen Sommerferien. Nachmittags gibt es verschiedene andere Aktivitäten, aber während der Sommermonate ist das alles ein wenig anders, deshalb werde ich auch darüber später mehr berichten. Im Moment sieht es so aus, dass wir fast jeden Tag zum Schwimmen nutzen (oft einmal mit den Dörflern und in der Mittagspause gehen dann wir Freiwilligen zusammen), so lange das Wetter es noch zulässt und ansonsten Spiele spielen, gemeinsam singen oder Spaziergänge machen. Insgesamt sind wir hier fünf EVS-ler: Szymon aus Polen, Céline und Etienne aus Frankreich und Jenny aus England. Dann ist hier noch Olivera aus Serbien, die aber keinen EVS macht und jetzt schon das zweite Jahr hier ist, und Ramona aus Deutschland, die noch für zwei Wochen ein Praktikum in der Estia macht.
Die Estia liegt oberhalb von Galaxidi, einem Ort direkt am Meer mit etwa 2000 Einwohnern (im Winter, im Sommer sind es etwa doppelt so viele und dazu noch viele Touristen), nicht besonders weit entfernt von Delphi.
Letztes Wochenende haben wir Freiwilligen einen Ausflug nach Trisonia gemacht, das ist eine kleine Insel hier in der Nähe. Dort haben wir nach einiger Suche einen schönen Strand gefunden, wo wir dann auch ein Lagerfeuer machen konnten. An diesem Strand haben wir in unseren Schlafsäcken übernachtet, was wunderschön war, weil wir erst einen tollen Sonnenuntergang und dann auch noch einen klaren Sternenhimmel hatten. Am nächsten Tag wollten wir eigentlich nach Patras weitertrampen, das hat aber nicht besonders gut geklappt und Jenny, Szymon und ich standen anderthalb Stunden lang in der Sonne, weil uns keiner mitnehmen wollte – während die anderen schon lange in Patras waren. In Patras hatten wir dann auch nicht mehr besonders viel Zeit, ein Souvlaki und ein Kartenspiel und schon mussten wir wieder in den Bus zurück nach Galaxidi steigen (ehrlich gesagt waren wir auch zu erschöpft, um irgendetwas anderes zu unternehmen...).
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