Die ersten Besucher
Mit meinem Onkel und meiner Tante unterwegs in Moldawien
Nach dem Reisetagebuch von Thomas und Ute Renner
Di 18.09. Ankunft in Moldawien
Thomas' und Utes Suche nach meinem Wohnblock: Dank guter Vorbereitung ist das Haus zu finden, aber es gibt nur äußerst spärlich Straßenschilder/Hausnummern, der Straßenverkehr ist heftig.
Abends, für mich nach Sprachkurs und Arbeitstag, für Thomas und Ute nach der Anreise von Rumänien aus, machen wir uns auf die Suche nach einem Restaurant auf dem Boulevard Stefan cel Mare.
Der erste Versuch ist eine Art Biergarten. Im zweiten Anlauf verstehen wir aber die Kellnerin, die erklärt, dass die Küche bereits geschlossen ist. Also begnügen wir uns mit Getränken und gratulieren Elfriede per Handy zum Geburtstag.
Danach geht es weiter in eine andere Gaststätte "Orange – Pizzeria". Dort gibt es gutes Essen, entgegen des Namens nicht nur Pizza, sondern auch viele typisch moldawische Gerichte, wie Suppen oder Placinte.
Auf dem Heimweg folgt für Thomas und Ute noch die Begegnung mit Pia, die sie bisher nur aus ihrem und meinem Blog kennen.
Mi 19.09. Kloster Orhei Vechi
Morgens geht es etwa um 9 Uhr mit dem Landrover an meiner Wohnung los. Zunächst fahren wir in das Dorf Cojusna, wo es ein schönes altes Weingut geben soll. Wir haben zwar fleißig gesucht, es aber leider nicht gefunden, und sind so unverrichteter Dinge weitergefahren.
Und zwar nach Orhei Vechi, einer der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Moldawiens. Die Strecke, ca. 80 km lang, führt durch die schöne Hügel-Landschaft des Landes. Der Ort ist touristisch recht gut erschlossen, und so machen wir eine Runde durch das Dorf Butuceni, besichtigten ein traditionelles moldawisches Bauernhaus, das neue und alte Kloster bzw. die "Einsiedelei"; letztere ist in eine Felsenrippe hineingearbeitet.
Beim Herumkraxeln am Hang kämpfen wir gemeinsam (v.a. Thomas und Claudia) gegen eine aufdringliche Ziege, die immerfort den Weg versperrt, gegen uns rammelt, uns leckt und verfolgt. Der Gestank bleibt uns noch lange an der Kleidung erhalten und verpestet die Luft im Auto. Zwischendurch gibt es ein kurzes Picknick. Anschließend durchwandern wir bei Trebujeni weitere nahegelegene Höhlen.
Thomas und Ute erinntert vieles an Afrika, insbesondere die Pisten und schlechten Straßen durch die Dörfer, großenteils auch die steppenartige Landschaft.
Zur Weiterfahrt geht es nochmals per Auto durch das Dorf Butuceni, dann Richtung Vadul lui Voda. Unterwegs machen wir einen Halt zum Trinken an einem Miniladen. In Vadul lui Voda angekommen wartet dann ein größerer Imbiss mit Omlett und Placinte. Aus Intresse suchen wir die Campingplätze des Ortes.
Den Übernachtungskomplex am Fluss Nistru haben wir dann auch mit Mühe gefunden, er erinnert aber nur sehr entfernt an "Camping": Es gibt dort Grundstücke mit Touristen-Hütten, teilweise ähnlich wie in Schweden. Die Anlagen sind jedoch größtenteils leer und nicht besonders gemütlich.
Zurück in Chisinau machen wir uns auf die Suche nach einem Möbelhaus. Claudia holt telefonisch Rat bei ihrer Mentorin ein und wird auf Pushkinstraße verwiesen. Im Möbelhaus finden wir kurz vor Ladenschluss einen manierlichen Tisch und Stuhl, die Kasse ist aber jetzt um 19 Uhr schon geschlossen und wir werden auf morgen verwiesen.
Für den Abend haben wir dann im Reiseführer nach einem Restaurant gesucht: Ausgewählt haben wir das “La Taifas” in der Puschkin-/Bucuresti-straße. Nach einem kurzen Stopp beim Adresa-Büro , um das Quartier um eine Nacht zu verlängern, geht es dann zum Essen.
Im Restaurant wundern wir uns, dass wir mit unserer einfachen Kleidung überhaupt eingelassen wurden. Wir genießen aber trotzdem wunderbares moldawisches Essen, serviert von Kellnern in Tracht, dazu einen etwas zu süßen, aber guten Wein und traditionelle moldawische Live-Musik...
Do 20.09. Tisch- und Stuhl-Kauf
Wie gestern ausgewählt, kaufen Thomas und Ute morgens einen Tisch und Stuhl (ich hab jetzt ne eigene Schulbank...) für mich. Danach holen sie mich von meinem Rumänisch-Kurs ab, wir fahren zusammen nach Hause und bauen Tisch und Stuhl auf.
Schließlich wollen mich Thomas und Ute noch zur Arbeit bringen. Das war schwierig, da uns andere PKW's "eingeparkt" hatten, ein Hausbewohner rief einen PKW-Besitzer aus dem Haus per Handy herbei und rettete uns damit. Trotz verspätetem Aufbruch und leichten Orientierungsschwierigkeiten kommen wir noch pünktlich um 12 Uhr zum Kinderheim.
Während ich arbeite, machen Thomas und Ute noch einen Ausflug in den Süden Modawiens.
Abends geht es zu Andy's Pizza in die Puschkinstraße. Wir essen und trinken sehr gut und typisch für Chisinau (diese Kette gibt es hier an fast jeder Straßenecke).
Danach heißt es leider auch schon wieder Abschied nehmen für den Rest des kommenden Jahres...
Fr 21.09. Abreise aus Chisinau
Thomas und Ute machen sich auf den Weg zuerst in den Norden Moldawiens, nach Soroca, und dann weiter nach Rumänien.
Jetzt bleibt mir nur ein großer Dank an meine ersten Besucher, mit denen ich drei wirklich tolle Tage hier verbracht und endlich auch etwas vom ländlichen Moldawien kennen gelernt habe, die mir ihr Reisetagebuch als Grundlage für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt haben, und die mir sogar den Tisch gekauft haben, an dem ich das alles jetzt schreibe... DANKESCHÖN!
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