Die erste Woche
Neuer Alltag, Neue Leute, Neue Namen, Neues Gebäude...
Am Montag war mein erster Arbeitstag. Ein erster Arbeitstag bedeutet immer viel Neues, viel Aufregendes und Spannendes. Man lernt neue Leute kennen, man muss sich Namen merken und man darf die Orientierung am Arbeitsplatz nicht verlieren. Aber genau so hat meine Woche begonnen.
Meine Mitbewohnerin und ich wurden am Montag um 10 Uhr von Aire, unserer Betreuerin abgeholt. Sie hat uns erstmal über den Pausenhof geführt und uns einige Schüler und Lehrer vorgestellt. Ich kann mich noch an genau zwei Namen erinnern. Der eine war von einer Schülerin, der andere gehörte zum Musik Lehrer. Wir wurden über den Pausenhof geführt, haben die Räume angeschaut und durften uns einen Stundenplan zusammen stellen. Die Zeit verging wie im Flug und meine Mitbewohnerin und ich saßen dann völlig aufgedreht am Mittagstisch und haben versucht die ganzen Namen zusammenzubekommen - vergeblich. Nach dem Mittagessen durften wir nach Hause. Nicht um zu entspannen! Nein zum Umziehen! Wir wurden ca. um 13 Uhr abgeholt und in unsere 2 km entfernte Wohnung gebracht. Wir waren so überrascht als wir das neue Gebäude betraten. Wir hätten niemals gedacht, dass es so schön sein wird. Nachdem wir uns ein wenig eingerichtet haben, haben wir überlegt, ob wir noch einmal zur Schule gehen sollen. Aire meinte, sie würde sich freuen, wenn wir vorbei kommen würden und ihr im Kunst Unterricht helfen. Dieses Angebot haben wir natürlich nicht abgeschlagen und nach einer kurzen Auseinandersetzung mit unserer Haustüre machten wir uns auf den Weg zur Opisto (Schule). Wir kamen rechtzeitig zur Coffee Break und haben somit gleich wieder etwas zum Essen bekommen. Danach durften wir Aire im Unterricht helfen. Wir haben für die Schüler Farben gemischt, ihnen geholfen beim Schürzen anziehen und außerdem ihnen gezeigt, welche Felder sie anmalen dürfen. Nach dem Unterricht gab es schon Abenessen und wir haben natürlich die Chance genutzt, um das Essen nocheinmal zu kosten. Die Köchinen machen hier wirklich eine sehr gute Arbeit!
Am Dienstag und Mittwoch hatten wir unsere ersten richtigen Tage in der Schule. Wir durften den Lehrern im Unterricht helfen und die Schüler dazu motivieren dran teilnzunehmen. Die Fächer waren alle bunt gemischt: Kochen, Basteln, Theater spielen, Kunstunterricht, oder Musik. Ich hatte richtig Spaß und habe mich wohl gefühlt. Irgendwie muss ich gestehen ich hatte richtig Angst vor den ersten Tagen, weil meistens sind, dass die Tage, in denen man seine Aufgaben noch nicht kennt und meistens nur rumsteht und zuschaut. Zumindestens war das bei den Schülerpraktikas immer so. Aber die Lehrer und Betreuer waren total freundlich und wussten direkt, welche Aufgabe wir übernehmen können. Wir dürfen auch immer nochmal nachfragen, falls wir etwas nicht verstanden haben. Ich musste das auch schon, da ich mich nicht mehr an den Namen der Köchin erinnern konnte :)
Am Dienstag haben wir außerdem unsere Support Person kennengelernt. Wir haben gemeinsam Blueberry Pie gemacht und den Abend zusammen verbracht. Sie ist wirklich nett und wir sind froh sie zu haben! Außerdem hatten wir am Mittwochnachmittag auch noch ein Online Meeting mit unserer Organisation und den anderen Freiwillig. Es war wirklich lustig und ich bin schon gespannt, alle im echten Leben wieder zusehen.
Donnerstags ist mein Küchentag. Das bedeutet ich darf den Köchinnen in der Küche helfen. Es hat mir wirklich Spaß gemacht, vor allem weil die drei Damen wirklich nett sind. Sie waren so herzlich, haben mir alles ausführlich gezeigt und selbst als es Mittagessen gab und somit Rush Hour war, waren sie die Ruhe in Person. Ich war total im Stress, weil ich zu diesem Zeitpunkt für den Abwasch zuständig war. Ich musste die Körbe in denen die Schüler das schmutzige Geschirr reinstellten austauschen und irgendwann gab es so viel Geschirr, dass kaum mehr Körbe da waren. Trotz dieser halben Stunde Stress hat mir die Arbeit total viel Spaß gemacht und ich werde mich ab jetzt auch auf die Donnerstage freuen!
Freitags ist unser gemeinsamer Tag. Meine Mitbewohnerin und ich haben dieselben Stunden und daher haben wir uns auch schon gefreut. Allerdings mussten wir ein wenig früher aufstehen, da wir nicht wie gewohnt um 8.45 Uhr bei der Schule sein müssen, sondern schon um 7.30 Uhr. Denn wir sind freitags im betreuten Wohnen. Hier müssen wir die Schüler wecken, ihnen Klamotten herauslegen, schauen, dass sie sich richtig anziehen und danach ihnen Frühstück machen. Wir haben geholfen die Herbstdeko zu basteln und sind danach mit den Rollstuhlfahrern eine Runde spazieren gegangen. Auch dieser Tag ging so schnell vorbei!
Nun ist die erste Woche rum und ich freue mich auf die kommenden Tage! Am Wochenende wollen wir in die Stadt fahren, um uns Seinäjoki anzuschauen. Nächste Woche sind wir auf einem On Arrival Training in Kokkola mit vielen anderen Freiwilligen. Wir sind gespannt auf die Zeit und freuen uns auf all die neuen Namen, die wir uns merken müssen. :)
Im Anhang gibt es außerdem noch ein paar Bilder :)