Die Arbeit trägt Früchte
Nach knapp 3 Monaten in meinem Projekt haben wir mittlerweile handfeste Daten. Wir haben Proben genommen, analysiert und verglichen und auch mein personal project kommt langsam ins Rollen.
Es hat zwar wirklich ein wenig gedauert, aber langsam kann man auch sehen wofür man eigentlich hier ist und arbeitet. Bis jetzt haben wir 4 Proben an 2 verschiedenen Stränden genommen und es sollen natürlich noch mehr werden. Leider wird es mit dem Sommer, der Hand in Hand mit den Touristen Einzug hält nicht wirklich einfacher. Neben der Mittagshitze und Sonne, die man besser vermeidet ist auch absehbar, dass man wesentlich weniger Platz auf den Stränden hat. Aber bis jetzt ist noch alles im Lot.
Nachdem wir uns ein Datum ausgesucht haben, an dem die Gezeiten passen und unser Equipment durchgegangen und eingeladen haben, fährt uns Ulf zum Strand. Für ihn ist das auch ein relativ guter Deal, weil er die Zeit meistens zum surfen nutzt. Haben wir das ganze Material auf den Strand gebracht, kann es losgehen.
Auf 100 Metern Strand, einem Transekt, heben wir an 5 verschiedenen Punkten jeweils 50cm x 50cm x 5cm Sand aus, sieben ihn, bis wir nur noch die Partikel zwischen 1mm und 5mm haben, die Größe von Mikroplastik und nehmen das ganze in Gläsern mit nach Hause. Da kommen die Proben dann in eine Glaswanne mit Salzwasser, das durch die erhöhte Dichte das Plastik mit einigen anderen Partikeln an die Oberfläche bringt, wo man es bequem abfischen kann. Dann muss man nur noch jedes Teilchen unter dem Mikroskop eindeutig als Plastik identifizieren, Größe und Art bestimmen, alle Daten aufnehmen und das war es dann auch schon. Klingt in der Theorie eigentlich ziemlich einfach und ist in der Praxis auch nicht übermäßig kompliziert, aber sehr, sehr zeitintensiv. Mehr als einen Transekt am Tag schafft man eigentlich nicht, da man je nach Feinheit des Sandes so 2,5 - 4 Stunden braucht und sowieso nur eine Stunde nach Flut anfangen darf. Das heißt auch, dass man nicht jede Woche los kann, was aber auch nicht schlecht ist, da man in dieser Zeit dann eben die Analyse macht.
Auf unseren ersten drei Transekten haben wir genau drei Plastikpartikel gefunden, was sehr gut ist, weil wir alle deutlich mehr erwartet hatten, aber auf der anderen Seite auch ein klein bisschen frustrierend, weil man eben für c.a. 10 Stunden fast umsonst im Sand gebuddelt hat. Aber da muss man dann eben etwas selbstlos sein, kein Erfolg ist hier der größte Erfolg. Und außerdem waren wir die ganze Zeit an der frischen Luft, während andere sich über Büroarbeit beschweren. Könnte also sehr wahrscheinlich schlimmer sein.
Mein Personal Project, was sich über die letzten 2 Monaten langsam entwickelt hat findet auch draußen statt, allerdings nur in unserem Garten. Dort baue ich, zusammen mit unserem Gärtner verschiedene Küchenkräuter, Heilpflanzen und Gemüse an. Unter anderem Kürbisse, Zwiebeln, Tomaten, Salbei, Thymian u.v.m. Da es immer weniger regnet muss natürlich auch immer mehr bewässert werden und dazu kommen Aufgaben wie Unkraut jäten und natürlich das Ernten. Wegen des warmen Klimas geht das teilweise alles schneller voran als mir lieb ist, aber ich habe ja Unterstützung. Wahrscheinlich werde ich auch noch so etwas wie einen Steckbrief für manche Pflanzen erstellen mit Herkunft, Anwendung, Wirkstoffen und anderen Informationen, die die Besucher dann lesen können. Aber das ist erstmal nur eine Idee.
Tja und sonst heißt es jetzt erstmal weitermachen wie bisher, Daten sammeln, am Wochenende surfen gehen und den Sommer genießen.
Emil