Das Unvermeidliche naht...
Pieps Europäischer Freiwilligendienst ist zu Ende. Und gerade kurz vor Schluss hatte sie eine besonders schöne Zeit in Schweden.
…Ende in Sicht, zum Greifen nah
Hallöle Ihr Lieben,
ich muss sagen, meine letzten Wochen hier in Schweden waren die schönsten. Nun bin ich ja mittlerweile schon neun Monate hier und konnte nun erfolgreich etwas persönlicheren Kontakt zum ein oder anderen Dorfbewohner herstellen. Lange hat es gedauert, aber wenigstens hatte ich dann jetzt zum Ende ein paar sehr schöne Tage.
Hals und Beinbruch
Vom 6. bis 9. April haben Anna und ich uns auf eine rund vierstündige Busfahrt mit der Dorfgrundschule nebst Eltern begeben. Es ging in die Berge, genauer gesagt Richtung Fjällen, in einen kleinen Ort namens Klimpfjäll. Dort wagten Anna und ich uns hochmotiviert aber mit doch leicht zitternden Beinen an erste Skifahrversuche mit dem nettesten Hausmeister der Welt Ove als Lehrer! Also die Skier untern Arm gepackt ein Stück den Hügel rauf erstmal einfach nur stehen bleiben.
Dann erklärt uns Ove die Grundlagen und los ging’s, Stück für Stück. Ich muss zugeben, ich hatte es mir wirklich schwerer vorgestellt, aber wenn man es einmal raushat, das Gewicht von einem Bein aufs andere zu verlagern und die Skier richtig zu stellen, geht es doch recht schnell und ich nahm meine erste kleine Miniabfahrt! Nach einigen Probeabfahrten am Minihang, meinte Ove dann, er würde jetzt mit mir Lift fahren, okay, hab ich gedacht mit dem Kinderlift sind wir eben schonmal gefahren das können wir ruhig nochmal machen, aber eh ich mich versah, hänge ich vor Angst nur so am Zittern neben Ove im großen Lift Richtung große Abfahrtspiste!
Und die Liftfahrt wollte und wollte kein Ende nehmen. Okay, irgendwann waren wir dann oben. Wirklich oben. Mein erster Gedanke war: Ich will hier wieder runter! Hm, Mist, dafür muss man Ski fahren, dumm gelaufen. Na ja, also kurzer Blick über die Schulter, um den wunderschönen Ausblick wenigstens bemerkt zu haben und dann begann auch schon mit schlotternden Knien die Abfahrt.
Umringt von helfenden Händen bahnte ich mir zickzack fahrend meinen Weg talwärts. Ein Stück war so steil, das ich die Skier auszog und zu Fuß ging, ein anderes mal hab ich einen Baum umarmt, aber im Großen und Ganzen hab ich mich nur einmal auf den Hosenboden gesetzt und bin irgendwie ohne Verletzungen unten angekommen. Ich habe tausend Ängste ausgestanden bei dieser 2,5 Kilometer (!) langen Abfahrt, aber es war auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis!
Ove ist die ganze Zeit nicht von meiner Seite gewichen, hat mich aufgefangen und mich motiviert, es einfach zu probieren. Trotzdem habe ich ihn für verrückt erklärt, mich an meinem ersten Tag auf Skiern gleich nach so kurzer Zeit mit auf die große Abfahrt zu nehmen. Er muss wohl sehr viel von meinen Skilaufkünsten gehalten haben :-)
War sehr interessant mal Ski zu fahren, aber so wirklich mein Sport ist das glaub ich nicht, ich bleib doch lieber bei Tennis :-) Neben Skifahren kam ich auch in den Genuss (auch mit dem supernetten Ove) eine kleine Scootertour zu drehen. Wir sind rauf auf einen Berg gefahren, die Sonne schien, alles um einen herum war weiß, die Fjällen, es war atemberaubend schön! Es war schön, die Eltern der Kids mal etwas näher kennen zu lernen und mit allen zusammen diese schönen Tage in Klimpfjäll zu erleben.
Nach diesem Ausflug, wir kamen Sonntagabends zurück, konnte Anna gleich wieder packen für ihren Urlaub. Von Montag auf Dienstag haben wir bei einer Bekannten in der Stadt übernachtet und Dienstagmorgen hieß es dann Abschied nehmen, Anna ist Richtung London gefahren und da ich diesen Donnerstag (20 April) meine Heimreise nach Deutschland antrete werden wir uns erstmal nicht mehr sehen :-( Aber ich habe ihr ja versprochen, Sie in Jönköping (Anfang Mai wechselt Sie in ein Projekt dort) zu besuchen!
Es wird sicher ein Wiedersehen geben irgendwo, irgendwann. Auf jeden Fall hatte ich eine sehr schöne Zeit zusammen mit ihr.
Ich kann es gar nicht richtig glauben, dass ich übermorgen schon meine Heimreise antrete. Freue mich natürlich sehr auf Familie und Freunde, aber auf der anderen Seite fällt es mir auch schwer, liebgewonnene Freunde hier zurück zulassen.... Wer weiß, ich werde sicher irgendwann nochmal in meinem Dörfchen hier zu Besuch vorbeischauen.
Wenn ich wieder in Deutschland bin, brauche ich sicher erstmal einen Deutschkurs :-) Ich bin mittlerweile so im Schwedisch und Englisch drin, dass es mir voll komisch vorkommt, deutsch zu reden.
Diesmal gibt es leider keine Fotos, da ich in der Schule sitze und meine Fotos alle zu Hause sind, sorry.
Ha det så bra!
Allerliebste Grüße, Eure Anja