Das langersehnte Come-back
Endlich wieder Fußball
Die letzte Woche sollte leider mit einem etwas schockierenden Erlebnis enden… Lucia und ich hatten gerade tschechisch Unterricht im Snoezelenraum (dient zur Entspannung usw.), als auf einmal im Vorraum laute Geräusche zu hören waren. Während ich sofort etwas Panik hatte (wie ich eben so bin :D), vermuteten die anderen beiden nichts Schlimmes und so fuhren wir mit dem Unterricht fort. Als allerdings zwei Minuten später Marika reinkam und auf tschechisch etwas wie „holt die Polizei“ rief, wurde klar, dass wohl doch etwas nicht normal war. Wir gingen dann zunächst zu den Kindern, immer noch keine Ahnung, was genau passiert war. Nach wenigen Minuten traf dann auch die Polizei in voller Montur ein und wir wurden aufgeklärt, dass ein Dieb versucht hatte, die Kasse zu stehlen. Allerdings gelang es einer anderen Kollegin, ihn zu verfolgen und aufzuhalten und er konnte von der Polizei geschnappt werden. Tja das ist leider unsere Welt... traurig, wenn so etwas ausgenutzt wird, dass die Tür immer offen steht (was ja bei einer „offenen“ Organisation durchaus Sinn macht). Mal ganz abgesehen davon hätte es eh nichts zu holen gegeben, da das Ziel nicht der Profit ist...
Trotz dieses Ereignisses entschloss ich mich abends noch nach Uherské Hradiště zu fahren, ein Ort nahe Zlin, in welchem eine Freundin vom On Arrival wohnt. Dort haben wir uns dann mit zwei anderen deutschen Freiwilligen zuerst in ein gemütliches Cafe gesetzt und anschließend ging es noch in eine Art Club, in dem ein Konzert stattfand. (Nichts großes, man stand praktisch direkt vor den Musikern und die Band war auch vollkommen unbekannt, allerdings herrschte eine sehr gute und ausgelassene Stimmung). Danach übernachtete ich in der Wohnung der Freundin, bevor es am nächsten Tag nach Uhersky Brod weiterging.
Warum dorthin? Hierfür muss ich etwas weiter ausholen :D Vor einigen Wochen hatte sich bei uns in der Organisation ein Mädchen für eine Marketing Stelle beworben und ich sollte in einem Gespräch herausfinden, ob ihre Englisch Kenntnisse ausreichend sind. Während dem Gespräch stellte sich heraus, dass sie ebenfalls wie ich in einem Ort nahe Zlin Fußball spielt und sie bot mir sofort an, doch mal mitzukommen, da eh immer Leute von Zlin aus dorthin fahren. Da in den letzten Wochen doch eher wenig Zeit war, schaffte ich es nie, aber als sie mir dann Bescheid gab, dass am Wochenende ein Spiel in der Halle in der nahe Uhersky Brod stattfindet (wo ich ja sowieso schon in der Nähe war), entschloss ich mich, mir das mal anzuschauen. So holten sie mich dann am Busbahnhof in Uhersky Brod ab und wir fuhren zur Halle. Ich wurde sofort von allen Mädels der Mannschaft total lieb aufgenommen und alle wollte, dass ich auch spiele (ich wollte eigentlich eher zunächst nur zuschauen :D), und ich ließ mich dann auch überzeugen. Und direkt nach den ersten Minuten realisierte ich, wie mir das Fußball spielen doch gefehlt hatte, auch wenn meine Ausdauer zu wünschen übrig ließ :D. So spielte ich also mit einer Mannschaft, in der ich keinen wirklich kannte, in einem anderen Land und verstand noch nichtmal den Trainer, der sich aber stark bemühte all seine Worte, die er auf Deutsch kannte (Wechsel, offensiv, defensiv, Tor), einzubauen. Der Rest musste mir dann übersetzt werden :D. Es war aber wirklich eine riesen Gaudi und ich konnte mich endlich mal wieder so richtig auspowern!
Dementsprechend fiel ich abends dann auch nur noch in mein Bett, ohne viel Weiteres zu machen. Am Sonntag stand noch der Besuch beim „Design Markt“, der im Schloss in Zlin stattfand, auf dem Plan. Dort gab es kunsthandwerkliche Sachen zu kaufen, wo Lucia und ich natürlich direkt wieder zuschlugen :D (wir hätten am liebsten alles gekauft!!) Ansonsten gibt es eigentlich nicht viel Neues, außer, dass es inzwischen auch in Zlin einen Weihnachtsmarkt gibt, am Wochenende mein Bruder mit einem guten Kumpel zu Besuch kommt, ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Adventskranz selbst gemacht habe und meiner erste „Geschichte aus meinem Leben“ meiner nicht englischsprechenden Kollegin auf TSCHECHISCH erzählt habe (und ja sie hat mich sogar verstanden... da war ich dann schon ziemlich stolz :D)
Das wars auch schon, bis dann
Ahoj