Da waren es nur noch zwei
Enlis Mitbewohnerin Nora musste zurück nach Ungarn. Der traurige Abschied macht enli einmal mehr klar, wie toll sie die Zeit in Griechenland findet und was für wunderbare Menschen sie kennen gelernt hat.
Nur noch zu zweit in der Wohnung. Was für ein komisches Gefühl. Ich kann noch gar nicht richtig glauben, dass Nora heute Morgen wirklich zurück nach Ungarn geflogen ist. Ich habe in den letzten 3 ½ Monate fast 24 Stunden 7 Tage die Woche mit ihr verbracht. Und sie ist mir dabei richtig doll ans Herz gewachsen. Wir hatten so viel Spaß zusammen und haben so viel Scheiß gemacht.
Und vor allem nach dieser tollen Woche ist mir klar geworden, wie gut es mir hier geht, wie viel mir alles bedeutet und was für tolle Leute ich hier kennen gelernt habe. Am Montag fing die ganze Abschiedswoche schon an. Nora hat Spiros, seine deutsche Freundin Sarah und Manolis zum Abendessen bei uns eingeladen. Sie hat leckere Spätzle-ähnliche Nudeln gemacht und eine richtig gute Pilzsoße dazu.
Am Dienstag hatten dann die deutschen Leonardos aus Kiato ihre Goodbye-Party. Leider hatte ich außer dem Griechischunterricht mit den Leonardos nicht wirklich viel zu tun, aber trotzdem war es komisch allen Tschüss zu sagen. Allerdings war die Party auch eine schöne Möglichkeit Emily, Philip und die Volunteers aus Xilokastro wieder zu sehen.
Am Mittwoch war bei uns im Zentrum the “Hungarian Night”, alles total chaotisch, da Mozes sich unmöglich verhalten hat (die ausführliche Mozes-Story siehe Tagebuch von Karenaki. *g* Sorry, Karen, aber du schreibst das immer besser als ich). Aber trotzdem war’s cool, weil die spontanen Aktionen sowieso am Ende am lustigsten sind und wir haben es doch noch irgendwie geschafft, etwas auf die Beine zu stellen.
Am Donnerstagmorgen waren Nora, Karen und ich richtig schön frühstücken, wie wir das schon lange mal vorgehabt hatten. Dass die Griechen unter einem Latte Macchiato eine kleine Tasse Espresso mit einem kleinen Schluck Milch verstehen und wir was ganz anderes erwartet hatten, machten die leckeren Tiropites alles wett. Nach dem Arbeiten sind wir alle zusammen in eine kleine gemütliche Tavernaki mit griechischer Hausmannskost gegangen. Eigentlich wollte Nora nur mit Emily, Arancha, Karen und mir gehen, aber letztendlich waren wir dann mit Ioanna, Giorgos, seinem Freund Dimitris und Manolis doch eine größere Gruppe, was aber nicht von Nachteil war. Die Griechen haben alle möglichen leckeren kleinen Gerichte für uns alle bestellt und wie immer hat jeder von jedem Teller gegessen. Das find ich richtig gemütlich, wie eine große gemeinsame Familie.
Heute Morgen kam Ioanna zu uns und hat Tüten voller Essen für ein leckeres Frühstück mitgebracht. Ich war richtig überrascht, dass sie so viele Sachen mitbringt, denn normalerweise essen die allermeisten Griechen kein Frühstück, sondern trinken morgens nur Kaffee. Ich mag Ioanna richtig gern, und wenn sie nicht so viel zu tun hätte, dann wäre sie nicht nur eine tolle Person, sondern eine noch bessere Mentorin. Aber ich weiß, dass sie tut was sie kann.
Dann kam der große Abschied von Nora und der Gedanke an meinen Abschied, der immer näher rückt. Ich kann mir jetzt schon vorstellen wie schwer mir das fallen wird…
Aber jetzt kommt ja erstmal Weihnachten. Erst deutsche Weihnachten mit Emily, Philip und Karen am Sonntag in Krioneri vor dem Kamin. Freundlicherweise leiht uns Alexis sein deutsches Raclette aus und so steht dem deutschen Weihnachtsfest in Griechenland nichts mehr im Wege. Am Montag bin ich zum griechischen Weihnachtsfest bei Manolis’ Familie eingeladen. Darauf bin ich am meisten gespannt, denn es wird bestimmt sehr interessant sein, ein orthodoxes Weihnachten zu erleben. Außerdem wird es sicher spannend, denn es wird nicht sehr leicht sein, zu kommunizieren. Weder Manolis’ Eltern, noch seine Brüder sprechen Englisch. Aber dann werde ich wenigsten “gezwungen”, mein noch ganz und gar nicht perfektes Griechisch anzuwenden. Da einer der Brüder, Christos, am Montag auch noch Namenstag hat und Manolis am Dienstag (der andere Bruder übrigens am Mittwoch *g*) und einfach weil Weihnachten ist, wollen wir abends nach dem Essen zusammen weggehen und richtig feiern.
Am Mittwoch wollen Karen und ich und vielleicht Emily nach Thessaloniki fahren und dort 2-3 Tage bleiben. Und dann kommt auch schon mein Schatz aus Deutschland (ich freu mich schon sooo!!). Puh, das wird wieder so eine ereignisreiche Woche wie die vergangene. Aber da das Jugendzentrum bis zum 3.1. geschlossen ist, werde ich wahrscheinlich nicht mehr dazu kommen, zu schreiben. Deshalb dieses kleine Update.
Ich wünsch euch allen ein tolles Weihnachtsfest, egal wo ihr es feiern werdet. Entweder zu Hause mit eurer Familie oder ganz weit weg mit irgendwelchen Freunden. Lasst es euch so richtig gut gehen!
Guten Rutsch ins neue Jahr und viel Glück für 2007!