CREATE MEDIA - SHAPE EUROPE!!!
Attisch berichtet von den European Youth Media Days! Junge Journalisten aus Europa kamen zum Europäischen Parlament nach Brüssel, um dort bei Vorträgen und Workshops zum mitzumachen.
Was passiert, wenn 270 junge Journalisten aus ganz Europa drei Tage im Europäischen Parlament in Brüssel zusammen kommen? Na klar! Es werden hochwertige Medien aus einer frischen Perspektive gemacht!
Vom 27. bis 29. Juni fanden die ersten European Youth Media Days (EYMD) statt. Organisiert von Europäischem Parlament (EP) und der Europäischen Jugendpresse gab es drei Tage lang Diskussionen, Vorträge und Workshops zum Thema Medien und Europa. Die Medienmacher von Morgen sollten einen Einblick in die Politik Brüssels bekommen und gleichzeitig mit ihren jungen Kollegen aus jeder Ecke des Kontinents zusammenarbeiten. Und das am besten auch noch nach den EYMD!
Von über 1500 Online-Bewerbern wurden im Vorfeld die 270 besten ausgewählt und nach Belgien eingeladen. Ausgerüstet mit Kamera, Laptop und Co. reisten diese von Uppsala, Bukarest oder Malta nach Brüssel und lernten zum ersten Mal die anderen Teilnehmer kennen, die in den nächsten Tagen zu Zimmernachbarn, Kollegen und Freunden werden sollten. Das Europäischen Parlament sollte in dieser Zeit von einem Gesumme aus 23 verschiedenen Sprachen, unentwegtem Klicken der Photoapparate, wildem Tippen von Laptops und geschäftigen Journalisten nicht mehr still stehen.
Doch zu erst hieß es: Ruhe bitte für die Eröffnungsrede des Präsidenten des EP Hans-Gert Pöttering. Auch am zweiten Tag konnten die Teilnehmer sich noch etwas von der durchgefeierten Nacht erholen: bei Diskussionen in den Räumen der Union bekamen sie Einblicke in die Arbeit der Pressesprecher der Parteien, die politische Standpunkte medienwirksam jonglieren müssen, in die Aufgaben der Kommission, die Europäische Politik an die Öffentlichkeit tragen muss und debattierten im Ratssprechern über die Rolle der EU im 21.Jahrhundert. Schwere Kost? Nicht für unsere aufgeweckten Journalisten, die die Sprecher mit den ein oder anderen Fragen schon leicht ins Schwitzen bringen konnten!
Nach üppigen belgischen Kantinenessen ging es in die verschiedenen Workshops, 22 an der Zahl. Dank hervorragender Organisation der freiwilligen Helfer, die selbst im Alter der Teilnehmer waren, lief jedoch alles nach Plan und es konnte sich in die Arbeit gestürzt werden. Ob Radionachrichten, Fernsehtalkshow oder Catoonworkshop: die Gruppen zusammengewürfelt aus Briten, Letten, Polen oder Zyprioten harmonierten perfekt. Nach langem Arbeitstag im Parlament (der durch die gewunden, sich verlierenden Gänge noch erheblich länger werden kann), fielen unsere jungen Journalisten in die bequemen Jugendherbergsbetten, nur um fünf Stunden darauf pünktlich zu erwachen und den letzten Teil der aufregenden drei Tage in Brüssel anzutreten.
Nun hieß es noch einmal "Volle europäische Kraft voraus" und unter dem typischen Druck der Fristabgabe Interviews aufnehmen, Photos entwickeln und en letzten Artikel für die Printausgabe schreiben. Mittagspause? Das kannten die engagierten Medienmacher nicht, sodass denn auch wirklich um sieben Uhr die beachtlichen Ergebnisse der Workshops vorgestellt werden konnten. Während stetiger Regen auf die Pflastersteine des Grand'Place prasselte, saß man eng an eng im gemütlichen Brüsseler Rathaus und feierte die sehenswerten Resultate. Es wurde geklatscht, es wurde gejubelt und es wurde gelobt für die bemerkenswerte Professionalität und das hohe Maß and Engagement und Zusammenarbeit der 270 jungen Europäer.
So viel interkulturelle Kommunikation musste natürlich auch in einem formloseren Rahmen gefeiert werden, sodass die aufregenden EYMD in der "Rome Night" einen rauschenden Abschluss fanden.
Durch das gut ausgebaute Netzwerk der Internetseite der EYMD ist auch eine europäische Zusammenarbeit möglich, die über die drei Tage hinaus geht. Die jungen Journalisten haben gelernt, die Vielfalt Europas nicht als Hindernis zu sehen, sondern als kulturelles Reichtum; so war denn weniger der Ort und die Workshops das wunderbare Erlebnis sondern die Internationalität der Teilnehmer. Die Zukunft der Europäischen Medienlandschaft liegt in der Zusammenarbeit über die nationalen Grenzen hinaus.
Während der ersten European Youth Media Days wurde für einen gemeinsamen europäischen Journalismus der erste Grundstein gelegt. Ansätze hierfür gibt es bereits: Zeitschriften wie Café Babel, indigo Magazine oder work out, werden in mehreren Sprachen von jungen Journalisten herausgegeben, eurpocket.tv macht online Fernsehen für Jugendliche aus ganz Europa, euradio nantes versorgt europäische Ohren mit Nachrichten, Geschichten und Musik aus dem ganzen Kontinent.
Nun liegt es an den motivierten Teilnehmern der EYMD diese Ideen weiterzuführen, um ein frisches, kritisches und vor allem internationales Medieneuropa zu schaffen. Und dies wird nicht zu letzt mit den neu geknüpften Freundschaften erreicht.
Die Ergebnisse können unter http://www.youthmediadays.eu/ erlebt werden.