Burgas - Varna und zurück?
Erste Reise nach Varna, Treffen mit anderen Freiwilligen und das erste Seminar von FAR
In der letzten Woche habe ich wieder viel unternommen und erlebt. Ich war in Varna (für alle Kyrillisch-Fans: Барна) auf einer Bibliotheks-Konferenz, habe Freiwillige vom On-Arrival-Training wiedergetroffen, samstags habe ich an meinem ersten FAR-Seminar teilgenommen und den Rest des Wochenendes habe ich auf dem Land verbracht.
Angefangen hat alles Mittwochnachmittag als ich vom Büro Richtung Varna aufgebrochen bin. Am Busbahnhof habe ich trotz Beschreibung erst mal den richtigen Schalter gesucht. Letztendlich habe ich herausgefunden, dass es einen Schalter gibt, an dem alle Tickets nach Varna verkauft werden (auch wenn auf dem Schild über dem Schalter der Name einer ganz anderen Firma steht).
Die Busse auf der Strecke Burgas-Varna und auch die anderen Busse, mit denen ich am Wochenende gefahren bin, sind Kleinbusse mit 15 – 20 Sitzplätzen. Wenn man zu zehnt im Bus sitzt, gibt es genügend Platz – in einem vollbesetzten Bus fühlt man sich jedoch nicht wie ein Fahrgast, sondern eher wie die Salami auf einem Sandwich.
Die Strecke nach Varna führt ab Слънчев Бряг (Sonnenstrand) durch die Ausläufer des Balkangebirges – es ist eine Strecke, die es so ähnlich auch im Odenwald geben könnte. Die schönste Aussicht hat man aber definitiv am Ende der Fahrt, wenn man aus dem Gebirge nach Varna fährt. Tagsüber sieht man eine nicht besonders schöne Großstadt, aber nachts ist Varna ein riesiges Lichtermeer, an dem ich mich nicht sattsehen konnte.
Den Abend habe ich dann mit Robert, Ibrahim und Joanna verbracht, die ich vom On-Arrival-Training kenne. Wir haben den ersten Teil des Abends auf dem Aussichtsbalkon des Hotels „Chernomore“ verbracht, von dem man einen wunderbaren Blick auf Varna hat. Danach sind wir durch den Meeresgarten (auch in Varna gibt es einen!) zu einer Strandbar gegangen, um noch etwas Tischkicker zu spielen.
Am nächsten Tag habe ich mich mit meiner Betreuerin Eli in der Bibliothek von Varna getroffen, um einen Vortrag über „Bücherei und Jugendliche“ zu hören. Der Vortrag wurde von einer deutschen Professorin gehalten und für die bulgarischen Teilnehmer übersetzt. Nachdem ich mir die Bücherei angeschaut habe, gab es noch verschiedene Angebote rund um das Thema „Bibliothek“, doch da alles auf Bulgarisch war, habe ich leider fast nichts verstanden.
Abends war ich mit Joanna auf der Free-Varna-Tour. Diese Stadtführung wird von einer Gruppe Freiwilliger angeboten, die Spaß daran haben, Touristen ihre Stadt zu zeigen. Da die Sommersaison schon rum ist, waren nur noch zwei Engländer bei der Tour dabei, sodass wir eine sehr persönliche Führung bekommen haben. Nach 2 ½ Stunden Führung bin ich sicher, dass ich wirklich viel über Varna gelernt habe und dass mir bisher keine Stadtführung so gut gefallen hat.
Freitagabend habe ich mich darüber gefreut, dass ich Dean kennengelernt habe – er ist jetzt der zweite Freiwillige in Burgas. Bei diesem Treffen habe ich festgestellt, dass ich schon eine ganze Weile in Burgas bin, denn auf einmal war ich der „Stadtführer“.
Samstag war dann endlich der Tag, an dem das erste Seminar von FAR stattgefunden hat. Das Thema war „Ich und andere – ein Seminar über Toleranz“.
Von den eigentlichen Inhalten habe ich während des Seminars nur wenig mitbekommen, da das Seminar auf Bulgarisch war. Allerdings wusste ich von der Vorbereitung, welche Aufgaben die Teilnehmer zu bearbeiten hatten. Es ist wirklich interessant, das Geschehen zu verfolgen, auch wenn man nur wenige Wörter versteht.
Besonders gefallen haben mir die Pausen, da ich so wieder ein paar neue Leute kennengelernt habe und – diesmal keine Überraschung mehr – mit den Schülern der Deutschen Schule konnte ich mich wieder ohne Probleme auf Deutsch unterhalten.
Den Rest vom Wochenende gibt es im nächsten Bericht.