Brno
Eine noch unbekannte Stadt zu entdecken hat etwas magisches: sie wirkt noch unberührt, man kann sie selbst mit neuen und eigenen Geschichten füllen. Es fühlt sich wie ein kleiner Neuanfang an, als würden man jemanden kennenlernen. "Hallo, hier bin ich! Und wer bist du?"
Und so lernte ich kürzlich Brno (dt. Brünn) bei einem Wochenendtrip kennen und lieben.
Um nicht auf ausgetretenen Touristenpfaden zu wandeln, bedarf es entweder einer guten Reiselektüre oder einen Insider. Was für ein Glück, dass meine Freundin Ina, dich ich in Pilsen kennengelernt hatte, nun in Brno ein kurzes Praktikum machte. Es war somit beschlossene Sache, sie während dieser Zeit zu besuchen. Zusammen mit Jana, meiner Arbeits-, Wohnung- und EVS-Kollegin und zudem noch Freundin :), fuhr ich Mitte März nach Brno.
Und ich muss sagen, diese Stadt ist echt ein heißer Tipp, falls man abseits der touristischen Pfade, wie bspw. die in Prag, auch eine andere schöne Großstadt kennenlernen möchte. Brno hat erstens weniger nervende Touristen zu bieten und zweitens eine ebenso wundervolle und weitläufige Altstadt.
Um sich der Stadt in seiner ganzen Größe bewusst zu werden, steigt man am besten auf den "Spilberg". Wer mag, kann auch die Festung besuchen oder einfach nur im Park joggen gehen - und es gibt hier super moderne Spielplätze ;)
Steigt man bei Nacht auf den Berg, so sieht man ein funkelndes Lichtermeer, dass sich bis weit in den Horizont erstreckt. Die grellen grünen und orangenen Hochhäuser werden gnädigerweise von der Dunkelheit verschluckt.
Nun aber zurück zu unserer "Insidertour": also erst mal sind wir doch ein bisschen den Touripfad entlang gewandert und haben uns am ersten Abend ins "Pegas" gesetzt - DIE In-Kneipe in Brno, in der man angeblich gewesen sein muss. Das Restaurant bietet selbstverständlich Bier und deftige mährische Küche an.
Doch es war nicht das einzige Restaurant, dass wir an diesem Wochenende besuchten. Ebenfalls einen Besuch wert ist das Bistro "Franz". Die heiße Schokolade ist hier echt unübertrefflich und die Suppen lecker (unsere Spinatsuppe war garantiert mit echtem Spinat gemacht!). Übrigens ist das "Franz" ein Familienbetrieb.
Als am Sonntag die Sonne schien, aßen wir unser erstes Waffeleis und entdeckten ganz zufällig noch ein verstecktes Retro-Café. Mir gefielen die alten, bunt zusammengewürfelten Stühle und Sofas richtig gut. Leider kann ich mich nicht mehr an den Namen erinnern, nur, dass es sich in der Nähe vom „Franz“ befand.
Wenn man in Brno mit dem Zug ankommt, dann geht man am besten gleich zu Fuß, denn direkt neben dem Bahnhof beginnt eigentlich schon die Fußgängerzone mit verschiedenen Geschäften. Ja und mehr möchte ich auch gar nicht verraten. Ich finde, jeder entdeckt eine Stadt auf seine eigene Art und Weise. Auf jeden Fall lohnt es sich immer mal vom Pfad abzukommen und in die kleinen Gassen und Straßen hineinzublicken. :)
Wir jedenfalls haben das getan und so das ein oder andere schöne Haus oder eine interessante Streetart entdeckt.
Viele Grüße,
Sarah