Britisches Überseegebiet: Die Falklandinseln
Doch diese sind umkämpft.
Die südatlantischen Falklandinseln, die etwa 400km vor Argentinien liegen, gehören seit 1833 zu Großbritannien. Aber auch die Argentinier beanspruchen die Malvinas-Inseln, wie sie in Südamerika genannt werden, für sich. Seit Jahrzehnten schon herrscht Streit um den rechtlichen Status der Inselgruppe, vor allem die Entdeckung von Ölfeldern vor der Insel hat „Öl“ ins Feuer geworfen.
Die neu gewählte Regierung in Buenos Aires möchte jetzt wieder Gespräche über den rechtlichen Status mit London aufnehmen. Am 03.01.2016 hieß es aus dem argentinischen Außenministerium: "Argentinien unterstreicht seinen Willen zu einer friedlichen Lösung des Konflikts und lädt Großbritannien ein, die Gespräche wieder aufzunehmen"
Friedlich sollen die Gespräche geführt werden. Doch friedlich - bezogen auf die verschiedenen Besatzungsmächte - ist die Geschichte der 12.173 km2 Inseln aber nicht: Von Anfang des 16. Jahrhundert an bis Ende des 17. Jahrhundert sind mehrere mögliche und sichere Sichtungen der Inseln durch portugiesische, spanische, britische und niederländische Seefahrer und Händler notiert. Betreten wurde die Inselgruppe aber erst 1690 durch den Engländer John Strong. Er gab den Inseln zu Ehren des britischen Politikers Anthony Cary, 5. Viscount Falkland ihren Namen. Besiedelt wurden die Inseln dann allerdings erst durch die Franzosen: Louis Antoine de Bougainville ließ die östliche Insel 1763 für Ludwig XV. einnehmen, dort ließ er dann Fischer aus der französischen Stadt St. Malo ansiedeln. Die Briten landeten abermals - der strategischen Bedeutung bewusst – zwei Jahre später auf Westfalkland. Die französische und britische Präsenz unweit des spanischen Kolonialreiches in Südamerika bereite der spanischen Krone aber Sorge, sodass auch sie bald Anspruch über die Inselgruppe erhob. Frankreich übergab 1767 Ostfalkland an seinen Verbündeten. Im 18. Jahrhundert waren nun sowohl Briten als auch Spanier auf der Insel präsent und beanspruchten das Gebiet jeweils für sich. Als 1816 die Vereinigten Provinzen des Río de la Plata (Territorium der heutigen Staaten Argentinien, Uruguay und des bolivianischen Departamento Tarija von 1810 -1830er). die Unabhängigkeit von Spanien erlangten, übernahmen sie die spanischen Ansprüche. 1833 aber nahmen die Briten die Inseln kampflos in Besitz, vertrieben die Argentinier und gründeten Siedlungen mit Schafzüchter aus Wales und Schottland. Seitdem bestreiten die Argentinier den rechtmäßigen Anspruch der Briten auf das Gebiet.
Am 2. April 1982 kam es zum Krieg: Die Argentinier entsandten 5.000 Soldaten zu den Falklandinseln und später nach Südgeorgien (Südgeorgien bezeichnet eine Inselgruppe, die zusammen mit den Südlichen Sandwichinseln zum britischen Überseegebiet gehört und wie die Falklandinseln, auch von Argentinien beansprucht werden). Sie hofften auf Neutralität ihres Bündnispartners USA und auf eine friedliche Lösung durch die Vereinten Nationen. Die britische Premierministern Margaret Thatcher aber schloss jegliche Verhandlungen aus und entsandte Truppen, welche den argentinischen weitaus überlegen waren. 10 Wochen dauerte der Krieg und forderte den Tod von 900 Soldaten. Die militärische Niederlage Argentiniens führte im folgenden Jahr zum Sturz der Militärdiktatur und zu einer wachsenden Popularität Margaret Thatchers in Großbritannien.
Der Konflikt um die Zugehörigkeit ist nach wie vor ungelöst: Im März 2013 stimmten bei einem Referendum über die Zugehörigkeit der Inseln 99,8% der wählenden Einwohner, die größtenteils britischer Herkunft sind, für den Verbleib bei Großbritannien. Die ehemalige argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner kündigte allerdings schon vor dem Referendum an, dass sie das Ergebnis nicht anerkennen würde. Zudem reagierte sie am 02.01.2013 mit folgendem offenen Brief an den britischen Premier David Cameron:
„Mr Prime Minister David Cameron,
One hundred and eighty years ago on the same date, January 3rd, in a blatant exercise of 19th-century colonialism, Argentina was forcibly stripped of the Malvinas Islands, which are situated 14,000km (8700 miles) away from London.
The Argentines on the Islands were expelled by the Royal Navy and the United Kingdom subsequently began a population implantation process similar to that applied to other territories under colonial rule.
Since then, Britain, the colonial power, has refused to return the territories to the Argentine Republic, thus preventing it from restoring its territorial integrity.
The Question of the Malvinas Islands is also a cause embraced by Latin America and by a vast majority of peoples and governments around the world that reject colonialism.
In 1960, the United Nations proclaimed the necessity of "bringing to an end colonialism in all its forms and manifestations". In 1965, the General Assembly adopted, with no votes against (not even by the United Kingdom), a resolution considering the Malvinas Islands a colonial case and inviting the two countries to negotiate a solution to the sovereignty dispute between them.
This was followed by many other resolutions to that effect.
In the name of the Argentine people, I reiterate our invitation for us to abide by the resolutions of the United Nations.
Cristina Fernández de Kirchner
President of the Argentine Republic
(Cc: Ban Ki-moon, Secretary-General of the United Nations)“
(Quelle: http://www.theguardian.com/uk/2013/jan/02/cristina-fernandez-kirchner-letter-cameron, 09.01.16)
Die Fronten sind also nach wie vor verhärtet, wir werden sehen, ob und inwiefern sich das angespannte Verhältnis unter der neuen Regierung Mauricio Macris verändern wird. Aber schon am 14.01.16 (elf Tage nach der Mitteilung aus dem argentinischen Außenministerium) postet die offizielle Fanpage der britischen Monarchie „The British Monarchy“ auf Facebook: „The Princess Royal visits the Falkland Islands – her first visit to the Islands since 2009 [...]“. (Quelle: „The British Monarchy“, Facebook, 16.01.16).
Ob das bereits die Antwort aus London war?
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