Bine ai venit!
Auch wenn die Balkanreise wohl die beste Erfahrung aus diesem Jahr bleiben wird - meine Heimkehrwoche war nicht zu wenig.
Wie geht’s euch, Freunde der Sonne? Dieser Bericht kommt wieder aus Cluj. Montagmorgen bin ich heimgekehrt. Trotzdem kommt es mir schon wieder wie Monate her vor, das ist nicht unbedingt schön.
Wobei ich von uns vieren definitiv die beste Reise hatte, versucht nicht es zu leugnen! Ich habe beim Geschichtenerzählen am Montag sowas von gewonnen. Auch wenn Alkies und Julianas Route auch ziemlich abenteuerlich und mit noch weniger Schlaf ablief. Wir feierten unsere Wiedervereinigung im Samsara, besser könnte es nicht sein!
Und dann ging es zurück zur Arbeit. Überraschend angenehm war es diese Woche, denn Emoke fehlte, und das spürte man deutlich. Sogar in meiner Gruppe, in der sie gar nicht arbeitet - alle waren merklich weniger angespannt und gereizt. Na, alle außer Floris, der diese Woche ein bisschen an Insomnia litt und sich weigerte, mittags irgendwo außer in meinen Armen zu schlafen. Aber das würde mir niemals etwas ausmachen. (Laut seiner Mutter hat er wohl zu Hause öfter das Spielzeugtelefon genommen und mich angerufen… “Lena? Lena? Mergem la Lena? De che nu vorbesci cu mine? Lena? Haide?”)
Es ist schön, wieder in Cluj bei meinen Freunden zu sein. Donnerstag ging es zurück in die Suppenküche und wir machten Polenta. Das Team ist so knuffig, ha. Bei der ungarischen Convo war ich wieder die Einzige - wenn meine Mitbewohner beim nächsten Mal nicht mitnehmen, gebe ich das auch auf.
Abends war dann ein Freund von Juliana da, natürlich Portugiese, Antonio hieß er. Wir trafen ihn und seine Freundin im Janis. Ein Club, und nichtmal ein wirklich guter… fragt mich nicht, wieso - als ich vom Treffpunkt hörte, wäre ich beinahe zu Hause geblieben. War dann natürlich auch ein großes Drama, erst kostete es Eintritt, dann konnte man selbstverständlich in einem Club nicht reden und Alkie hatte sich auch noch mit dem Bartender in den Haaren. War ich froh, dass alle gehen wollten - und dann wurde der Abend doch noch witzig. Nach ein paar Stunden mit Antonio schmerzten meine Rippen vom ganzen Lachen.
Natürlich sahen wir ihn Freitag wieder, aber erst traf ich Bory im Koffer. Sie ist so herzerwärmend wie eh und je, und es wurde richtig spät. Machte aber nichts, denn wir reden hier von portugiesischer Pünktlichkeit - Juliana und Antonio wollten mit Sofia was Portugiesisches kochen, das um halb 10 immer noch nicht fertig war. Nach dem Essen trafen wir ein paar Leute im Atelier. Unter anderem Lara. Endlich wieder! <3 Hab sie vermisst!
Und als wäre es noch nicht gut genug, Samstagabend kam Marleen aus den Niederlanden zurück… Lara und ich holten sie vom Flughafen ab. Ich war so nervös, dass Lara mir eine Art Klatschbeat beibrachte um mich abzulenken - und dann schrie und hüpfte ich doch, als sie in die Empfangshalle lief.
Ihre Überraschungs-bine-ai-venit-Party fiel dann mit Paulas la-revedere-Feier zusammen, es war also gut was los. Das war schön. Es fühlt sich schon jetzt an, als wäre sie nie weggewesen. Oh, und sie hat mir doch wirklich noch ein Geburtstagsgeschenk mitgebracht - ein selbstgebasteltes Kochbuch… womit habe ich solche lieben Leute als Freunde verdient?
Sonntag kam sie mit Lara vorbei, denn die Ärmsten haben gerade kein Gas in ihrer Wohnung und können nichtmal Kaffee kochen. Also bot ich an, zu kochen, vegan sogar! Ohne arrogant sein zu wollen, ich bin mittlerweile einfach ein Genie in der Küche.
Schöner hätte meine erste Woche zurück in der Normalität nicht sein können. Und es geht spannend weiter - nächste Woche geht es mit Juliana nach Bistrita, um bei einem Festival für Kinder mit Behinderungen zu helfen, und am Wochenende nach Chisinau.
Mal schauen, wie das wird. Man hört sich!