Besuch aus der Heimat
Claudula bekommt vor Ostern Besuch von Freunden und Familie. Sie nutzt die Gelegenheit, ihnen Kaunas und Vilnius zu zeigen und hat eine sehr gute Zeit. Und auch die Tage nach Ostern sind nicht weniger turbulent...
Eine Woche vor Ostern war es soweit… ich bekam Besuch aus der Heimat. Mein Bruder kam mit Charlott und Christoph. Bei fantastischem Wetter holte ich die drei am Bahnhof von Kaunas ab. Die Freude, meinen Bruder und Freunde wieder zu sehen war riesig. Es war einfach toll, sie nach recht langer Zeit wieder zu sehen und dann auch noch in Kaunas!
Wir sind gleich zu einem Picknick in einem Park nahe meiner Wohnung aufgebrochen. Es gab viel zu erzählen, auch Virginie und Marianna (Freiwillige aus Frankreich und Deutschland) waren dabei. Dann ging es weiter zu einer kleinen Stadtführung entlang der Laisves aleja und durch die Altstadt. Wir lagen bei herrlichstem Sonnenschein am Fluss Nemunas.
Am nächsten Morgen wurde gemütlich gefrühstückt und dann ging es nach Vilnius. Dort habe ich mit einer Führung durch die Altstadt begonnen: das Tor der Morgenröte, die Pilies-Gatve, die vielen Kirchen, die Kathedrale, der Gedimininas-Turm, von dem man einen wunderschönen Blick über die Stadt hatte und mit einem Eis noch mehr zu genießen war^^. Bevor es zum Künstlerviertel ging, saßen wir sehr lange auf dem Kathedralenplatz, wo sich bei herrlichstem Sonnenschein viele Jugendliche befanden, die Fußball spielten oder Skateboard fuhren. Martin und Christoph konnten sich natürlich nicht zurücknehmen und gaben Kommentare mit ihrem professionellen Wissen ab^^.
Dann gingen wir typisch litauisch essen. Es war wie zu erwarten fettig, aber lecker. Die Nacht verbrachten wir bei Freiwilligen in Vilnius.
Dienstagmorgen ging es nach Trakai. Dort angekommen, liefen wir das Dorf entlang, bewunderten die niedlichen und farbenfrohen Häuschen. Martin, Charlott und Christoph gingen in das Museum. Als die drei wieder herauskamen, haben wir eine kleine Zwischenmahlzeit auf einem Steg am See eingenommen. Es war so schön ruhig und obwohl so warm, war der See immer noch leicht zugefroren. Anschließend bin ich mit den drei in ein Cafe gegangen, wo ich eine heiße Schokolade für jeden bestellte. Sie waren total begeistert, dass es wirklich geschmolzene Schokolade war! Christoph war so begeistert, dass man es ihm im ganzen Gesicht ansah. Er zeigte sich von seiner Schokoladenseite… sein ganzes Gesicht war befleckt^^. Gesättigt machten wir uns auf den Weg zurück nach Kaunas.
Nach diesem kurzen Zwischenstopp im Restaurant ging es in die Karaokebar „Dzempub“. Dort lernten sie viele Freiwillige und Erasmusstudenten kennen. Wir tanzten und die anderen nutzten die Gelegenheit sich auf Englisch zu unterhalten. Ich glaube, die internationale Atmosphäre hat ihnen ganz gut gefallen^^. Anschließend ging es noch in eine andere Bar. Es war ein überaus amüsanter Abend.
Am Mittwoch waren wir bei einer litauischen Freundin von mir, Rasa, zum Essen eingeladen. Ihr Vater hat Schaschlik an riesigen Metallspießen gegrillt, dazu gab es Reis, Gemüse und Obst sowie Chips. Ein typisch litauisches Essen. Es war so schön! Wir saßen draußen im Garten und ich konnte sogar mal litauisch reden…! Der Vater hat immer wieder Bier nachgeschenkt. Haben wir gelacht… Rasas Familie züchtet Bienen. Sie haben 15 Bienenhäuser, sogar eins im Schlafzimmer! Es gab natürlich auch selbst gemachten Honig zu probieren. Der war lecker! Mhh…
Dann mussten wir uns schon wieder auf den Weg Richtung Innenstadt machen, da wir zum Basketballspiel mussten. Martins Weihnachtsgeschenk^^. Als wir in die Halle kamen, war es noch relativ leer. Doch schnell füllten sich die Plätze. Die Stimmung war super. Kaum zu beschreiben. Alle schrieen und buhten die Mannschaft von Vilnius aus. Es wurde gesungen, geklatscht, gerufen, La-Ola-Wellen gemacht. Herrlich! Und wir saßen mittendrin und genossen die Atmosphäre. Kaunas gewann! So verging auch der letzte Abend in Litauen…
Der Donnerstag wurde dazu genutzt, Präsente zu kaufen. Es war schon lustig, wie viel Zeit dies in Anspruch nahm und was alles in unseren Taschen Platz fand^^…
Dann gingen wir in das Day-Care-Center, wo ich arbeite. Es waren wieder mehr Sozialarbeiter als Kinder da. Mein Arbeitsplatz präsentierte sich wieder von der besten Seite…Wir gingen schnell wieder, schlenderten ein letztes Mal durch die Altstadt und die Laisves aleja, aßen noch eine Suppe und begannen in meiner Wohnung zu packen. Es musste alles schnell gehen. Im Bus verbrachten wir die meiste Zeit mit Schlafen, aber ich lernte zwei Studenten kennen, die neben mir saßen und von einer Baltikumstour zurückkamen. Sie waren sehr nett und ich unterhielt mich lange mit ihnen. Das mag ich am Busfahren, man lernt immer wieder andere Leute kennen und hört interessante Geschichten…
So schnell waren die Tage vorbei gegangen und ich war wieder in Deutschland, wo ich ein tolles Osterfest feierte und mich darüber freute so viele Freunde wieder zu sehen, die zu einem Picknick kamen oder einfach so vorbei kamen. Es gab viel zu erzählen und ich genoss die Zeit, bevor es mit dem Flieger nach Griechenland zu Nicole gehen sollte…
Bis bald!
Eure Claudia ;-)
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