Besuch aus der Heimat und sonstige Neuigkeiten Teil 1
Nicole_greekophil erlebt viel auf Chios: die Arbeit ist ereignisreich und ihre Familie war zu Besuch. Da heißt es natürlich, die Sehenswürdigkeiten der Insel zu besuchen und einiges zu unternehmen.
An alle Freunde der Sonne und natürlich auch des Regens ;-)
In den letzten Wochen ist hier wieder viel passiert und somit wird es Zeit euch wieder auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen.
Eines schönen Freitagabends hat Sascha das Nightlife in Chios City kennen gelernt. Wie immer war zwar alles sehr voll aber dennoch keine wirkliche Tanz- oder Partystimmung… aber was tut man, wenn man keine Partylocation findet?
Richtig: man macht sich zur eigenen und der Belustigung anderer zum Horst. Genau das haben wir dann auch gemacht und somit war der Abend dann doch ziemlich lustig ;-) Getanzt haben wir in der City aber dennoch nicht und somit haben wir das dann wieder zu Hause angekommen auf Lisas Bett nachgeholt… das war ein Spaß.^^
Samstag, den 27.9. hieß es dann endlich die Family in Empfang nehmen. Ja… ihr hört richtig: ich habe Besuch aus der Heimat bekommen.
Die Vorfreude wurde durch meine Schusseligkeit jedoch etwas gebremst. Erst hatte ich den Sommerbusplan, wodurch ich anstatt von 10 Minuten circa 50 Minuten warten musste. In Chios City angekommen hieß es dann den Weg zum Flughafen in Erfahrung bringen was sich nicht ganz so einfach gestaltete, da alle Griechen nur antworteten „geh zum Taxistand und fahre zum Flughafen“... das ist übrigens auch eine typisch griechische Verhaltensweise: man läuft nicht, man fährt. Auch noch so geringe Entfernungen, die man locker zu Fuß zurücklegen könnte werden gefahren, was wiederum dazu führt, dass man wenn man nach dem Weg fragt häufig die Antwort bekommt „das kannst du nicht laufen, das ist zu weit, nimm ein Taxi“. ;-)
An einem Zeitungsstand habe ich dann jedoch endlich die gewünschte Information bekommen, wenn auch begleitet von einem ungläubigen Blick auf Grund meiner Ambitionen laufen zu wollen.^^
Versorgt mit der Süddeutschen Zeitung und der Wegbeschreibung ging es dann also entlang der Küstenstraße Richtung Flughafen.
Nach circa 40 Minuten kam ich dann an und musste feststellen, dass ich auch die Ankommenszeit vom Flugzeug falsch im Gedächtnis hatte.. :-( Nicht 18:10 sondern 20:10 sollte es landen… nun hieß es also warten… ihr könnt euch nicht vorstellen wie froh ich war auf dem Weg noch eine Zeitung gekauft zu haben. ;-)
Zwei Stunden später war ich dann also über alle Einzelheiten der Finanzkrise bestens informiert aber immer noch ohne Family am Flughafen - denn zu allem Überfluss hatte der Flieger nun auch noch ca. 30 Minuten Verspätung. Aber dann endlich sah ich sie auf der Landebahn Richtung Flughafen laufen! Jeppaa! Es war einfach toll sie wieder zu sehen und was ich sofort gemerkt habe: der Wienrische Humor hat mir gefehlt. ;-)
Nachdem wir dann das Gepäck und das Mietauto in Empfang genommen hatten ging es Richtung Kattaraktis, dem Ort wo sie wohnten. Den Abend verbrachten wir dann mit Mastixplätzchen und Wein auf dem Balkon - einfach schön….
An dieser Stelle auch noch mal ein großes Dankeschön an den Rest der Family für die Fressalien, die Bilder, die Postkarte und das Buch - war fast wie Weihnachten ;-)
Am nächsten Morgen ging es dann nach Vrontados, wo es natürlich erst mal hieß Arbeitsplatz, Wohnung und Mitbewohner vorzustellen. Danach ging es für mich arbeiten, während die Family die Insel erkundete.
Diesmal hieß es umräumen: unser Arbeitsplatz ist nun vom Erdgeschoss in die 1. Etage umgezogen, da wir dieses Jahr keine Computerseminare in TES haben und somit den ganzen Platz für uns nutzen können. Lisas und meine Aufgabe war es hierbei die Möbel zu schleppen und zu dekorieren, während Sascha und Miki das neue Netzwerk einrichteten.
Und noch eine Überraschung gab es an dem Tag: Halsbänder für die Hunde. War wie so eine Art Jugendweihe - auch wenn der Moment für uns bestimmt etwas Besondereres war als für die Hunde. ;-)
Am nächsten Morgen habe ich dann ein letztes Mal Claudia von Griechenland aus in Deutschland angerufen… puh… das war echt traurig… nun geht auch für sie das große Abenteuer los.
Danach ging es zum ersten Mal mit den Hunden an der Leine zur Quelle. Das war echt anstrengend. Shy ist total durchgedreht und ist nur noch rumgesprungen und Platon wollte gleich gar nicht mehr laufen. Aber es hilft nix: sie müssen es lernen. ;-)
Abendbrot gab es dann zum zweiten mal seit meinem Aufenthalt hier bei Dimitris (ihr erinnert euch: der Oktopus ;-)) Diesmal war der Anlass jedoch, dass meine Family hier war… und es gab viel zu viel zu essen… aber super lecker und echt griechisch.
Mittwochmorgen wurde ich dann von der Family abgeholt und dann sind wir nach Nea Moni gefahren.
Nea Moni ist eines der größten und schönsten Klöster auf der Insel, mitten in den Bergen mit einem tollen Ausblick. Wie in guten alten Zeiten war Oliver mehr oder weniger uninteressiert, während meine Ellies alles ganz genau wissen wollten und ich ihnen deshalb sogar Informationstexte in Englisch übersetzt habe. ;-)
Am Nachmittag ging’s dann auf Arbeit, und unsere erste Aufgabe des Tages bestand darin den Schoolbus, ein Segelboot, aus dem Hafen ins Trockene zu bringen und das Wasser aus dem Boot zu schütten. Die Aktion an und für sich hat eigentlich echt Spaß gemacht, aber wir waren dann doch etwas wehmütig, weil sie auch mehr oder weniger das diesjährige Ende der Segelsaison eingeläutet hat.
Donnerstag war dann mein freier Tag. Den Morgen haben Lisa und ich genutzt um mit den Hunden zu joggen und gegen elf Uhr ging’s dann mit der Family los auf Inselerkundungstour.
Die erste Station war Anavatos, ein Dorf, das aus Verteidigungsgründen fast so aussieht wie der Berg in den es gebaut wurde. Sah vom Weiten echt beeindruckend aus und war auch vom Nahen recht schön…
Danach entschieden wir uns auf Grund des strahlenden Sonnenscheins dafür einen Strand zu suchen. Es ging also entlang der Westküste Richtung Süden nach Lithi. Der Strand war ein echt schöner und auch ziemlich leerer Sandstrand… aber wir haben uns dann anstatt auf den Strand erst mal in ein Restaurant gesetzt um uns zu stärken… ;-)
Ich war natürlich versucht meine wachsenden Griechischkenntnisse anzuwenden und die Reaktion des Kellners war ein herzhaftes Lachen^^… ob er sich einfach nur gefreut hat einen vermeintlichen Touri griechisch sprechen zu hören oder ob er sich eher über mein Griechisch lustig gemacht hat, das vermag ich allerdings nicht zu sagen…
Frisch gestärkt bewegte sich die Stiftung Strandtest dann wieder Richtung Norden. Die nächste Bucht sah auf den ersten Blick echt gut aus: einsam, klares Wasser - was will man mehr dachten wir uns?!
Also ging’s ab ins Wasser… soweit so gut... die böse Überraschung kam dann, als wir es uns auf den Handtüchern bequem gemacht hatten - haufenweise Wespen die sich dem Hungertod nahe über unsere lebendigen Körper hermachen wollten.
Aber nicht mit uns. ;-) Es wurde also fluchtartig zum Aufbruch geblasen und dann saßen wir auch schon wieder im Auto auf der Suche nach dem nächsten Strand.^^
Kurze Zeit später wurden wir dann auch wieder fündig… diesmal schien es sich um einen kombinierten Strand mit Campingplatz zu handeln... also gings wieder ab ins Wasser und dann auch bald schon wieder auf und davon da die Wärme der Sonne uns nun langsam aber sicher verließ.
Die Endstation des Tages bildete dann Volissos, ein Dorf mit Festung im Norden von Chios und nachdem wir dann den Sonnenuntergang dort gesehen hatten ging’s wieder ab nach Vrontados.
Alles in allem also ein wunderbar gelungener Tag!
Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, denn es war Umzugstag. Wir Mädels sind also eine Etage nach unten in das Zweierzimmer gezogen. Da Freitag neben Umzugstag auch noch Tag der Deutschen Einheit war galt es natürlich dies zu zelebrieren… siehe Foto ;-)
Das Endresultat unseres Raumes konnte sich dann auch sehen lassen… ist zwar ziemlich klein aber dafür sehr gemütlich und einzigartig^^ (man beachte den Kleiderschrank aus Pappkartons ;-))
Den Freitagabend hab ich dann bei der Family in Kattaraktis verbracht, um am Morgen früher aufbrechen zu können.