Bericht über die Workshops in Brünn
Wir sind eine deutsch-tschechische Jugendinitiative und möchten mit Mitteln und Methoden der Jungen Kunst für unsere Aufgaben in der Arbeit mit benachteiligten Jugendlichen Inspiration sammeln, unser Können erweitern und kreativ zusammenarbeiten. Mit Unterstützung von Peer-TeacherInnen lernen wir möglichst viele Techniken aus dem Bereich Fotografie, Film, Multimedia, Bild/Ton-Dokumentation, um sie später in ihrer Arbeit mit den körperlich oder psychisch eingeschränkten und benachteiligten Jugendlichen anzuwenden.
Wir sind eine deutsch-tschechische Jugendinitiative und möchten mit Mitteln und Methoden der Jungen Kunst für unsere Aufgaben in der Arbeit mit benachteiligten Jugendlichen Inspiration sammeln, unser Können erweitern und kreativ zusammenarbeiten. Mit Unterstützung von Peer-TeacherInnen lernen wir möglichst viele Techniken aus dem Bereich Fotografie, Film, Multimedia, Bild/Ton-Dokumentation, um sie später in ihrer Arbeit mit den körperlich oder psychisch eingeschränkten und benachteiligten Jugendlichen anzuwenden. In gemeinsamen Treffen in Berlin und Brünn erarbeiteten wir Werkstattergebnisse. Das Projekt ist gefördert von Jugend für Europa. Die ersten Ergebnisse wurden in PremArts in einer Werkstatt Ausstellung, Videoclips und Live Performance von uns präsentiert. Ziel des Projektes ist kreative Arbeit mit sozialem Handeln zu verbinden, um benachteiligten Jugendlichen bei der Sozialisierung zu helfen, sie zu fördern und jungen Menschen mit körperlichen oder psychischen Einschränkungen in unsere künstlerische Gestaltung zu integrieren.
5. Januar 2014
1. Abflug am Frankfurter Flughafen war um 16.45 Uhr. Wir, Björn Roeder (20), Robin Schneider (20), Jana Kreher (18) und Neha Weiler (17), waren alle sehr neugierig, was uns in Tschechien erwarten würde. Nach unserem sehr nervenaufreibenden Flug, den wir trotz lang andauernder und heftiger Turbulenzen überstanden haben, sind wir gegen 18.00 Uhr sicher in Wien gelandet. Dort hatten wir vier Stunden Zeit, bis unser Bus nach Brünn kam. Wir verbrachten unsere Zeit in einem Café, wechselten unser Geld in tschechische Kronen, und dann fuhren wir um 22.10 Uhr nach Brünn. Gegen 24.00 Uhr sind wir in Brünn angekommen, wo Martina Nováková (29) uns schon bereits erwartet hat. Die erste Nacht verbrachten wir in Martinas Wohnung.
6. Januar 2014
2. Gegen 08.30 Uhr sind wir mit Martina in unsere Unterkunft, eine Art Studentenwohnheim, gefahren und haben eingecheckt.
2.1. Am Vormittag haben wir uns eine Schule für Künstler angesehen, in welcher Martina und Katarina Hladekova (29) unterrichten. Sie haben uns viele interessante Sachen gezeigt, wie zum Beispiel die Auswertungen der Bewerbungsmappen von den Schülern und Schülerinnen. Wir waren sehr erstaunt, dass manche Bewerber so unterschiedliche Kunstformen beherrschen. Für uns war es eine gute Erfahrung zu sehen, wie die Lehrer, in dem Fall Martina und Katarina, die verschiedenen Bilder der Bewerber und Bewerberinnen bewertet haben.
2.2. Nach der Besichtigung der Schule hat uns Katarina Brünn gezeigt. Wir haben die Festung Špilberk besichtigt, von der man einen wunderbaren Ausblick auf Brünn hat. Während wir uns dort ein wenig umsahen, hat uns Katarina ein paar Geschichten von Brünn erzählt und dann sind wir noch durch die Stadt gelaufen und haben uns gegen Mittag in ein Café gesetzt, um etwas Kleines zu essen. Dort haben wir mit Katarina unsere Pläne für die nächsten Tage besprochen.
2.3. Am Nachmittag hat uns Katarina der Stadt selbst überlassen und wir haben uns noch ein bisschen umgesehen. Wir haben etwas zu Abend gegessen, sind zurück in unsere Unterkunft gefahren und haben uns für den kommenden Tag vorbereitet.
7. Januar 2014
3. Um 7.00 Uhr haben wir uns an der Bahnhaltestelle vor unserer Unterkunft mit Martina getroffen. Wir wussten nicht, was uns erwartet und wir waren sehr neugierig und aufgeregt auf die Arbeit mit den „Jail- Kids“, wie Martina sie nennt. Die „Jail-Kids“ wohnen in einer Unterkunft, die sich Diagnostický ústav pro mládež nennt, was Diagnostik-Institut für Jugendliche bedeutet. Dort halten sich Jugendliche mit unterschiedlichen Problemen, wie zum Beispiel aggressives Verhalten, Abhängigkeit von Drogen oder familiären Problemen auf. Man kann die Einrichtung mit einem Jugendhaus vergleichen, in der die Jugendlichen für einen begrenzten Zeitraum wohnen und betreut werden. Sie haben dort bestimmte Zeiten, in denen sie Ausgang haben. Ansonsten haben sie einen strukturierten Zeitplan, wie zum Beispiel Besuche bei einem Therapeuten oder bei einem Psychologen, Unterrichtseinheiten und auch Kunsttherapie. Wir haben die Jugendlichen während der Kunsttherapie begleitet. Es waren jeweils zwei verschiedene Gruppen von ca. fünf Personen. Miroslav Janik, der Leiter des Ateliers der Kunsttherapie, war äußerst sympathisch und beeindruckend, denn seine Art zu kommunizieren und die Arbeit zwischen „Schüler“ und „Lehrer/ Leiter“ haben wir noch nie gesehen. Dies hat uns sehr gut gefallen, da wir ja selber noch Schüler sind. Man hat deutlich gemerkt, dass Herr Janik wie eine Vaterfigur oder ein guter Kumpel für die Jugendlichen ist. Dadurch, dass er und die Jugendlichen zum Teil kein Englisch sprechen oder verstehen konnten, war es interessant für uns auszutesten, wie wir am bestmöglichen ins Gespräch miteinander kommen. Meistens haben wir uns durch Handbewegungen verständigt, aber wenn es mal nicht funktionierte, hat Martina gedolmetscht. Nachdem wir uns alle ein bisschen kennen gelernt hatten, gab uns der Lehrer eine Aufgabe; Jeder von uns sollte ein Bild malen, welches für einen von den Teilnehmern bestimmt werden sollte. Die Gruppe war sehr interessiert und aufgeschlossen uns gegenüber und Herr Janik erklärte uns, was für verschiedene Probleme die Jugendlichen haben. Am Ende des Workshops haben wir uns noch alle gegenseitig erzählt, was uns gefallen hat und wie wir aufeinander gewirkt haben, eine Art Feedback.
3.1. Um 13.00 Uhr sind wir mit Martina in die Stadtmitte gefahren, um Mittag essen zu gehen. Wir haben währenddessen besprochen, was wir alles für Pläne haben. Nachdem wir fertig waren, ging es wieder in die Schule, in der Martina und Katarina arbeiten. Dort haben wir mit Katarina den Abend geplant und wir kamen zu dem Entschluss, dass wir uns in der Stadt treffen und eine Ausstellung von Katarinas Freunden besuchen werden. Mittags waren wir in unserer Unterkunft und haben gearbeitet.
3.2 Um 19.00 Uhr haben wir uns mit Katarina und ihrem Freund in der Stadtmitte getroffen und sind anschließend zu einer kleinen Gallerie gegangen. Die ausgestellten Werke waren für uns sehr schwer zu verstehen, da die Beschreibung auf Tschechisch war, deshalb haben wir uns dann mit den Künstlern persönlich unterhalten, was sehr interessant war. Nachdem die Ausstellung vorbei war, sind wir mit Katarina, ihrem Freund und ihren Freunden etwas trinken gegangen. Es war ein sehr schöner Abend und es ergaben sich sehr viele interessante und nette Unterhaltungen. Gegen 22.00 Uhr sind wir wieder in unsere Unterkunft gefahren und haben uns auf den kommenden Tag vorbereitet und die spannenden Erlebnisse reflektiert.
8. Januar 2014
4. Wie am Tag davor haben wir uns an unserem vorletzen Tag wieder um 07.00 Uhr mit Martina getroffen, um zu den „Jail-Kids“ zu fahren. Wir hatten zum Teil wieder dieselben Personen in den Gruppen, wie am Tag davor, was sehr vorteilhaft war, denn wir hatten so die Chance, die Jugendlichen noch besser kennen zu lernen. Diesmal gab es die Aufgabe, die Taschen zu bemalen, welche wir im Oktober 2013 in Berlin in eine einem Workshop „Silk Printing“ bedruckten. Diese Arbeit hat den Jugendlichen sehr viel Spaß gemacht und wir hatten wieder sehr interessante Gespräche. An diesem Tag waren alle uns gegenüber viel offener als am vorherigen Tag. Wir haben versucht, ihnen unser Projekt zu erklären und was wir in Berlin alles für Workshops gemacht haben. Als die Stunde mit der ersten Gruppe vorbei war, haben wir wieder die Stunde Revue passieren lassen und unsere Zusammenarbeit an den Taschen beurteilt, was gut was besonderes interessant war.
4.1 Nach einer kurzen Mittagspause ging es wieder zurück in das Diagnostik-Institut für Jugendliche. Dort haben wir zusammen mit dem ganzen Team des Instituts und den Jugendlichen über unsere Eindrücke gesprochen. Nicht alle Lehrer konnten Englisch sprechen oder verstehen, also hat Martina netterweise wieder gedolmetscht. Wir waren die erste Gruppe seit zehn Jahren, die von außerhalb gekommen ist, um die Kunsttherapie zu begleiten. Das war auch der Grund, weshalb dem Team des Diagnostik- Instituts für Jugendliche unsere Beurteilung so wichtig war. Die Einschätzung von den Jugendlichen war natürlich auch von großer Bedeutung. Von den Seiten des Teams und der Jugendlichen kamen ausschließlich positive Rückmeldungen. Zum Schluss hatten wir ein sehr positives Ergebnis und alles wurde mit Bravour gemeistert. „Wir sind jederzeit willkommen“, hieß es beim Abschied. Als wir uns für alles herzlichst bedankten und uns verabschiedeten, hatten wir noch sehr nette Unterhaltungen und Begegnungen mit den Jugendlichen. Es war sehr traurig und zugleich auch sehr schön, pures Gefühlschaos.
4.2. Als wir uns von allen verabschiedet hatten, sind wir mit Martina etwas Kleines essen gegangen und haben uns ausführlich über unsere Workshops unterhalten und unsere Gefühle ausgetauscht. Es war einiges zu verarbeiten.
4.3. Am Nachmittag sind wir in unsere Unterkunft gefahren, um unsere Koffer zu packen, da wir am nächsten Tag schon wieder abgereist sind. Um 19.00 Uhr hat Martina eine Art Computerkurs für Kinder gegeben, an dem wir auch teilgenommen haben. Es war mal etwas ganz anderes, da die Kinder uns nicht verstanden haben, dennoch waren die Kinder sehr an unserer Arbeit interessiert. Wir haben dort mit einem Programm namens Pivot Animation gearbeitet und kurze Videos erstellt, es erinnert an einen Ablauf eines Daumenkinos.
4.4. Anschließend sind wir mit Martina in einen Pub gegangen und haben uns dort mit Katarina, ihrem Freund und Martinas Freund getroffen. Es war eine kleine Abschlussrunde und ein sehr netter und witziger letzer Abend für unseren interessanten Aufenthalt. Martina und Katarina fanden es sehr schön, dass wir uns durch diese Zusammenarbeit besser kennen gelernt haben, so haben wir das auch empfunden. Es war eine super interessante Zusammenarbeit. Am späten Abend fuhren wir wieder in unsere Unterkunft, um uns für die Abreise vorzubereiten.
9. Januar 2014
5. Gegen 09.00 Uhr haben wir uns mit Martina getroffen, die uns zu unserer Busstation gefahren hat. Wir kauften uns noch Kleinigkeiten für die Reise und um 09.30 Uhr ging es nach Wien zum Flughafen. Um 11.30 Uhr sind wir dort angekommen und hatten noch genug Zeit, um unser Geld zurück zu wechseln und einzuchecken. Wir waren sehr müde von dem anstrengenden, aber auch sehr erfolgreichen, interessanten und spaßigen Aufenthalt in Brünn. In Frankfurt sind wir um 18.15 Uhr sicher gelandet und dann ging es für uns wieder nach Darmstadt.
Fazit
6. Die Workshops in dem Diagnostik-Institut für Jugendliche waren für uns sehr beindruckend und wir freuen uns sehr darüber, diese Erfahrung gemacht zu haben. Wir haben viele neue Kenntnisse dazugewonnen, die wir für unsere Workshops in Darmstadt nutzen werden. Auch freuen wir uns sehr, dass wir Zeit hatten, um Martina und Katarina besser kennen zu lernen und sie bei ihren Arbeiten zu begleiten.
Björn Roeder: „Ich habe durch den Aufenthalt in Brünn sehr viele Kenntnisse dazugewonnen, die ich in der Zukunft nutzen werde. Diese Art von Arbeit hat bei mir sehr positive Eindrücke hinterlassen, die ich nicht mehr vergessen werde. Es hat mir alles viel Spaß gemacht.“
Jana Kreher:„Ich fand die Zeit in Brünn sehr interessant und informativ. Ich habe auch sehr viel für mich persönlich gelernt und würde das jederzeit wieder machen.“
Neha Weiler:„Für mich persönlich habe ich den Wunsch, weiter das Diagnostik-Institut für Jugendliche zu besuchen. Es haben sich Aufgaben und Ideen entwickelt, die ich gerne umsetzen würde. Aber es muss ja nicht das letze Mal gewesen sein, dass ich dort gearbeitet habe. Ich bin sehr froh darüber, diese Arbeit ausprobiert zu haben.“
Robin Schneider:„Brünn war richtig cool. Es hat mich sehr begeistert, wie die Betreuer des Diagnostik-Institut für Jugendliche mit den Kids umgegangen sind.“
Allgemeine Informationen
7. Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Union durch das Programm JUGEND IN AKTION finanziert. Der Inhalt dieses Projektes gibt nicht notwendigerweise den Standpunkt der Europäischen Union oder der Nationalagentur JUGEND für Europa wieder und sie übernehmen dafür keine Haftung.
7.2 Ein besonderer Dank an Pitch it e.V. und Nami Strack für die Organisation der Reise nach Brünn. Ebenso bedanken wir uns ganz herzlich bei Martina Nováková und Katarina Hladekova, die uns den ganzen Aufenthalt begleitet haben und ein super Programm organisierten.
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