Ausflug nach Tallinn und Helsinki

Da bin ich mal wieder... Vorweg möchte ich sagen, dass es 1.30 Uhr nachts ist und ich die Vermeidung von Grammatik- oder Ausdrucksfehler nicht mehr garantieren kann :)... Obwohl ich gerade mal wieder mein Deutsch üben kann, da sich momentan ca. 20 deutsche Dozenten im Hotel befinden. Die unterrichten alle in verschiedenen osteuropäischen Ländern und haben gerade in Ventspils ein Seminar! Und was ist der verrückteste Zufall? Auch meine Ausreiseseminarleiterin Gudrun aus Weimar ist dabei! Ich dachte, ich seh' nicht richtig... aber morgen reist sie schon wieder ab.

So, nun aber mal zu unserem Shorttrip nach Estland und Finnland. Am letzten Novembersamstag ging's los: Alle Freiwilligen, die mit wollten (und das waren immerhin acht) haben sich um 10 Uhr in Riga am Busbahnhof getroffen und dann ging die fünfstündige Fahrt nach Tallinn los. Endlich dort angekommen, wurden wir von der Cousine der Mentorin der Freiwilligen :) aus Liepaja empfangen, bei dir wir alle wohnen durften und die uns erstmal darüber aufklärte, dass es in Estland kein Problem ist, schwarz zu fahren, da man im Bus nie kontrolliert wird. Maria und ich hatten dabei ein eher ungutes Gefühl, da wir ja bereits in Litauen von der "Kontroll-Omi" erwischt wurden, die immer nur "Policija, policija" gesagt hat... Aber wir konnten tatsächlich alle vier Tage Bus fahren, ohne zu bezahlen (Kinder – nicht nachmachen! :p).

Die Wohnung war echt schön und auch ich habe mit meinem Schlafsack ein gemütliches Plätzchen gefunden. Wir haben uns dann auch gleich noch die Stadt bei Nacht angeschaut und den deutsch angehauchten Weihnachtsmarkt entdeckt, dem wir am nächsten Tag gleich noch einen Besuch abstatteten. Natürlich stand auch das übliche Sightseeingprogramm auf dem Plan und ich muss sagen, dass Tallinn eine sehr, sehr schöne Stadt ist!

Am Montag ging es mit der Fähre nach Helsinki. Ich habe immer noch nicht realisiert, dass ich tatsächlich in Finnland war. Da muss ich unbedingt nochmal hin! :) Da wir am selben Tag abends wieder zurückfuhren, hatten wir nicht allzu viel Zeit, um die Stadt genauer zu betrachten, aber wir haben zumindest einen Eindruck gewonnen und auch Helsinki ist echt sehenswert (und teuer!), allerdings erinnert mich diese Stadt eher an eine amerikanische Stadt. Vielleicht liegt das aber nur daran, dass ich mich so an das osteuropäische Flair gewöhnt habe. Leider hatte die wunderschöne russisch-orthodoxe Kirche gerade geschlossen, als wir dort waren, genau wie auch das Nationalmuseum, aber wir haben es genossen, durch die weihnachtlich geschmückte Innenstadt zu laufen.

Da Leandro gern irgendein Denkmal sehen wollte (von dem ich immer noch nicht weiß, was es bedeutet...), haben wir uns auf die Suche danach begeben – ohne zu wissen, dass wir über eine Stunde umherirren würden und dabei auch noch über einen Friedhof gehen müssen. Als wäre das im Dunkeln nicht unheimlich genug gewesen, sind wir aus mir unerklärlichen Gründen auch noch über die Friedhofsmauer geklettert... Vielleicht haben wir den Ausgang nicht gefunden? Ich weiß es nicht, aber alleine wollte ich den ganz sicher nicht suchen :p. Der Tag verging recht schnell und im Nu saßen wir wieder auf der Fähre, die mich eher an ein Luxusschiff erinnerte, mit den vielen Etagen, Cafés, Bars, Spielautomaten usw.

Ja, und am Dienstag sind wir dann schon wieder zurück nach Riga gefahren. Maria und ich mussten einen Bus früher als die anderen nehmen, da wir sonst unsere Anschlussbusse nicht geschafft hätten, aber auch da gab es ein Hindernis zu bewältigen und das hieß George Bush! Der gute Mann musste sich ausgerechnet zu der Zeit, als wir mit der Straßenbahn zum Busbahnhof fuhren, mit seiner Limousine durch Tallinn chauffieren lassen, weshalb alle Straßenbahnen plötzlich gestoppt und die Straßen abgesperrt wurden. Nun gut, wir hatten ja schließlich noch eine halbe Stunde Zeit, um unseren Bus zu erwischen und ein Polizist gab uns die Auskunft, dass es noch zwei Kilometer bis zum Busbahnhof wären... also war seeehr schnelles Laufen angesagt! Puh, das war knapp, aber nun mussten wir nur noch die Straße überqueren und dann hatten wir es geschafft. Denkste! Denn die Polizei ließ niemanden über die Straße gehen! Okay, da mussten wir geduldig sein, was anderes blieb uns nicht übrig. Und siehe da: Schon kam eine ganze Karavane Limousinen und Polizeiautos an uns vorbei gefahren und so ließ man uns dann doch noch zu unserem Bus... Wir hatten schon Angst, dass es in Riga ähnliche Probleme geben könnte, da an dem Tag gerade die NATO in Riga tagte, aber davon haben wir zum Glück nichts mitbekommen.

Jetzt bin ich schon seit über einer Woche wieder in Ventspils und habe sogar am Wochenende fleißig gearbeitet. :) Na ja, zumindest am Samstag, denn am Sonntag waren Maria, Veronika und ich am Hafen, am Strand, Shoppen und im Kino... der erste "James Bond"- Film, den ich je gesehen habe... und vermutlich auch der letzte. :p

Inzwischen ist es zwei Uhr durch und ich werde mich langsam ins Bettchen legen... den Wecker stelle ich mir auf 11 Uhr. :D

P.S.:. Pictures made by Maria – danke@maria!