Aufbruchsstimmung

Aufbruchsstimmung. Sie ist überall, im Kopf und in meinem Zimmer. Diejenigen von euch, die wissen wie das Chaos bei mir regiert: ihr habt ja keine Ahnung…
Packen ist mit das Schwerste. Was brauch ich nun wirklich? Übertreibe ich mit hundert Stiften oder gibt es in London keinen einzigen Schreibwarenladen? Und was passiert wenn ich kein Buch mehr finde, das ich nicht schon zwanzigmal gelesen habe? Alle umsonst, diese Sorgen. Das werd ich mir schon beweisen. Und mal ganz ehrlich: London ist ja nicht aus der Welt. Es ist quasi mitten drin. Von einem knapp 3000 Seelenort in die 8 Millionenstadt, da hab ich mir was eingebrockt.
Aber ich freu mich schon so. Sogar auf die traurigen, einsamen und nicht so wunderbaren Momente, auf eine komische Art und Weise natürlich. Mein erster Arbeitstag ist gleich mein zweiter Tag in der neuen Stadt. Rein ins kalte Wasser und nicht etwa im vertrauten Marktler Badesee…

Und dann kommt auch gleich das erste Wochenende. Was fang ich nur mit all der Freizeit an? Wohl in den Hyde Park spazieren, denn da wohn ich ganz nah dran und einfach Londoner Luft schnuppern. Dort wo andere eine Städtereise für ein Wochenende verbringen werde ich jetzt für 11 Monate wohnen und arbeiten. Beides bei der German YMCA im Viertel Bayswater.
Wenn man die Gedanken so schweifen lässt, tragen sie einen in alle möglichen Ecken, wie soll man da im Hier und Jetzt bleiben? Ganz einfach: mit „Auf Wiedersehn“-sagen. Das musste ich jetzt schon ganz oft und es wird nicht leichter. Aber man sagt immer wieder „bis Weihnachten“. Das ist auch gar nicht so lange… 4 Monate.

Wenn ich am Mittwoch im Flieger sitze, werd ich euch alle trotzdem sehr vermissen. Mit meinem lachenden Auge freu ich mich dann gemeinsam auf mein Abenteuer in der britischen Hauptstadt.

In Liebe,
eure Veronika