Auf Entdeckungstour mit dem Fahrrad
Nachdem meine Mitbewohnerin mich ja mal wieder verlassen hatte, habe ich mir eine neue Beschäftigung gesucht und bin mal öfter aufs Rad gestiegen und dabei wunderschöne Plätze hier in der Umgebung entdeckt.
Nachdem Vero ja mit ihren Eltern in den Urlaub gefahren war, war ich die letzte Juniwoche ganz alleine hier. Am Montag hatte Stéphanie mich gefragt ob ich mitkommen wolle zu einem Treffen ihrer Krebsgruppe, weil sie mal einen Tumor hatte, und dort mit ihr eine kleine Judoaufführung machen wolle. Da ich ja nichts zu tun hatte ging ich natürlich hin und auch wenn wir die Aufführung letztendlich nicht gemacht haben war es ein netter Nachmittag mit kleinen Theateraufführungen und Musik.
Am Dienstag kümmerte ich mich mal wieder darum den Schrank der Spielebibliothek in Ordnung zu bringen und Spiele zu reparieren. Abends bin ich dann mit Stéphanie und ihren kleinen Schwestern zum Plan d’eau gefahren, wo wir feststellten, dass gerade Wasser gewechselt wurde und deshalb das baden eher schwierig wurde. Also haben wir eher ein bisschen Volleyball und Federball gespielt und ein nettes kleines Picknick gehabt.
Nach einem ganz normalen Mittwoch, war dann am Donnerstag im Centre aéré ein Erste-Hilfe-Kurs für uns Animateure zu absolvieren. Es war echt sehr lustig weil täuschend echte Wunden geschminkt wurden und wir dann an konkreten Fällen unser erworbenes Wissen erproben konnten. Für mich gab es wenig neues, da ich ja mehr oder weniger jedes Jahr einen kleinen Erste-Hilfe-Kurs mache, wenn ich in Ferienprogrammen in Deutschland gearbeitet habe, aber es ist immer gut das aufzufrischen. Was neue war, war der Einsatz des Defibrillators. Das ist aber wirklich einfach, da der einem alles sagt, was man zu tun hat. Und die neuste Technik um Nasenbluten zu stoppen ist einfach sich feste zu schnäuzen. Auf jeden Fall haben wir alle viel gelacht und es war ein super Tag.
Abends war es dann so schön, dass ich dann endlich mal eine kleine Radtour wagte mit dem Fahrrad, was Papa so schön repariert hatte als sie hier waren. Ich fuhr bis zum lac de Gaubert und es war wunderschön, durch die Wiesen zu fahren vorbei an süßen kleinen Häusern mit netten Gärten.
Am Freitag bin ich dann noch mal ins Centre um mit Manu eine Bestellung aufzugeben für Ersatzteile für die Spiele. Ja und dann habe ich gegen Abend dieselbe Radtour nochmal gemacht weil ich am Donnerstag keine Kamera dabei gehabt hatte und diesmal ging ich auch ein bisschen mit den Füßen in die Bléone.
Tja Samstag musste ich dann den Haushalt mit mir alleine machen, was deutlich länger dauerte als wenn Vero da ist. Aber gut so ist das Leben. Nachmittags fuhr ich dann mit sechs Betreuern vom Centre noch Mal zu IKEA, da ja zwischenzeitlich auf mysteriöse Art und Weise zwei Teppiche verschwunden waren und wir das letzte Mal die aufblasbaren Kissen für die Marienkäfer vergessen hatten. Da wir so viele waren dauerte es entsprechend lange aber am andere waren alle glücklich.
Am Sonntag machte ich dann auch noch Mal eine schöne Tour in Richtung dem Berggrat gemacht, denn ich immer bei mir aus dem Fenster sehe, bis zu einem Dorf das le Villard de Dourbes heißt. Jedoch musste ich die letzten zwei Kilometer das Fahrrad schieben weil es einfach zu steil und zu heiß war. Dafür hatte ich danach eine schöne Abfahrt. Außerdem ging die Tour zum Großteil an dem kleinen Fluss les eaux chaudes vorbei, wo überall Menschen waren und drin badeten. Er ist auch wunderschön klar und hat immer wieder Abstufungen die so glatt sind, dass es unnatürlich wirkt aber das liegt am Schiefergestein. Tja und das sollte dann wohl vorerst die letzte Tour sein, weil am Montag wurde es geklaut. Es war wirklich unglaublich, ich kam vom Einkaufen wieder die Haustür stand sperrangelweit auf und mein Fahrrad, dass sonst im Flur steht war weg. Ich bin dann noch raus auf die Straße und hab ein bisschen Detektiv gespielt und Leute befragt, aber niemand hatte was gesehen. Da war ich schon echt enttäuscht, da hatte ich gerade an meine neue Freiheit gewöhnt und schon war es wieder vorbei. Da wusste ich noch nicht, was am nächsten Tag passieren würde.
Eigentlich wollte ich schwimmen gehen, aber das Schwimmbad hatte zu und als ich wieder rauskam sah ich einen jungen Typen der mein Fahrrad hatte. Ich also zu ihm hin und sagte zu ihm, dass ich glaube, dass er mein Fahrrad geklaut hat. Er sofort, das wäre nicht seins und er hätte es von einem Kumpel, denn er kurz fragen müsste. Das glaubte er ja wohl selbst nicht. Aber immerhin hat er mir nach seinem vorgetäuschten Telefonat ohne Umschweife mein Fahrrad wieder gegeben und ich hab gleich eine Freudentanztour gemacht. Und dann kam auch Vero mit ihren Eltern mal endlich wieder, da war ich natürlich auch sehr glücklich mal wieder eine Mitbewohnerin zu haben
Die Ludothèque wurde die Woche dann auch endlich richtig fertig mit allen Teppichen und die Marienkäfer waren im aufgeblasenen Zustand dann noch viel cooler.
Dann war der letzte Mittwoch vor den Sommerferien der mit einer großen Kermesse mit verschiedenen Wettspielen beendet. Es war einer der schönsten Mittwoche für mich, weil die Kinder einfach voll süß waren und alles gut klappte. Nach der Kermesse machten die ältesten Kinder von der Villa noch eine Aufführung mit Puppenspiel und Zaubertricks die richtig toll war. Danach war ich dann noch mit Vero und ihren Eltern in der Crêperie.
Und kaum war dieser Mittwoch vorbei stürzten wir uns am Donnerstag dann alle in die Vorbereitungen für die nächste Woche beginnenden Sommerferien. Im Garten richteten wir für jede Altersgruppe eine Ecke mit Tischen und Bänken her und sahen das Material durch damit auch alles da ist für Mittwoch. In meinem Team kam Lidvine noch neu dazu, da Idrissa doch nicht mitarbeiten kann. Darüber bin ich eigentlich echt froh weil mit ihm im Team zu sein noch nie eine Freude war.
Am Freitag wagte ich dann die Radtour aufs Plateau Valensole, da Vero ja schon wieder unterwegs war diesmal Slowenien und ich also allein. Allerdings hatte ich mich da wohl doch überschätzt. Ich schaffte schon den ersten Berg nicht es war einfach ein zu steiler Schotterweg und es war zu heiß und ich hatte zu viel Gepäck. Aber es war trotzdem echt eine schöne Tour und danach war ich echt fix und alle.
Das Wochenende habe ich dann also voll in Digne verbracht, war im Plan d’eau und auch im Hallenbad und hab die Wohnung mal wieder aufgeräumt. Am Samstag musste ich leider feststellen, dass mir Free schon den Handyvertrag gekündigt hatte und nicht wie im Kündigungsschreiben angegeben erst im Oktober.
Am Sonntag war ich noch in meinem Lieblingsobstladen und bekam Aprikosen geschenkt, weil ich so begeistert von seinen Aprikosen bin und gute Werbung für ihn mache. So das waren also die letzten zwei Wochen vor den Ferien und über die erste Ferienwoche berichte ich dann bald.