Auf den Spuren des Räubers Rumcajs- Jičín und Český ráj
Das Böhmische Paradies in der Tschechischen Republik steht auf der UNESCO Liste seit 2005. Dort wohnte der bekannte Räuber Rumcajs aus der tschechoslowakischen Zeichentrickserie unter dem Titel „Der brave Räuber Rumcajs“. Die touristisch und kulturhistorisch interessante Region bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten an.
Der tschechische Literaturnobelpreisträger Jaroslav Seifert schrieb über das kleine Städtchen Jičín (Deutsch: Jitschin) so: „Jičín mit seinem quadratischen Marktplatz, dem Turm, dem Schloss und der Kirche hat einen einzigartigen Charme und Liebreiz der eigentümlichen Schlichtheit und einer schönen Selbstverständlichkeit. Nichts außerordentlich Großes und Pathetisches, sondern alles nahe des Herzens”. Genau in dieser Stadt hatte der Schuhmacher Rumcajs, der später zum Räuber wurde, seine Werkstatt.
Rumcajs ist eine von Václav Čtvrtek entworfene märchenhafte Figur aus der tschechoslowakischen Zeichentrickserie unter dem Titel „Der brave Räuber Rumcajs“. Jedes Kind in Tschechien, Polen und in der Slowakei kennt ihn. Die interessante Frage lautet natürlich, warum Rumcajs zum Räuber wurde? Hier gibt es die Erklärung. Eines Tages ließ Bürgermeister Humpál Rumcajs neue Schuhe für seine Elefantenfüße anfertigen. Der Bürgermeister war unglaublich stolz auf seine wohlgeborenen großen Füße. Auf Rumcajs machten sie jedoch keinen Eindruck, weil er schon größere Füße in seinem Leben gesehen hat. Seine Antwort brachte den Bürgermeister in Wut. Aus Rache schloss der Bürgermeister Rumcajs Schuhwerkstatt lebenslang. Zusammen mit seiner Familie zog Rumcajs in den unweiten Wald um, wo er lebte und als Räuber tätig war. In Jičín gibt es viele Spuren von Rumcajs. Außer seiner Schuhmacherwerkstatt ist auch eine interaktive Ausstellung über ihn und seine Familie zu sehen. Darüber hinaus wird alljährlich im September ein Festival in Jičín organisiert, während dessen zahlreiche Kulturprogramme für Kinder und Erwachsene auf dem Plan stehen.
Außer der kulturellen bietet Jičín auch naturschöne Erlebnisse. Die Stadt wird oft als „das Tor zum Böhmischen Paradies” (Tschechisch: Český ráj) bezeichnet. Das Böhmische Paradies ist das älteste Landschaftsschutzgebiet in Tschechien, das im Jahr 2005 zum Geopark der UNESCO erklärt wurde. Was macht dieses Gebiet so besonders? Vor allem Felsstädte, Edelsteinfundstätten, Sandsteinformationen und Reste von Vulkanaktivitäten sind im Böhmischen Paradies zu finden. Während eines Spaziergangs im Böhmischen Paradies kann man eine Reihe von historischen Denkmälern wie Schlösser, Burgen und Burgruinen bewundern, die den Besucher in die alten Zeiten versetzen. Daneben besteht auch eine Möglichkeit, auf dem Rumcajs- Pfad zu wandern und ihm samt seiner ganzen Familie zu folgen.
Besonders empfehlenswert sind die Prachauer Felsen, die sich 7 km entfernt von Jičín befinden. Der tschechische Sänger Ivan Mladek singt sogar über diesen Ort: „Warum sollten wir uns fürchten, auf die Prachauer Felsen, ins Böhmische Paradies ist der Weg so schön“. Zu sehen sind hier zahlreiche Aussichtspunkte, die einen wunderbaren Ausblick auf die Bergschluchten, die Talmunden so wie die Gipfel der Sandsteinfelsen verschaffen.
Das Böhmische Paradies ist ein perfekter Ort für aktive Erholung. Jeder findet dort etwas für sich. Besonders im Herbst lohnt es sich diesen Platz zu besichtigen, wegen der bunten Farben der Bäume, die eine Atmosphäre wie im Paradies schaffen. Ich empfehle es jedem :)
https://www.youtube.com/watch?v=Kh_ywwDWZes
Broschüre „Jičín und Umgebung”, 2013
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