Alleine weiter
Seit August ist kruenkernchen jetzt schon alleine in Ghana unterwegs. Nach und nach musste sie sich von den anderen Volunteers verabschieden.
25. August
Heute morgen joggen wir noch ein letztes mal für uns so dahin. Der Morgenfrühsport mit den anderen wird mir schon ganz schön fehlen.
Die Dusche des Camps funktioniert mal wieder nur, wenn nur ein Wasserhahn läuft, sodass wir uns abwechseln müssen und immer mit Kommando weiter einseifen können. So ne Aktion früh am Morgen!
Das anschließende Frühstück ist, nach den fetthaltigen Tagen im Camp schon keine Überraschung mehr, recht gehaltreich. Dazu kriegt jeder noch ne Packung Reis mit auf den Weg, denn heute ist es endlich soweit: es geht auf in die Projekte. Die Wege trennen sich und jeder muss wohl oder übel die ersten Schritte in die eigene ghanaische Freiheit gehen.
Und pünktlich um acht ist es dann auch schon soweit. Das erste Auto rollt über den Lateritboden des Camps und Sabine und Emila müssen ihre Rücksäcke holen und sich verabschieden. Sie werden von dem Auto in die nördlich von Accra gelegene Stadt Korforidua gebracht, um dort in einer Schule zu arbeiten und zu wohnen. Sabine ‚Auf Wiedersehen’ zu sagen, fällt schon schwer. Denn ab Düsseldorf haben wir unseren bisherigen Weg ja zusammen beschritten. Jetzt also alleine weiter. Verabschieden muss ich mich gleich danach noch von Hannah, der guten bayrischen Seele und mitleidende beim Twi-Sprachkurs (der viel zu schwer war!), und Barbara. beide wohnen in Accra und bestreiten die ersten Kilometer noch gemeinsam im Mega-Geländewagen.
Anschließend wird es etwas stiller. Die restlichen Verbliebenen warten nun auf ein bestelltes Trotro, was uns auch nach Accra befördern soll. Aber gemäß der ghanaischen Sitten, warten wir und üben uns in Geduld...fast zwei stunden lang. Dann kommt das rettende Gefährt über die Straße gerollt. Kaum zu glauben aber Ruth schafft es mit dem Fahrer zusammen alles was sie an Küchengegenständen mitgebracht hat (also angesichts der leere der Küche hinterher, alles) in den Kleinbus zu bekommen. Unsere Rucksäcke, immerhin das Lebenswichtige von fünf Menschen für ein Jahr, die restlichen Kumpanen von Icye (insgesamt vier) und wir fünf finden auch noch Platz im Wagen. Echt unglaublich. Es ist zwar recht knapp und von Beinfreiheit ist nicht zu reden, aber der Wagen findet entlang der Polizeikontrolle die Straße nach Accra und den Busbahnhof des Großbusses, der Tamara, Malte, Jonas und Ursula in Begleitung unseres Sprachlehrers Samson nach Kumasi bringt.
Nach diesem Abschied bin ich dann fast ganz allein. Ruth und die andern beiden Icye Volunteers aus Ghana setzten mich wieder beim Salvation Army Hostel in Osu ab und dort soll ich bis zum Treffen mit den Verantwortlichen des Projektes am Montag bleiben. Ruth verabredet sich mit mir noch für den Abend. Dann will sie mir was zum Essen bringen und das Programm für den Sonntag bereden. Eigentlich ist ja nichts bisher passiert, aber ich bin doch recht fertig, sodass ich mir im Shop die Straße runter nur was zu Trinken besorge und danach ne Rundmail im Internetcafe schreibe und auf das Hostelbett falle.