"Ach bitte, wie schwer kann das schon sein?"
Hahaha-Hilfe!
Wenn man mal wieder über's Ziel hinausschießt ... ^^'
28.09.2015 - Warum ist dieser Tag so besonders, dass er einen eigenen Blogeintrag bekommt?
Nun, sagen wir einfach, ich habe an diesem Tag besonders viel gelernt und da mein EFD auch irgendwo so ein klitzekleines Bisschen mit Lernen verbunden ist (habe ich ja beim Vorbereitungsseminar festgestellt ^^) ... naja, da ist das berichtenswert :D .
Am Sonntag stand ein Ausflug in den Kletterwald an. Meine Vorfreude hielt sich in Grenzen, irgendwie stellte ich mir das nicht sonderlich spannend vor. Aber ich hatte ja auch keine Ahnung, schließlich war ich vorher noch nie im Kletterwald gewesen und so dachte ich mir: "Lena, jetzt lass das doch einfach mal kommen. Das wird bestimmt lustig." Also gab ich mir einen Ruck - und es wurde so richtig lustig.
Zuerst bekamen wir die Ausrüstung und dann natürlich auch entsprechende Instruktionen, wie man sich mit den Karabinerhaken ein- und auszuklinken hat, um sicher in den Seilen zu hängen, falls man ... naja falls man es eben eher suboptimal hinbekommt mit dem klettern. Im "Tutorial" ist das aber alles kein Problem, selbst ein totaler Anfänger wie ich findet das megaleicht, wenn auch etwas umständlich mit dem ständigen aus- und einklinken. Aber das ist - so hat Anna richtig gelegen - einfach Übungssache und nach dem ersten Pfad auch kein Problem mehr. So ist auch die zweite Trasse leicht erledigt und ich stelle fest: Das macht ja richtig Spaß ^-^.
Nun, dann wollte Juliya nicht mehr, weil sie einfach bisschen müde war und Anna und ich machten uns auf zur nächsten Station. Doch da hörten wir schon von Weitem ein verzweifeltes Kind, was wohl ein wenig überfordert war und erkannten: Die nächste Trasse ist erstmal "besetzt" und das wird wohl noch ein Weilchen so bleiben. Kurzum meint Anna: "Oh schau mal, da geht es zur Schwarzen, wollen wir einfach dahin gehen?" Dazu sei gesagt, dass im Kletterwald die unterschiedlichen Trassen mit farbigen Symbolen gekennzeichnet sind. Grün steht für einfach, danach kommen rot (wo wir hinwollten) und blau, was schon schwieriger ist und dann schwarz und weiß. Kristine hat uns extra verdeutlicht, dass die schwarze ganz ganz schwer ist und wir das besser lassen sollten. Also schon allein aus Prinzip und weil wir ja noch vom Seminar wissen "EVS heißt Challenge!" sage ich: "Ja klar, lass machen."
Also Anna war ja schonmal im Kletterwald (in Deutschland) und hat eine gewisse Erfahrung und Einschätzungsvermögen. Ich habe das zum ersten Mal gemacht und natürlich gnadenlos unterschätzt, was "schwer" wirklich heißt... Die erste Aufgabe war schon nicht leicht und sehr wackelig, aber durchaus machbar und ich denke mir: "Ach ja, das packst du schon. Wird anspruchsvoll, aber ist zu schaffen, also streng dich einfach an." Haha. Einige Stationen später ...
... frage ich mich, wie ich die bisherigen Aufgaben eigentlich bewältigt habe.
... frage ich mich, wie ich die kommenden Aufgaben bewältigen soll.
... hat man mich schon oft durch den ganzen Kletterwald schreien hören.
... denke ich mir: ICH BIN SO DOOF! :D
Um das Ganze zusammenzufassen: Neulinge sollten nicht nach zwei Stationen die schwerste nehmen. Das habe ich gelernt. Andererseits bin ich sehr froh, dass ich diese unfassbar verrückte Idee durchgezogen habe. Denn obwohl ich viel gekreischt (teils auch vor Freude oder aufgrund eines der vielen Adrenalinkicks) und geschimpft habe wie ein Rohrspatz und sarkasmustriefende Kommentare durch den Wald gewettert habe, hat mich diese Kraxelei in den Bäumen auch gelehrt, dass ich Dinge schaffen kann, von denen ich erst dachte, sie seien unmöglich (und das habe ich an diesem Nachmittag sehr oft gedacht ... ^^). Ich habe (von einer kleinen Hilfeleistung abgesehen) die ganze Trasse geschafft. Mehr oder weniger grazil und elegant und auch teils etwas kreativ-chaotisch, aber ich habe diese Herausforderung gemeistert. Danach bin ich auf der abschließenden Seilbahn über das Tal geschwebt und kam mir absolut episch vor. Tot vor Erschöpfung, aber heldenhaft! Das war es wert!
Und dann wollte ich zurück zum Treffpunkt und musste gefühlte 1000 Stufen hochkraxeln... -.- Naja, danach habe ich nicht mehr viel gemacht, wie sich jeder, der das liest, denken kann. Völlig erschöpft aber auch sehr überwältigt und zufrieden bin ich dann nach Hause gefahren. Ich kann Klettergärten nur empfehlen und irre Herausforderungen auch. Macht beides sehr viel Spaß und danach fühlt man sich wie der King. :D