490km per Anhalter durch Neuseeland
Wie man Abenteuer ohne viel Geld erlebt
Donnerstag um 8:30 war es so weit. Ich mache mich frohen Mutes mit Jan (den ich den Tag zuvor kennengelernt habe) auf zur nächsten Tanke um von Paihia 220km nach Cape Reinga zu trempen. Unsere Motivation: Das Geld (über NZD 100) für eine Tagestour mit dem Bus zu sparen. Für diese Strecke benötigten wir tatsächlich nur zwei Mitfahrgelegenheiten. Den Großteil nahmen uns nemlich zwei Schweden mit, die genau das gleiche Reiseziel hatten (genauso hatten wir uns das ausgemalt). Aber es wäre ja kein Abenteuer wenn es keine Zwischenfälle gäbe. Als wir nemlich auf Höhe des 90 Miles Beaches sind, der parallel zur Straße verläuft, schlage ich vor das wir doch auch genauso gut auf diesem entlangfahren könnten. Dazu mussten wir aber erstmal dahinkommen.
Die "Straße", die ich auf der Karte entdeckt hatte, stellte sich schon ziemlich schnell als einfache Schotterpiste heraus und wieß nach ca. 3km zusätzlich noch 20cm tiefe Schlaglöcher auf. Als ich mich frage, ob man nicht doch lieber mit dem frontgetriebenem Suzuki Swift nicht umdrehen sollte, kommen wir doch an einem kleinen leeren Kampingplatzt am Strand an. Verunsichert ob man mit dem kleinen Auto darauf fahren kann steigen wir zunächst einmal aus um die Lage zu erkunden. Als wir dann andere Autos ebenfalls auf dem Strand entlangfahren sehen, sind auch Ida und Adrian überzeugt. Mit ca 80kmh fahren wir also den Strand entlang. Am Ende angekommen und voller Hochmut, geht's nach 50km wieder in Richtung der normalen Straße. Der Sand auf dem wir jetzt fuhren war jedoch so locker, dass wir stecken blieben (so wie es eben kommen musste).
Nach zwei Minuten kam aber schon einer mit Allrad der uns dann rauszog und kurze Zeit später um ca 2 waren wir dann auch schon am Cape Reinga. Nach dem wir ausgiebig Fotos gemacht und überlegt haben warum man die Grenze zwischen den beiden Ozeanen sehen kann suchten wir nun nach einer mitfahrgelegenheit nach hause - erfolglos. Nach einer Ewigkeit entschieden wir uns dann bei einer Jugendlichen Ausflugsgruppe mitzufahren, welche noch einen Abstecher zum Spiritbay machen wollte und gar nicht nach Paihia sondern nach Ahipara fuhren. Eine Entscheidung die uns sehr viel Zeit kostete: Nanachdem wir nemlich dann eine Stunde am sehr sehenswerten Spirit Bay verbrachten und grade weiter fuhren kamen wir an einem überschlagenem Campervan vorbei (zum Glück alle unverletzt). Denen halfen wir dann den Van wieder aufzurichten und die Sachen zum Campingplatz am Spirit Bay zu bringen.
Als es dann zu dämmern anfing wurde uns klar das wir es wohl nicht so ganz nach Paihia zurückschaffen würden, weshalb wir uns dann auf den letzten Drücker ein Hostel in Ahipara suchen. 15 Minuten nachdem die Rezeption eigentlich zugemacht hätte buchen wir uns ein, Kochen Nudeln und legen uns nach einer kurzen Partie Tischtennis erschöpft ins Bett. Nach einem leckerem Frühstück an der Tankstelle trempen wir den nächsten Tag nach Awanui um dann wieder bei irgendwelchen Touristen den ganzen Weg wieder zurück nach Paihia zu fahren. So der Plan. Doch das Glück vom Vortag schienen wir heute nicht zu haben, sodass wir nach endlosen Wartezeiten (zum Teil mittem im Nirgendwo) und fünf verschiedenen Mitfahrgelegenheiten spät nachmittags wieder zurück waren. Doch die Reise hatte sich gelohnt. Statt über 100$ für einen Bustrip (hin und zurück) zu bezahlen hatten wir lediglich jeweils nur 35$ ausgegeben. Dazu noch ein gratis kostenloses kleines Abenteuer. So gönnte ich mir guten Gewissens am Abend dann eine Angel zu kaufen.