25. April - Festa della Liberazione
Was hat es mit diesem italienischen Feiertag auf sich? Was sind die geschichtlichen Hintergründe und was bedeutet er heute?
Endlich ist der Frühling angebrochen und mit der Temperatur scheint sich auch die Laune der meisten Leute zu verbessern. Das ist vermutlich nicht nur ein italienisches Phänomen, aber nicht jedes Land startet in den Frühsommer mit einem nationalen Feiertag wie der Festa della Liberazione (Tag der Befreiung) in Italien.
Seit 1946, also seit 67 Jahren, wird in jedem Jahr am 25. April gefeiert, dass der Faschismus offiziell beendet ist. Der geschichtliche Hintergrund dazu: Ab spätestens 1925 gilt Benito Mussolini als Diktator Italiens, der seine Macht vor allem auch deshalb so lange aufrecht erhalten konnte, weil er mit Adolf Hitler eine Art Kooperationspakt geschlossen hatte, die „Achse Berlin-Rom“, in dem sich beide Machthaber gegenseitige Unterstützung, besonders im Kriegsfall, zusicherten. 1943 versuchte der immer noch als Staatsoberhaupt geltende italienische König Vittorio Emanuele III. dem ein Ende zu setzen und befahl die Verhaftung Mussolinis. Da Deutschland jedoch auf seinen Verbündeten angewiesen war, wurde er aus der Gefangenschaft befreit und nach Salò am Gardasee gebracht, von dort aus regierte er dann die sogenannte Italienische Sozialrepublik, wenn auch wenig selbstständig, seine gesamten Entscheidungen wurden immer unter dem starken Einfluss Hitlers getroffen. Der Norden Italiens blieb also Verbündeter Deutschlands, während der Süden und Mittelitalien Stück für Stück von den Alliierten (amerikanische Soldaten, die über Sizilien ins Land kamen) von der deutschen Besatzung befreit wurde. Irgendwann war es dann vorbei – am Morgen des 26. April 1945 wird der „Duce“ beim Versuch, in die Schweiz zu fliehen entdeckt und zwei Tage später von einigen Partisanenkämpfern (Freiheitskämpfern) gemeinsam mit seiner Geliebten Clara Petacci erschossen, vermutlich um ein internationales Gerichtsverfahren zu vermeiden.
Heute wird der Tag von vielen antifaschistischen Gruppen und Vereinen für Informations- und Erinnerungsveranstaltungen genutzt. Besonders im Norden Italiens, der lange auf die Befreiung warten musste und in dem es deshalb viele Partisanenkämpfer gab, ist der 25. April eine wichtige Gelegenheit, um die Gefallenen aus der jeweiligen Stadt zu ehren. Aber auch für alle, die keine persönliche Verbindung dazu haben, ist es ein Festtag: Der Frühling ist da, und wir können hier in Frieden leben!