2 Wochenenden, 3 Ankünfte, 1 Abschied
2 week-ends, 3 arrivées, 1 adieux. Zwei grundverschiedene Wochenenden in Belgien. Die Ankunft der zwei neuen Freiwilligen. Der Besuch meiner Familie.
Ja nun bin ich schon fast seit drei Wochen in Belgien und habe viel erlebt.
Mein zweites Wochenende in Belgien war eigentlich sehr ruhig und beschaulich. Wir waren zusammen mit den Bewohnern Eis essen, haben zusammen gekocht und gespielt. Außerdem hat M. hier übernachtet, da ihr Foyer geschlossen war.
Am Sonntag war dann für ein Teil der Behinderten der Aufbruch zu einer Radtour in Frankreich.
Am Montag, den 13. September hat mich dann La. aus dem Esperance angerufen und mir erzählt, dass eine der beiden neuen Freiwilligen angekommen ist und mich gefragt ob ich gleich ins Esperance kommen möchte, um sie kennen zu lernen. Das habe ich mir natürlich nicht zweimal sagen lassen, da ich sowieso schon ganz gespannt auf die Ankunft der Freiwilligen war, und hab mich sofort auf den Weg ins andere Foyer gemacht. Dort habe ich Li. dann beim Gespräch mit La., unserer Mentorin, unterstützt. Danach sind wir zum Foyer Murmure gefahren und ich habe ihr mein zu Hause gezeigt. Auf dem Rückweg zum Esperance habe ich ihr außerdem schon mal einen Teil von Aywaille gezeigt.
Um 15 Uhr kam dann auch die andere Freiwillige an. Mit F. ging dann die ganze Rumzeigerei und Vorstellerei von vorne los und ich habe nochmal Murmure und Aywaille gezeigt. Ich bin dann auch den Abend über noch im Esperance geblieben und habe auch dort gegessen. Es war ein sehr schöner Tag und es tat gut mal wieder sooo viel deutsch zu reden, und geredet haben wir wirklich viel. Sehr interessant war zum Beispiel, dass wir alle aus Deutschland kommen aber irgendwie jede ein komplett anderes Abitur hatte.
Wir sind hier jetzt drei deutsche Mädels und ich glaube wir werden hier eine schöne Zeit zusammen haben.
Dienstags, 14.09.2010, bin ich dann zur Bibliothek, um mich für einen Französischkurs einzuschreiben. Die Lehrerin sieht genauso aus wie ich mir eine Französischlehrerin vorstelle, spricht schnell, macht viele Gesten, ist hektisch. Danach habe ich den Abend wieder im Esperance mit Li. und F. verbracht.
Am Mittwoch, 15.09.2010, gings zum zweiten Mal zur Reittherapie. Diesmal waren wir nur ganz wenige, da die meisten beim Fahrrad fahren waren. Ich habe S. geholfen die Haflingerstute Flocon zu putzen und habe dann S. in der Halle herumgeführt, wo sie und die anderen Behinderten verschiedene Übungen auf dem Pferd gemacht haben. Danach haben wir noch einen kurzen Spaziergang draußen gemacht. Ich glaube wenn nächstes Mal wieder alle dabei sind wird es ein bisschen hektischer und unruhiger.
Am Freitag war ich dann den ganzen Tag ganz unruhig, weil sich meine Familie mitsamt meinem Freund und seiner Mutter, die zum ersten Mal in Europa ist, für das Wochenende angekündigt hatten. Deshalb habe ich auch ab vier Uhr vor dem Haus gewartet und nach einem grünen VW-Bus Ausschau gehalten. Vorher hatte ich schon ein leckeres Dessert fürs gouter vorbereitet, es gab Himmel und Hölle. Als sie dann um fünf Uhr endlich ankamen war die Freude groß und ich konnte alle meine Lieben in die Arme schließen. Meine Mutter hat mir noch ganz viele Utensilien für mein Zimmer mitgebracht und ich habe endlich mein wegen der Post verspätetes Geburtstagsgeschenk bekommen. Außerdem haben sie auch mein Auto mitgebracht, jetzt bin ich in Belgien endlich mobil!
Den restlichen Tag haben wir dann mit Essen und Rumzeigen wo ich jetzt wohne verbracht, wir waren auch im Esperance und ich habe Li. und F. meiner Familie vorgestellt. Das Abendessen im Murmure war sehr sehr toll. So viele verschieden Menschen an einer Stelle, so viele verschieden Sprachen (französisch, deutsch, englisch und Suaheli) und Nationen (Belgier, Deutsche, US-Amerikaner, Afrikanerin) dass war eine ganz tolle Atmosphäre. Abends sind wir dann nach Manhay gefahren, einem Ort 20 km südlich, dort besitzt Y. eine Freundin der Arche ein Ferienhaus, welches ich für das Wochenende für mich und meine Familie gemietet hatte. Das Haus war super schön und gemütlich.
Samstags sind wir dann erst mal sehr gut frühstücken gegangen, belgische Waffeln mit Sahne und Schokosauce ...lecker... Danach haben wir Li. und F. abgeholt und sind nach Liege gefahren. Dort sind wir durch die Stadt gelaufen und haben uns die Kathedrale und die Zitadelle angeguckt. Abends haben wir dann noch einen kleinen Einkauf gemacht und dann im Ferienhaus ein einfaches Abendessen gegessen, was uns aber im Endeffekt besser gefallen hat als in jedem Restaurant. Bei Sekt, Passoa (für die Frauen) und belgischem Bier (für die Männer) haben wir uns noch bis Spätabends unterhalten.
Deswegen began der Sonntag dann auch etwas später mit einem gemütlichen Frühstück in unserm Ferienhaus. Danach gings auf zu einer Fahrt quer durch die Pampa, frei nach dem Motto: viele Wege führen nach Aywaille. Wir kamen dann auch wirklich irgendwann an und haben in Remouchamps (einem Teil von Aywaille) die Grotten besucht. Das war sehr interessant und es gab große Stalaktiten und Stalakmiten zu bewundern. Die Bootsfahrt auf dem unterirdischen Fluss und durch manchmal dunkle Tunnel war auch sehr aufregend. Um sieben Uhr sind meine Lieben dann wieder abgereist, der erneute Abschied ist mir wieder sehr schwer gefallen und ich hätte am liebsten noch viel viel mehr Zeit mit ihnen hier, vor allem da es so toll ist, dass Js. Mutter hier in Europa ist. Das Wochenende war wirklich sehr sehr toll und ich habe mich sehr über den Besuch gefreut.
Ich hoffe ich bekomme noch ganz viele Besuche von meiner Familie und meinen Freunden! (Habt ihrs gelesen. Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl).
Viele Grüße aus Aywaille,
Theresa
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